Carport selbst bauen: Worauf Sie unbedingt achten sollten

Außenanlagen / Carport:  Ein eigener Carport kann nicht nur Ihr Fahrzeug vor Witterungseinflüssen schützen, sondern auch den Wert Ihrer Immobilie steigern und einen zusätzlichen Stauraum schaffen. Bevor Sie jedoch zum Werkzeug greifen und mit dem Bau beginnen, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um sicherzustellen, dass Ihr Projekt reibungslos und erfolgreich verläuft. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um Ihren Carport fachgerecht zu errichten.

 

Benötigt man eine Baugenehmigung für einen Carport?

Eine der ersten Fragen, die sich stellt, ist die nach der Baugenehmigung. Ob Sie eine Genehmigung benötigen, hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Größe des Carports, dem Bundesland, in dem Sie leben, und den spezifischen Vorschriften Ihrer Gemeinde. In vielen Regionen sind kleinere Carports genehmigungsfrei, solange sie bestimmte Maße nicht überschreiten (in der Regel maximal 50 m²) und bestimmte Abstände zum Nachbargrundstück einhalten. Es ist jedoch unerlässlich, sich im Vorfeld bei der zuständigen Baubehörde zu informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Ein ungenehmigter Bau kann nicht nur zur Abrissverpflichtung führen, sondern auch erhebliche Bußgelder nach sich ziehen.

Abstand zum Nachbargrundstück beachten

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Abstand zum Nachbargrundstück. Dieser wird durch das Baurecht geregelt und variiert je nach Bundesland. Während in manchen Bundesländern ein gewisser Mindestabstand zum benachbarten Grundstück eingehalten werden muss, gibt es in anderen Bundesländern keine Vorgaben. Ein zu geringer Abstand kann nicht nur zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führen, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig das Gespräch mit den Nachbarn und der Gemeinde zu suchen und gemeinsam eine Lösung zu finden.

Die Konstruktion planen

Ein gut durchdachter Plan ist das A und O für den Bau eines Carports. Überlegen Sie sich zunächst, welche Materialien Sie verwenden möchten. Holz ist beispielsweise leicht zu verarbeiten und verleiht dem Carport eine natürliche Optik, während Metallkonstruktionen besonders langlebig und pflegeleicht sind. Achten Sie bei der Planung auch auf die Statik und die Tragfähigkeit der Konstruktion. Besonders in schneereichen Gebieten muss das Dach ausreichend belastbar sein. Zudem sollten Sie die Abmessungen so wählen, dass ausreichend Platz für Ihr Fahrzeug und gegebenenfalls zusätzliche Abstellmöglichkeiten vorhanden ist.

Carport optisch ans Haus anpassen

Ein Carport sollte nicht nur funktional sein, sondern auch optisch zum Haus passen. Wählen Sie Materialien und Farben, die sich harmonisch in das Gesamtbild Ihrer Immobilie einfügen. So kann beispielsweise ein Carport aus Holz in einer ähnlichen Farbgebung wie das Haus besonders ansprechend wirken. Auch die Dachform spielt eine Rolle: Ein Carport mit einem Satteldach kann die Dachform des Wohnhauses aufgreifen und so ein stimmiges Gesamtbild erzeugen. Wenn Sie einen modernen Stil bevorzugen, könnte ein Flachdach die passende Wahl sein.

Gerades oder schräges Dach?

Die Wahl zwischen einem geraden und einem schrägen Dach hängt von mehreren Faktoren ab. Ein Flachdach ist einfacher zu konstruieren und bietet die Möglichkeit, es als zusätzliche Abstellfläche oder sogar als begrünte Dachterrasse zu nutzen. Ein schräges Dach hingegen sorgt für einen besseren Wasserabfluss und ist daher in Regionen mit viel Niederschlag empfehlenswert. Zudem verleiht ein schräges Dach dem Carport eine klassische Optik, die gut zu traditionellen Häusern passt. Berücksichtigen Sie bei der Entscheidung auch den Pflegeaufwand: Ein Flachdach muss regelmäßig von Laub und Schmutz befreit werden, während ein Schrägdach in der Regel weniger Wartung erfordert.

Der Untergrund des Carports

Ein stabiler Untergrund ist essenziell für die Langlebigkeit Ihres Carports. Je nach Beschaffenheit des Bodens kann es notwendig sein, ein Fundament zu gießen. Dieses sorgt dafür, dass der Carport stabil steht und sich nicht im Laufe der Zeit setzt oder verzieht. Alternativ können auch Punktfundamente oder Bodenplatten verwendet werden. Wichtig ist, dass der Untergrund eben und tragfähig ist, um spätere Schäden zu vermeiden. Eine Kiesschicht unter den Fundamenten kann zudem dafür sorgen, dass Wasser besser abfließt und Frostschäden verhindert werden.

Transport der Baumaterialien organisieren

Bevor der Bau beginnen kann, müssen die notwendigen Materialien beschafft und transportiert werden. Dies erfordert eine sorgfältige Planung, insbesondere wenn Sie größere Mengen an Holz oder Metall benötigen. Überlegen Sie sich, ob Sie die Materialien selbst transportieren können oder ob es sinnvoll ist, einen Lieferdienst in Anspruch zu nehmen. Achten Sie darauf, dass alle benötigten Teile vollständig und rechtzeitig vor Ort sind, um Verzögerungen im Bauablauf zu vermeiden. Eventuell können auch Mietfahrzeuge oder Anhänger hilfreich sein, wenn Sie den Transport selbst organisieren möchten. Wenn Sie einen Anhänger verwenden, achten Sie auf die nötige Sicherung während der Fahrt. Im Anhängershop finden Sie hierzu alles, was Sie brauchen.

Selbst bauen oder bauen lassen?

Ob Sie den Carport selbst bauen oder eine Fachfirma beauftragen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Selbstbau kann deutlich günstiger sein, erfordert jedoch handwerkliches Geschick und genügend Zeit. Wenn Sie keine Erfahrung im Bau von Carports haben, kann es sinnvoll sein, zumindest eine fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen oder bestimmte Arbeitsschritte von Profis ausführen zu lassen. Eine Fachfirma hingegen bietet den Vorteil, dass Sie sich um nichts kümmern müssen und das Projekt in der Regel schneller abgeschlossen ist. Die höheren Kosten können sich durch die professionelle Ausführung und die Zeitersparnis relativieren. Entscheiden Sie sich für die Option, die am besten zu Ihren Fähigkeiten und Ihrem Budget passt.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Mark Mumm / pixelio.de