Baufinanzierung

Erst der Papierkrieg, dann das Baugeld

So teuer ist Baugeld Baufinanzierung:  Welche Unterlagen Bauherren und Immobilienkäufer für ihre Finanzierung brauchen

Zum Kredit für die eigenen vier Wände führen heute die unterschiedlichsten Wege. Aber egal, ob Bankfiliale, Internet oder Telefon - kein Finanzierer rückt ohne aussagekräftige Unterlagen zur Immobilie und zur Finanzlage des Kunden das gewünschte Großgeld heraus.

Bauherren und Käufer, die dabei Verzögerungen vermeiden wollen, sollten rechtzeitig ihre Hausaufgaben machen und nötige Dokumente bereithalten. Auch wenn das Wort "Kredit" eigentlich für "Vertrauen" steht, sind Kreditgeber von Berufs wegen misstrauisch. Nur Bauherren, deren finanzielle Lage geprüft und für solide befunden wurde, bekommen Baugeld.

Im Mittelpunkt der persönlichen Bonitätsprüfung stehen Einkommen und Eigenkapital


Letzteres kann durch Konto- und Depotauszüge nachgewiesen werden. Beim Einkommen wird es aufwendiger. Hier müssen meist die letzten drei Gehaltsabrechnungen und Einkommensteuerbescheide von zwei Jahren auf den Tisch gelegt werden. Zusätzlich wollen viele Geldgeber als Einkommensnachweis die letzte Dezember-Gehaltsabrechnung sehen.

Unabhängig vom Berufsstand gehört ferner immer eine Personalausweis-Kopie des oder der Antragsteller zu den Kreditunterlagen. Denn die Identität der Kunden müssen die Kreditinstitute in jedem Fall prüfen.

Nun zum Objekt, schließlich sind Haus oder Wohnung die entscheidende Sicherheit, falls der Kunde zahlungsunfähig werden sollte und die Immobilie versteigert werden muss.

So teuer ist BaugeldBei Neubauvorhaben braucht man: komplette Bauzeichnungen, Grundriss und eine bautechnische Objektbeschreibung, eine Aufstellung der Baugewerke mit Kosten, ein Zahlungsplan sowie eine Berechnung der Wohnfläche und des umbauten Raumes. All das muss der Bauherr bei Architekt oder Bauträger einsammeln, ebenso wie den abgeschlossenen Werkvertrag.

Handelt es sich um eine Eigentumswohnung, kann der umbaute Raum von der Liste gestrichen werden. Dafür ist die Vorlage der Teilungserklärung unerlässlich, denn die regelt die Eigentumsverhältnisse der Eigentümergemeinschaft.

Wird das Baugeld für eine gebrauchte Immobilie benötigt, wollen die Finanzierer noch mehr sehen als Bauzeichnungen, Flächen- und Raumberechnungen. So stehen aktuelle Objektfotos ganz oben auf den Checklisten. Auch der notarielle Kaufvertrag oder zumindest dessen Entwurf gehört dazu. Je älter Haus oder Wohnanlage, desto interessierter sind die Finanzierer an aussagekräftigen Informationen über den aktuellen Zustand. Hier helfen oft die Vorlage einer bautechnischen Gebäudebeschreibung und eine Aufstellung der bereits durchgeführten Modernisierungen weiter. Diese Unterlagen sollten entweder der Verkäufer oder ein eingeschalteter Makler liefern. Und zwar nicht zuletzt auch, damit sich der Käufer selbst ein realistisches Bild über sein künftiges Heim machen kann.

Unabhängig davon, ob Neubau oder Gebrauchtobjekt, müssen den angesprochenen Geldgebern immer auch Kopien amtlicher Dokumente geliefert werden, nämlich eine Flurkarte mit Lageplan des Grundstücks und ein Grundbuchauszug, der nicht älter als drei Monate sein darf. Ansprechpartner für den Kunden sind hierbei das Kataster- und das Grundbuchamt.

Schließlich will noch ein Sicherheitsbedürfnis der Kreditgeber bedient werden: Per Kopie einer Gebäudeversicherungspolice muss der Bauherr oder Käufer nachweisen, dass der Wert des Objekts auch im Katastrophenfall gesichert ist.

Tipp: Um den Papierkrieg nur mit zwei oder drei potenziellen Finanzierern bewältigen zu müssen, sollten Bauherren und Käufer zunächst per Konditionenvergleich die günstigsten Anbieter herausfiltern.

Quelle: Berliner Morgenpost