Dach

Neue Dachsteine zersetzen Stickoxide, Ozon und Co

Ein graues Satteldach, das die Luft reinigt: Die ClimaLife-Dachsteine beseitigen Schadstoffe aus der Luft.Mit Titandioxid gegen „dicke Luft“

Hausbau / Dach:  Giftiges Stickoxid wird zu ungefährlichem Nitrat, umgewandelt durch das Tageslicht und ohne Nebenwirkungen. Dieser chemische Prozess braucht nur einen Auslöser, einen Katalysator. Was schon lange vom „Kat“ beim Auto bekannt ist, gibt es jetzt auch für das Dach: In die Oberfläche des Betondachsteins „ClimaLife“ ist Titandioxid integriert. Schadstoffe aus der Luft werden zersetzt und vom Regen abgewaschen.

 

„Ein so eingedecktes Einfamilienhaus beseitigt etwa die Menge Schadstoffe, die ein Kleinwagen pro Jahr emittiert“, stellt Oliver Kortendieck, Anwendungstechniker der Dachziegelwerke Nelskamp, fest.

Bei der aktuellen Diskussion um den Klimaschutz dominiert die Frage, wie CO2-Emissionen begrenzt werden können. Andere Aspekte gerieten dabei etwas aus den Schlagzeilen – zum Beispiel der Smog, vor allem in den Städten. Die Gefahr durch Schadstoffe wie Stickoxid oder Ruß besteht aber weiterhin. Eine Studie aus Nordrhein-Westfalen kommt zu dem eindeutigen Schluss, dass sich jede Verringerung des Stickoxid-Anteils in der Luft positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Schon jedes sechste schulpflichtige Kind leidet in Deutschland an Asthma oder Bronchitis.

Und jeder Bauherr, der sein Dach neu eindeckt, kann etwas dagegen tun. Umwelt-aktive Dächer gibt es bereits in Bremen, Barsinghausen, Duisburg, Essen, Braunschweig, Münster, Darmstadt – die Nachfrage ist groß. Kortendieck: “Um die Abgase eines Euro-4-Autos mit einer jährlichen Fahrleistung von 17.000 Kilometern rechnerisch auszugleichen, reichen schon rund 200 Quadratmeter des umwelt-aktiven Dachsteins.“

Deutschland atmet auf

Das Dach benötigt keine zusätzliche Pflege und weil ein Katalysator den Umwandlungs-Prozess nur auslöst, aber selbst unverändert bleibt, funktioniert die Luftreinigung ein Dachleben lang. Für den Dachdecker bleibt auch alles beim alten: Die neuen Dachsteine werden genauso wie konventionelle Alternativen verlegt.

Umweltschutz ist hier also einfach – und nicht teurer als hochwertige Dachbaustoffe ohne luftreinigenden Effekt. Daher haben schon kurz nach der Markteinführung im vergangenen Jahr private Bauherren und große Wohnungsgesellschaften den neuen Dachstein angenommen. Das Potenzial ist auch riesengroß: Pro Jahr werden 30 Millionen Quadratmeter Dachfläche neu eingedeckt. „Würde nur die Hälfte davon umwelt-aktiv, könnte unsere Luft spürbar sauberer werden“, so Kortendieck.

Quelle: nelskamp.de