Massivhaus

Energieeffizientes Bauen ist nachhaltiger Klimaschutz

Hausbau - zum vergrössern klicken Hausbau / Massivhaus: Energieeffizientes Bauen ist ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Bauweise, um den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Es gibt verschiedene Maßnahmen und gesetzliche Vorschriften, die dabei eine Rolle spielen.

 

Maßnahmen für energieeffizientes Bauen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu erhöhen. Zuerst sollte man die Gebäudehülle energetisch optimieren. Daneben müssen Fenster und Türen auf Vordermann gebracht werden. Als nächstes ist die Luftdichtheit zu überprüfen. Eine effiziente Haustechnik mit einem modernen Heizungssystem und optimierter Warmwasserbereitung mittels Solarthermie oder Nutzung eines effizientes Durchlauferhitzers, sowie von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ist danach zu installieren. Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind in den Bereichen

Sonnenschutz und Klimatisierung
Gründächer und Fassadenbegrünung
Erneuerbare Energien
Intelligente Gebäudesteuerung
Ressourcenschonender Bau

möglich und angeraten.

Gebäudehülle optimieren

Um die Gebäudehülle energieeffizient zu optimieren müssen Maßnahmen der Wärmedämmung von Dach, Fassade, Boden und Keller durchgeführt werden. Die Optimierung der Gebäudehülle ist eine der effektivsten Maßnahmen, um Energieverluste in Gebäuden zu reduzieren und den Heiz- oder Kühlbedarf zu minimieren.

Die Wärmedämmung ist entscheidend, um Wärmeverluste durch die Gebäudehülle zu verringern. Hochwertige Dämmstoffe an Wänden, Dächern und Böden verringern Wärmeverluste und sind unabdingbar für ein energieeffizientes Bauen.

Hauptsächlich verwendete Dämmstoffe sind Materialien wie Mineralwolle, EPS (Styropor), Holzfaserplatten oder Polyurethan, denn sie bieten hohe Dämmwerte.

Dachdämmung

Eine gute Dachdämmung (z. B. Zwischensparrendämmung, Aufsparrendämmung) verhindert, dass Wärme nach oben entweicht.
Die Dachdämmung spielt eine zentrale Rolle bei der Energieeffizienz eines Gebäudes, da über das Dach bis zu 20–30 % der Wärme entweichen können. Eine optimale Dachdämmung sorgt dafür, dass Wärmeverluste minimiert und gleichzeitig ein angenehmes Wohnklima geschaffen werden.

Die Wahl der richtigen Methode hängt von der Dachkonstruktion (z. B. Steildach oder Flachdach) sowie von den Nutzungsanforderungen (z. B. bewohnter Dachraum) ab.

Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung sind die Varianten der Dachdämmung, die für energieeffizientes Bauen in Frage kommen.

Bei der Aufsparrendämmung wird die Dämmschicht oberhalb der Sparren angebracht. Dadurch ergibt sich eine lückenlose Dämmschicht, mit der Wärmebrücken vermieden werden und die Sparren vor
Temperaturschwankungen geschützt werden. Die Aufsparrendämmung ist ideal für Neubauten oder bei einer Dachneueindeckung geeignet.

Bei Anwendung einer Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial zwischen den Sparren eingebracht. Das hat den Vorteil eines geringeren Arbeitsaufwandes und niedrigerer Kosten, da die Dacheindeckung nicht entfernt werden muss. Die Zwischensparrendämmung ist gut geeignet für Bestandsgebäude.
Zusätzliche Maßnahmen wie eine Dampfbremse sind erforderlich, um die Feuchtigkeit zu kontrollieren.

Für eine Untersparrendämmung wird eine zusätzliche Dämmschicht unterhalb der Sparren angebracht. Sie bildet eine Ergänzung zur Zwischensparrendämmung und verbessert die Dämmleistung.

Fassadendämmung

Die Fassadendämmung ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz, da über ungedämmte Wände ein großer Teil der Heizenergie verloren geht. Es gibt verschiedene Systeme, die sich hinsichtlich ihrer Anwendung und Eigenschaften unterscheiden: Vollwärmeschutz (WDVS), Kerndämmung und Innendämmung.

Der Vollwärmeschutz (WDVS – Wärmedämmverbundsystem) ist eine Außendämmung mit Putzschicht. Er besteht aus mehreren Schichten:

  • Dämmstoffplatten (z. B. EPS, Mineralwolle, Holzfaser)
  • Armierungsschicht (mit Gewebeeinlage)
  • Oberputz als Endschicht (z. B. Mineral-, Silikat-, oder Kunstharzputz)

Die Kerndämmung wird bei zweischaligem Mauerwerk verwendet. Sie bezeichnet die Dämmung des Hohlraums zwischen einer zweischaligen Außenwand (z. B. Klinkermauerwerk) durch Einbringung von Schüttdämmstoffen, Einblasdämmstoffen (z. B. Zellulose, EPS-Granulat) oder speziellen Dämmplatten. Ideale Lösung für Gebäude mit zweischaligem Mauerwerk (meist ab Baujahr 1920) und intaktem Hohlraum.

Die Innendämmung wird auf der Innenseite der Außenwände angebracht. Typische Materialien für eine Innendämmung sind Dämmplatten aus Mineralwolle, Kalziumsilikat, Holzfaser oder spezielle Vakuumdämmungen. Eine Innendämmung wird für denkmalgeschützte Gebäude, wo Außenmaßnahmen nicht möglich sind, eingesetzt.

Dämmung von Boden und Keller

Die Keller- und Bodendämmung ist eine wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes. Über ungedämmte Kellerdecken, Bodenplatten und Wände gehen erhebliche Mengen Wärme verloren, was sich in höheren Heizkosten und einer verminderten Wohnqualität äußert. Die Dämmung der Kellerdecke oder Bodenplatte reduziert Wärmeverluste nach unten.

Dämmung der Kellerdecke

Die Dämmung der Kellerdecke ist eine kostengünstige und effektive Maßnahme, besonders für unbeheizte Keller. Man unterscheidet dabei die unterseitige Dämmung der Kellerdämmung und die oberseitige Dämmung.

Bei der unterseitigen Dämmung der Kellerdecke werden Dämmplatten von unten an die Kellerdecke angebracht. Die wichtigsten Materialien für die Dämmplatten sind EPS, Mineralwolle und Polyurethan (PUR).

Die oberseitige Dämmung der Kellerdecke wird eingesetzt, wenn der Keller beheizt ist. Dabei wird Estrich mit integrierter Dämmung aufgebracht. Als Materialien sind druckfeste Dämmstoffe wie XPS oder PUR geeignet.

Hochwertige Fenster und Türen gehören zum energieeffizienten Bauen

Zur Erhöhung der Energieeffizienz beim Bauen ist der Einsatz von energieeffizienten Fenstern mit Mehrfachverglasung und thermisch optimierten Rahmen erforderlich.

Fenster

Der Einsatz von Dreifachverglasung sorgt für eine bessere Wärmedämmung. Auch Fensterrahmen mit thermischen Trennungen aus gut isolierenden Materialien wie Kunststoff oder Holz sind empfehlenswert. Ein niedriger U-Wert gibt den (geringeren) Wärmeverlust durch Fenster an.

Türen

Wichtig sind insbesondere wärmedämmende Haustüren mit speziellen Isolierkernen, die auch eine Abdichtung gegen Luftzug durch Dichtungen und Schwellen enthalten

Luftdichtheit – Grundlage für die Energieeffizienz beim Bauen

Die Vermeidung von Wärmeverlusten durch undichte Stellen in der Gebäudehülle ist notwendig für mehr Energieeffizienz. Die Luftdichtheit kann mit einem Blower-Door-Test überprüft werden. Mit einem Blower-Door-Test wird die Luftdichtheit des Gebäudes geprüft, werden Leckagen identifiziert und Hinweise zur Optimierung gegeben.

Eine Verbesserung der Luftdichtheit ist durch die  Vermeidung von Wärmebrücken (z. B. an Ecken, Übergängen oder Fensteranschlüssen), die zu lokalen Wärmeverlusten führen möglich. Dampfsperren und Dampfbremsen werden in Dach und Wandkonstruktionen eingesetzt, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern und die Dämmwirkung zu erhalten.

Einsatz effizienter Haustechnik

Zur Haustechnik, die zur Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes dienen soll, gehören moderne Heizungssysteme. Der Einsatz moderner und energieeffizienter Systeme wie Wärmepumpen, Brennwertkessel oder Blockheizkraftwerke ist dringend erforderlich.

Für die Warmwasserbereitung sollte Anlagen der Solarthermie oder effiziente Durchlauferhitzer genutzt werden.

Aufgrund der erlangten Luftdichtheit sind Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung zu installieren. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung reduziert die Wärmeverluste und erhöht die Energieeffizienz beim Bauen.

Sonnenschutz und Klimatisierung tragen zum energieeffizienten Bauen bei

Zur Vermeidung von Überhitzung durch außenliegende Rollläden, Markisen, Jalousien oder Begrünung (z. B. Dach- oder Fassadenbegrünung) ist ein passiver Sonnenschutz erforderlich.

Verglasungen mit selektiven Beschichtungen erlauben den Lichtdurchgang, reduzieren aber den Wärmeeintrag.

Bereits bei der Bauplanung sollte auf die Orientierung des Hauses und die Fensterausrichtung geachtet werden. Große Fensterflächen an der Südseite für Wintersonne, kleine Öffnungen im Norden sind optimal.

Gründächer und Fassadenbegrünung

Eine Dachbegrünung verbessert die Wärmedämmung, schützt die Dachabdichtung und reduziert sommerliche Wärmebelastung und
eine Fassadenbegrünung wirkt als natürlicher Wärmeschutz und verbessert das Mikroklima auf natürliche Weise.

Erneuerbare Energien einsetzen

Die Integration von Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung ist inzwischen beim Neubau vorgeschrieben. Für eine bessere Effektivität der Energieverwendung können solarthermische Anlagen zur Unterstützung der Heizung oder Warmwasserbereitung herangezogen werden. Auch die Nutzung von Biomasse oder Geothermie sollte in Betracht gezogen werden.

Intelligente Gebäudesteuerung – Smart Home

Smart-Home-Technologien zur Optimierung von Heizungs-, Lüftungs- und Beleuchtungssteuerung sind inzwischen sehr häufig in Gebrauch.

Ressourcenschonender Bau ist energiesparend

Durch die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien (z. B. Holz, recycelte Baustoffe) kann Energie eingespart und effizient eingesetzt werden. Dazu gehört auch die Planung nach passiven Prinzipien: Ausnutzung von Sonnenwärme und -licht, natürliche Lüftung.

Effekte der Optimierung für ein energieeffizientes Bauen

  • Senkung des Heiz- und Kühlenergiebedarfs.
  • Erhöhung des Wohnkomforts durch gleichmäßige Raumtemperaturen.
  • Vermeidung von Kondensation und Schimmelbildung.
  • Beitrag zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. nach Gebäudeenergiegesetz).

Die Kombination aus Dämmung, Luftdichtheit, hochwertigen Bauteilen und passiven Klimatisierungsstrategien sorgt für eine energieeffiziente Gebäudehülle und langfristige Einsparungen.

Vorschriften und Normen in Deutschland

Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Das GEG regelt seit 2020 die energetischen Anforderungen an Neubauten und bestehende Gebäude. Es hat die Energieeinsparverordnung (EnEV), das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) zusammengeführt und stellt Mindestanforderungen hinsichtlich der U-Werte an die Gebäudehülle, schreibt die Nutzung erneuerbarer Energien bei Neubauten vor und führt den Primärenergiebedarfs als Maßstab ein.

Weitere Vorschriften finden sich hier:

EU-Gebäuderichtlinie (EPBD)

Ziel: Alle Neubauten sollen als Niedrigstenergiegebäude errichtet werden. Sie gibt Mindeststandards für den Energieverbrauch vor, die in nationale Gesetze umgesetzt werden.

KfW-Förderstandards

KfW Effizienzhaus 40, 55 (bis 2022, ersetzt durch BEG-Förderung).
Förderung durch Kredite und Zuschüsse für besonders energieeffiziente Gebäude.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Unterstützt Maßnahmen zur energetischen Sanierung und für Neubauten. Fördert klimafreundliche Technologien wie Wärmepumpen und Solarthermie.

EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)

Fördert den Ausbau erneuerbarer Energien.
Relevant für Photovoltaik-Anlagen in Gebäuden.

DIN-Normen

DIN 4108: Wärmeschutz und Energieeinsparung.
DIN 18599: Energetische Bewertung von Gebäuden (Berechnungsgrundlage im GEG).

Energieeffizientes Bauen vereint technische Innovationen, kluge Planung und strenge gesetzliche Vorgaben. Sowohl Förderprogramme als auch gesetzliche Regelungen wie das GEG unterstützen Bauherren bei der Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen.


Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR

Foto: bv-porenbeton.de