Holzfaserplatte - natürlicher Dämmstoff für innen und außen
Baustoffe / Dämmstoffe: Fachkreise bezeichnen die Holzfaserplatte auch Holzweichfaserplatte oder Weichfaserplatte. Unter diesen Definitionen führen Hersteller die aus Holzfasern produzierten Plattendämmstoffe, die Wärme von Außenhüllflächen dämmen.
Im Trockenbau isolieren Weichfaserplatten Konstruktionen innerer Gebäudeteile, wie Wände und Böden. Die Baubranche stellt Holzfaserplatten schon seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts her, deshalb gehören die Fabrikate zu den ältesten industriell produzierten Naturdämmstoffen.
Herstellung der Holzfaserplatte - Fokus auf Qualität
Produzenten gewinnen die Holzfasern für die Herstellung der Dämmplatten aus Sägeresten und Hackschnitzeln. Vorzugsweise beziehen Hersteller das Rohmaterial aus Nadelhölzern, denn Nadelholz überzeugt durch hohe Faserqualität. Die Menge der Fasern in einer Holzfaserplatte beträgt rund 85 Prozent.
Alternativ stellen Unternehmer die Platten im Nassverfahren her und verzichten auf Bindemittel. Durch dieses Verfahren beträgt der Faseranteil 100 Prozent.
Holzfaserdämmplatten - Informatives
Die dampfdurchlässigen Holzfaserplatte isolieren Oberflächen von Fassaden und Dächern von Wind und Wasser. Zuverlässig dämmen die Platten bis zu 3 Monate bei Wind und Wetter, wenn das Material der DIN EN 14964 entsprechen.
Firmen können Weichfaserplatten als diffusionsoffene ("atmende") und wasserabweisende Isolierung an belüfteten Holzelementen von Außenwänden anbringen.
Dämmeigenschaften - Wissenswertes zu Weichfaserplatten
Händler ergänzen die Produktbeschreibung von Weichfaserplatten um den WLG-Wert. Dieser Wert definiert die Wärmeleitfähigkeit bestimmter Materialien für einen Wärmestrom. Wärme leiten Holzfaserplatten mit einem Wert von 40, welcher dem WLG-Wert von beispielsweise Schafwolle und Zellulose entspricht.
Die Industrie ordnet Holzfaserdämmplatten in die Baustoffklasse B2 und E ein, Bereiche, die "normal entflammbare" Stoffe definieren.
Starke Saugfähigkeit charakterisiert Weichfaserplatten, daher können Holzfaserdämmstoffe viel Wasser aufnehmen und verlieren ihre Dämmfähigkeit erst bei einem Feuchtigkeitsanteil von über 20 Gewichtsprozent.
Im Außenbereich dämmen Holzfaserplatten Schall bis 56 dB, im Innenbereich bis zu 62 dB. Einen Schalldämmwert bis 79 dB erreicht die Faserdämmung bei Holzbalkendecken.
Den niedrigsten Wert erreicht das Material bei der Trittschalldämmung: Normpegel bis zu 34 dB.
Einsatzbereiche von Holzfaserdämmplatten
Wegen der guten Saugfähigkeit eignen sich die Faserplatten für alle Bereiche, die nicht dauerhaft durchfeuchten. Dies betrifft Dächer und Innenräume, weswegen die Holzdämmung in diesen Bereichen als Isolierung dient. Als Dachdämmung und Innendämmung bieten Weichfaserplatten wirtschaftliche und bauphysikalische Vorteile.
Darüber hinaus setzen Baufirmen die Dämmplatten aus Holzfasern zur Isolierung von Außenwänden, Decken und Fußböden ein. Hohlräume füllt das Material als Trennwand, Zwischensparren oder Balkenlagen. Weichfaserplatten dienen auch unter hohen Anforderungen der Luftschall- und Trittschalldämmung in Wohnungstrenndecken.
Holzfaserdämmplatten - Vorteile
Firmen produzieren die Holzfaserplatten aus einem natürlichen Material und stellen der Baubranche dampfdurchlässige, winddichte und wasserabweisende Produkte zur Verfügung. Zuverlässig unterbrechen Holzfaserplatten Wärmebrücken an Dächern und HSB-Elementen. Als Isolierung dichten die Dämmplatten bis zu 3 Monaten ab; ausreichend Zeit, um eine dauerhafte Alternative oder Ersatz zu finden.
Die Funktionalität der Faserplatten können Firmen durch den Einsatz geeigneten Zubehörs optimieren. Unterkonstruktionslatten ergänzen Holzfaserplatten ideal und vereinfachen Bauarbeiten.
Dachlatten aus Fichtenholz maximieren die Dämmwirkung und unterstützen Bauarbeiten an einer Dachgeschossdämmung mit Gipsplatten, denn hohe Tragfähigkeit bezeichnet das robuste Holz.
Verarbeitung von Holzfaserplatten
Schlagregen, hohe Luftfeuchtigkeit und unsachgemäße Lagerung können Weichfaserdämmplatten auffeuchten. Um Staunässe zu vermeiden, empfehlen Fachkräfte, die Platten nur bei weniger als 13 Prozent Feuchtigkeitsgehalt zu verputzen. So vermeiden Anwender Rissbildung des Holzes durch Materialschwund sowie Verfärbungen von Holzinhaltsstoffen durch starke Nässe.
Ohne den Einsatz von Messgeräten genügt es, einen Bereich von 70 x 70 cm abzukleben. Mit dieser Methode stellen Bauarbeiter fest, ob sich innerhalb eines Tages Kondenswasser unter der Folie bildet. Entsteht Kondensat, sind die Platten zu feucht.
Hersteller von Dünn-Putzsystemen raten zu einem Voranstrich als Grundierung als Haftvermittler. Mit Lehmputz verkleben Anwender die Holzfaserplatten, zum Beispiel mit Lehmputz. Optional erfüllt klassischer Klebe- und Armierungsmörtel mit einem Anteil von Epoxidharz den Zweck als Haftmittel. Kunstharz schränkt die Wasserdampfdurchlässigkeit ein.
Fazit:
Holzfaserdämmplatten isolieren eine Oberfläche bei Wind und Regen zuverlässig, bis zu 3 Monate, wenn keine Staunässe das Material belastet. Nach Ablauf der 3 Monate gewährleistet ein Austausch der Platten die Abdichtung und Isolierung der Bereiche.
Wegen der naturbelassenen Verarbeitung gefährden Holzweichfaserplatten die Gesundheit nicht und können Trennwände im Innenbereich dauerhaft dämmen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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