Fertigbauindustrie fordert Markteinführung von hoch effizienten Energiesparhäusern KfW 40Plus
Hausbau / Fertighaus: Der Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern als das wichtigste Marktsegment der deutschen Fertigbauindustrie wird derzeit - wie das gesamte Bauwesen - durch das Thema Energieeffizienz beherrscht.Energiesparen spielt bei Bauherren nicht nur wegen immer weiter steigender Öl- und Gaspreise eine wachsende Rolle. Hinzu kommt angesichts des Klimawandels ein steigendes Umweltbewusstsein in der Gesellschaft. Fertighäuser haben auf Grund ihrer Bauweise und ihres natürlichen Materials Holz einen Wettbewerbsvorsprung bei der Energieeffizienz.
Der Trend zum Energiesparhaus ist ein gutes Beispiel dafür, dass die deutsche Fertigbauindustrie in veränderten Marktsituationen nicht nur mithalten, sondern sich sogar als Vorreiter positionieren kann. Es steht außer Frage, dass der Gebäudebereich im Hinblick auf die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung eine Schlüsselrolle spielt. Dabei birgt nicht nur die Sanierung des Altbaubestands, sondern auch der Neubausektor ein erhebliches weiteres Einsparpotenzial an CO2. Dieses kann erschlossen werden, indem die Wärmedämmung der Häuser immer weiter verbessert wird, indem mehr energieintensive Baumaterialien durch nachwachsende Rohstoffe wie Holz ersetzt werden, und indem zur Gewinnung von Strom und Wärme mehr regenerative Energie eingesetzt wird.
Schon jetzt ist der Energiebedarf von Eigenheimen in der Breite deutlich unter die gesetzlichen Vorgaben gesunken. Was aus Sicht unserer Branche aber fehlt, sind spürbare Anreize für den Bau von Häusern mit dem nach derzeitigem Stand der Technik bestmöglichen energetischen Standard. Ein Energiesparhaus KfW-60 oder selbst KfW-40 ist davon noch weit entfernt. Nach unserer Auffassung liegt dies an einer zu starken Gewichtung der Anlagentechnik bei der Bewertung der energetischen Qualität eines Hauses. Die Gebäudehülle, die eine langlebigere und damit nachhaltigere Investition darstellt als die Heizungsanlage, fällt in dieser Betrachtung zurück. So führt die derzeitige Fördersystematik leider dazu, dass viele Häuser nur über den Einsatz regenerativer Energie in die Förderung einbezogen werden können. In vielen Fällen werden Bauvorhaben gefördert, die keine Energiesparhäuser im eigentlichen Sinne darstellen, sondern lediglich eine andere Form von Energie benötigen. Die umweltfreundlichste Energie ist aber diejenige, die gar nicht erst verbraucht wird.
Ein künftiger Baustandard, der anspruchsvoller als das heutige KfW-Energiesparhaus 40 sein sollte, muss die energetische Qualität der Gebäudehülle stärker gewichten. Die entscheidende Größe ist der noch immer relativ hohe Energieverlust durch die Haushülle, der so genannte Transmissionswärmeverlust. Hier ist aus Sicht des Holzfertigbaus eine Verschärfung der Anforderungen gegenüber dem heutigen Stand technisch machbar. Der Bundesverband Deutscher Fertigbau fordert daher - neben KfW-60 und KfW-40 - eine neue Förderkategorie „KfW 40Plus“. Bauherren sollen einen ergänzenden Zuschuss für den Neubau solcher Gebäude erhalten, die die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) um mindestens 55 Prozent unterschreiten. Damit würden also Gebäude gefördert, deren Energiestandard mehr als doppelt so gut ist wie die EnEV es vorschreibt. Ein direkter Zuschuss in Höhe von einmalig 15.000 €, der mit anderen Förderprogrammen der KfW kombinierbar ist, könnte einen guten Marktanreiz für höchst effiziente Energiesparhäuser schaffen. Wir fordern die Politik auf, entsprechend zu handeln und unser Konzept rasch in die Tat umzusetzen.
Nach einem hervorragenden Jahr 2006 befindet sich der Wohnungsbau in Deutschland in diesem Herbst 2007 in einer erwartungsgemäß weitaus schwierigeren Situation. Trotz eines Rückgangs der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser um mehr als 40 Prozent im ersten Halbjahr sehen wir den Eigenheimbau aber nicht im dauerhaften Abschwung, sondern vielmehr in einem Wellental, das vorhersehbar war und auf das eine erneute Aufwärtsbewegung folgen wird. In diesem aktuell schwierigen Umfeld ist der Marktanteil der Fertighäuser bei den Ein- und Zweifamilienhäusern im 1. Halbjahr 2007 auf 14,8 Prozent weiter gestiegen. Ende 2004 lag dieser Anteil noch bei 13,0 Prozent. Den steigenden Marktanteil führt der BDF auf den Trend hin zum ökologischen und energiesparenden Bauen sowie das steigende Umweltbewusstsein der Bauherren zurück. Der konsequente Einsatz nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien ist dabei das ausschlaggebende Argument.
Die 45 Mitgliedsunternehmen des BDF erwarten für das laufende Jahr einen Umsatz von insgesamt 1,53 Mrd. € und beschäftigen derzeit 9.312 Mitarbeiter. Für das Gesamtjahr 2007 rechnen die Betriebe mit dem Bau von 9.800 Häusern. Der durchschnittliche Auftragswert pro Haus steigt übrigens. Dies liegt daran, dass Fertighäuser heutzutage überwiegend frei nach den Wünschen der Bauherren geplant werden. Bei 83 % (Vorjahr 69 %) der Häuser handelt es sich um individuelle Planungen. Auch werden mehr Häuser schlüsselfertig gebaut; der Anteil der Ausbauhäuser geht zurück und liegt derzeit bei 29 % (2006 31,2 %).
Vor zwei Jahren wurde die FertighausWelt am Flughafen Hannover als modernste Hausausstellung Europas eröffnet. Der BDF setzte in Niedersachsen erstmals ein innovatives Ausstellungskonzept um, das von Bauinteressenten gut aufgenommen wurde: Mit über 100.000 Besuchern seit August 2005 ist die FertighausWelt zu einem Publikumsmagneten für Baufamilien aus ganz Norddeutschland geworden. Heute sind am Flughafen Hannover 18 Eigenheime unterschiedlichster Stilrichtungen vom kompakten Familienhaus bis zur extravaganten Villa zu besichtigen; ein 19. Haus ist gerade im Bau. Allen gemeinsam ist die energiesparende und umweltfreundliche Holzfertigbauweise. Bei der Konzeption dieser für künftige Zentren Richtung weisenden Ausstellung legte der Verband großen Wert auf die verkehrsgünstige Lage, eine ansprechende Präsentation und besondere Familienfreundlichkeit. In den kommenden Jahren sollen zahlreiche Aktionstage die FertighausWelt noch interessanter machen, darunter der bundesweite „Tag des Deutschen Fertigbaus“, der im kommenden Jahr am 26. und 27. April stattfinden und sicher auch in Hannover für ein „volles Haus“ sorgen wird.
Haubautipps24 Tipp:
Mit der Entscheidung für ein Fertighaus ist erst ein Teil der Vorbereitung und Planung für den Hausbau erfolgt. Der wichtigste Teil ist das Haus selbst und ohne einen Hausbaukatalog zur umfassenden Information sollte kein Bauherr in Planungen oder gar Verhandlungen mit Fertighausherstellern treten; Wie für den Börsianer die Wirtschaftszeitung ist also ein Hauskatalog Pflichtlektüre für den zukünftigen Bauherrn!
Bestellen Sie hier völlig kostenlos und unverbindlich Ihre Hauskataloge!
Text: bdf-ev.de