Den Traum vom Wintergarten verwirklichen
Außenanlagen / Wintergarten: Damit die Freude am Wintergarten ungetrübt bleibt, sind schon bei der Konstruktion grundlegende Dinge zu beachten. So ist vielen Bauherren z.B. unbekannt, dass es unbedingt notwendig ist, Wind- und Schneelasten gemäß DIN 1055-4/5 zu beachten und für einen reibungslosen Abtransport von Schnee und Eis zu sorgen. Da ein Wintergarten in der Regel nur für nichtdrückendes, abfließendes Wasser konstruiert ist, muss zwingend eine Heizung für Dachrinne und Fallrohr eingebaut werden. Geschieht das nicht reicht oft die Verlustwärme nicht mehr aus, um die Dachrinne und die Fallrohre aufzutauen und damit Verstopfungen durch Eis und Schnee zu verhindern. Scheint die Sonne stark, kann ansonsten das stauende Tauwasser in Konstruktion gar in das Innere des Wintergartens eindringen.
Die Heizung eines Wintergartens muss für die maximale Auslastung entsprechend dimensioniert sein und an der kältesten Stelle platziert werden, da nur so dadurch gleichzeitig die erforderliche Luftzirkulation gewährleistet wird. Hierbei sind auch die Vorschriften der EnEV zu beachten.
Was ist überhaupt ein Wintergarten?
Als ein Wintergarten Anbau wird in der Regel ein Anbau an ein bestehendes Gebäude oder auch ein selbständiges Bauwerk bezeichnet, bei welchem Dach- und Wandelemente überwiegend aus Glas bestehen. Dadurch wird erreicht, dass ein sogenannter Glashauseffekt erzielt wird, der durch die Nutzung der passiven Sonnenenergie, den Aufenthalt von Personen oder das Gedeihen von Pflanzen ermöglicht. In unseren Breitengraden erfolgt daher die Ausrichtung des Wintergartens generell zum Süden, um so viel passive Sonnenenergie wie möglich zu erreichen. Ein ausführlichere Definitionen Wintergarten und Erläuterungen zu Wintergärten findet man beim Bundesverband Wintergarten.
Die ersten Wintergärten
Der Wintergarten, so wie er heute bei uns geläufig ist, wurde im 18. Jahrhundert in England erstmals bekannt. Zu der damaligen Zeit war es schon üblich, mittels luxuriöser Anbauten, die sich allerdings nur die wohlhabende Bevölkerungsschicht erlauben konnte, zusätzliches Licht und auch Wärme in diese Anbauten zu bringen.
Es entstanden auch die ersten verglasten Gewächshäuser und sogenannte Palmenhäuser als die Vorläufer von botanischen Gärten. Erst nach und nach bekamen diese Anbauten auch Bedeutung für den Aufenthalt von Menschen und nicht nur von Pflanzen. In Deutschland war seit dem Ende der 1880er Jahre ein Wintergarten bereits Bestandteil von Ferienhäusern.
Langsam entwickelten auch die Architekten und innovativen Bauherren den Geschmack und die Bedeutung des Natur- und Erholungswertes von Wintergärten, in dessen Verlauf auch die Bedeutung vom Bewohnen des Wintergartens stark zunahm.
Natürlich ist ein Wintergarten kein Gewächshaus und soll auch kein Ersatz für ein Gewächshaus sein. Allerdings sind Zitrusfrüchte, ausgefallene tropische Blumen und bestimmte Kräuter sehr häufig im Wintergarten anzutreffen. Manche Wintergärten sind wahre Orchideenhäuser, manche eben auch Kräuterinseln. Es gibt aber auch reine Ruheräume oder Leseräume, die als Wintergarten erstellt worden sind. Ein Wintergarten hat allemal seine besondere Atmosphäre und sein besonderes, von uns oft gewünschten, maritimes Flair.
Quelle: Tipps24-Netzwerk-HR
Foto: conny / pixelio.de