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Versicherungen

Notwendige Absicherung für einen Immobilienkredit


Hauskredit absichernHausbau / Versicherungen:  In Sachen Wohneigentum ist Deutschland das europäische Schlusslicht. Nur etwas mehr als die Hälfte der Menschen hier besitzt ein eigenes Heim. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt sind es 70 Prozent. Dies liegt allerdings nicht am Unwillen der Deutschen. Im Gegenteil – drei von vier deutschen Mietern würden gerne in die eigenen vier Wände investieren. Bei Familien sind es sogar neun von zehn. Warum aber ist es so schwierig für kaufwillige Menschen, Wohneigentum zu erwerben?

 

Neben den grundsätzlich hohen Immobilienpreisen gerade in begehrten Lagen und Ballungszentren sind auch die teuren Gebühren für Makler und Notar ein Grund. Auch die Grunderwerbsteuer von 3,5 bis zu 6,5 Prozent – je nach Bundesland – schlägt auf den Kaufpreis durch und erhöht die finanzielle Hürde für den Kauf oder Bau einer Immobilie.

Aktuelle Richtlinien für die Kreditaufnahme

Neben dem Wert der Immobilie spielt  in erster Linie auch die Liquidität des Käufers eine Rolle. Nur wenn die Prognosen ergeben, dass der Kredit auch mit hoher Sicherheit zurückgezahlt werden kann, wird dieser bewilligt. Manche Kreditinstitute verlangen eine vollständige Rückzahlung außerdem noch während des Arbeitslebens, also vor dem Renteneintritt. Dies macht es besonders für ältere Menschen schwierig, einen Hauskredit bewilligt zu bekommen. Aber auch Familien stehen vor neuen Hürden: Verdienstausfälle oder –minderungen etwa durch Elternzeit oder anschließende Teilzeit können die Prognose für eine Rückzahlung negativ beeinflussen. Zudem verlangen die Kreditinstitute meist, dass die Käufer ihren Immobilienkredit absichern. In vielen Fällen erfolgt dies über eine Risikolebensversicherung.

Insbesondere für junge Familien ist diese Form der Absicherung eine sinnvolle und bezahlbare Lösung. Jede fünfte Familie lebt nach wie vor nach dem Alleinverdiener-Modell, d.h. nur ein Elternteil ist erwerbstätig. Bei Familien mit Kindern unter sechs Jahren sind es sogar 30 Prozent. In den meisten Fällen ist der Mann der Alleinverdiener, nur in ein bis zwei Prozent der Familien ist die Frau Alleinverdienerin. In weiteren 47 Prozent der Familien ist der Mann immerhin Hauptverdiener, d.h. die Frau arbeitet lediglich in Teilzeit. Die Gefahr beider Modelle: Fällt der Allein- oder Hauptverdiener aus, steht die Familie in vielen Fällen vor dem finanziellen Ruin.

In vielen Fällen sinnvoll: Hauskredit absichern mit einer Risikolebensversicherung

Steht die Frau nach dem Tod ihres Partners alleine da, ist es meist schon schwierig, die gewöhnlichen Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Eine schnelle Rückkehr in den Beruf oder in die Vollzeit ist gerade für eine Mutter mit kleinen Kindern häufig nicht einfach und nicht immer zu optimalen Bedingungen möglich. Muss zudem ein hoher Kredit abbezahlt werden, ist dies nahezu unmöglich, sofern nicht große finanzielle Polster vorhanden sind.

Familien, die mit einer Risikolebensversicherung ihren Hauskredit absichern, beugen diesem Risiko vor: Verstirbt der Versicherte, übernimmt die Versicherung die offene Kreditsumme. Die Familie kann sich in ihrer ohnehin schwierigen Situation nach dem Verlust des Vaters und Ehemanns also zumindest darauf verlassen, dass ihr Zuhause sicher ist. Auch für unverheiratete Paare ist die Absicherung über eine Risikolebensversicherung sinnvoll: Stirbt einer der Partner, gibt es für sie nämlich keinen Anspruch auf Witwer- oder Witwenrente. Damit fällt ein Einkommen komplett aus.

Die Versicherungssumme sollte in jedem Fall die gesamte Kreditsumme absichern. Manche Anbieter bieten die Möglichkeit einer Staffelung. Dies bedeutet: Die Versicherungssumme nimmt mit zunehmender Rückzahlung des Kredits ab. Dadurch sinken auch die Beiträge. Da eine Risikolebensversicherung lediglich das Todesfallrisiko abdeckt und die Versicherer keinen Sparanteil anlegen müssen, ist eine solche Versicherung für gewöhnlich relativ günstig. Allerdings kommt die Risikolebensversicherung auch nur im Todesfall zur Auszahlung. Im Erlebensfall verfallen die eingezahlten Beiträge und der Versicherungsnehmer erhält keine Sparanteile ausbezahlt.

Neben der Versicherungssumme spielen vor allem Alter und Gesundheitszustand der versicherten Person eine Rolle. Die Absicherung ist also insbesondere für junge Menschen ohne Vorerkrankungen erschwinglich. Aber auch für ältere Kreditnehmer kann sie trotz höherer Beiträge sinnvoll sein. In die Berechnung fließen außerdem Faktoren wie die berufliche Tätigkeit und der Raucherstatus mit ein. Gefährliche Hobbys oder risikoreiche Berufe treiben die Kosten in die Höhe. Diverse Vorerkrankungen können den Abschluss einer Risikolebensversicherung sogar unmöglich machen.

Einige Versicherer kommen den Bauherren entgegen und haben Aktionen für Bauherren mit reduzierten Gesundheitsfragen entwickelt, sodass ein vereinfachter Zugang zum gewünschten Versicherungsschutz möglich wird. Bei diesen Aktionen sind allerdings einige Besonderheiten zu beachten, weshalb eine Beratung bei einem versierten Versicherungsmakler dringend anzuraten ist.

Restschuldversicherung: Alternative oder sinnvolle Ergänzung?

Die Restschuldversicherung (RSV) bzw. Ratenschutz- oder Restkreditversicherung (RKV) kann nicht nur einen Hauskredit absichern, sondern jede Form von Darlehen, z.B. einen Leasingvertrag. Sie übernimmt die laufenden Raten oder den offenen Restbetrag, falls der Kreditnehmer diese nicht mehr selbst bezahlen kann. Damit ist wie bei der Risikolebensversicherung auch der Todesfall abgedeckt. Eine Restschuldversicherung zahlt aber je nach Tarif auch bei längerer Krankheit, unverschuldeter Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit. Manche Policen übernehmen sogar bei einer Scheidung für einen begrenzten Zeitraum die monatlichen Raten. Für gewöhnlich werden feste Zeitspannen festgelegt, in denen die Versicherung einspringt, bei einer Arbeitslosigkeit beispielsweise 12 oder 24 Monate – unabhängig davon, ob der Versicherte nach Ablauf dieser Frist weiter arbeitslos ist oder nicht.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Leistungen unterscheiden sich auch die Tarife sehr stark. Unterschiedliche Ausschlussklauseln, Wartezeiten und Karenzzeiten verzerren zudem das Leistungsspektrum und machen die Tarife zum Teil nur schwer vergleichbar. Gegenüber der reinen Risikolebensversicherung ist die Restschuldversicherung jedoch meist teurer. Wer also nur den Todesfall absichern möchte, ist häufig mit der Risikolebensversicherung besser bedient. Kreditnehmer, die alle Eventualitäten abdecken möchten, profitieren jedoch vom Ratenschutz. Mitunter ist auch eine Kombination beider Tarife eine gute Lösung. Eine unabhängige Beratung hilft Ihnen bei der Entscheidung für den passenden Tarif und das richtige Leistungsspektrum – aber auch bei der Frage: Welche Versicherung brauche ich überhaupt? Statt einer Restschuldversicherung ist möglicherweise eine Verbindung von Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung attraktiver. Allerdings gibt es Banken, die eine Kreditvergabe vom Abschluss einer Restschuldversicherung abhängig machen. 

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
©iStock/monkeybusinessimages

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