Teure Klimatisierung wird durch gute Wärmedämmung vielfach überflüssig
Baustoffe / Dämmstoffe: Bei hochsommerlichen Temperaturen ist jede Abkühlung willkommen - etwa in einem angenehm temperierten Zuhause. Was viele nicht wissen: Der Dämmstandard einer Immobilie ist nicht nur während der Heizperiode entscheidend für das Raumklima. Gerade an heißen Tagen trägt eine gut gedämmte Fassade dazu bei, dass sich die Wohnräume nicht zu sehr aufheizen.
Gesundes Raumklima schaffen
Experten vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) und das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) haben mit Messungen und Simulationsrechnungen belegt, dass eine wirksame Dämmung die sogenannte Transmissionswärme, die von außen ins Gebäude eindringt, deutlich verringert. Spezielle "Sommer-Dämmstoffe” gibt es zwar nicht - und diese wären auch gar nicht notwendig. Denn Dämmmaterialien, die durch ihre niedrige Wärmeleitfähigkeit im Winter den Wärmefluss von innen nach außen deutlich verlangsamen, machen dies auch im Sommer, nur in umgekehrter Richtung. Das Resultat sind ein ausgeglichenes Raumklima und zufriedene Bewohner. Selbst eine teure Klimatisierung wird vielfach überflüssig.
Tipps für den Hitzeschutz
Zusätzlich zur Dämmung der Fassade kann man selbst dazu beitragen, sich vor der größten Sommerhitze zu schützen. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Fensterflächen zu verschatten, am besten durch außen liegende Rollläden. Denn wenn die Räume erst einmal aufgeheizt sind, ist es schwer, die Temperatur wieder zu senken. Und auch Lüften will gelernt sein: Während der höchsten Temperaturen sollten tagsüber die Fenster unbedingt geschlossen bleiben, damit die Mittagshitze gar nicht erst ins Haus eindringen kann. Stattdessen ist es sinnvoll, jeweils für zehn bis 15 Minuten bei weit geöffneten Fenstern stoßweise zu lüften. Allerdings erst, wenn die Temperaturen bereits niedriger sind, etwa in den frühen Morgen- sowie in den Abendstunden. Auch die Rollläden sollten erst geöffnet werden, wenn die Hitze nachlässt.
Wohnklima und Behaglichkeit
Die Temperatur der Raumluft, aber auch von Oberflächen wie den Wänden bestimmt, wie wohl wir uns in den eigenen vier Wänden fühlen. Im Idealzustand bewegen sich die Temperaturwerte von Luft, Wänden, Decken, Fußböden und Fenstern auf einem einheitlichen Niveau. Sind die Wände stark erwärmt, empfinden wir den Raum deutlich wärmer als es das Thermometer tatsächlich anzeigt. Eine gute Dämmung reduziert diesen Effekt, indem sie starke Temperaturunterschiede zwischen Raumluft und Oberflächen verhindert.
Quelle & Foto: djd/Qualitätsgedämmt e.V./123RF