Die Umkehrhypothek ist nur wenigen Deutschen bekannt
Baufinanzierung: Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Aber was der Immobilieneigentümer nicht kennt, findet er nach einer Erklärung dennoch interessant. Laut einer Befragung des Baugeldvermittlers HypothekenDiscount kennen die Begriffe Umkehrhypothek beziehungsweise "reverse mortgage" nur 6,7 beziehungsweise 3,8 Prozent aller Deutschen den Namen nach. Ein gutes Drittel findet die Idee hinter dem Kreditkonzept jedoch interessant - wenn es ihnen erklärt wurde.
"Die Idee der Umkehrhypothek setzt sich in Deutschland nur langsam durch", sagt Kai Oppel vom Baugeldvermittler HypothekenDiscount. Dabei gibt es seit einigen Jahren immer wieder Anbieter, die eine so genannte Umkehrhypothek (Reverse Mortgage) oder ähnliche Lösungen anbieten. Bei der Umkehrhypothek handelt es sich um ein Darlehen, das Immobilienbesitzer auf ihre Immobilie aufnehmen, um monatlich mehr Geld zur Verfügung zu haben. "Mit Abschluss einer solchen Immobilienrente wird der Hauswert schrittweise wieder abgegeben. Das Konstrukt eignet sich vor allem für Rentner, die über eine schuldenfreie werthaltige Immobilie verfügen, jedoch nicht genügend Liquidität haben - beispielsweise für Reisen." Bei anderen Rentenhypotheken müssen Rentner hingegen die Kreditzinsen zahlen und es kommt nicht zum Kapitalverzehr.
Laut der Online-Studie unter 1.000 Teilnehmern halten 24,1 Prozent und damit gut ein Viertel solche Hypotheken für immer wichtiger, damit Rentner ihr Einkommen aufbessern können. 29 Prozent finden eine Umkehrhypothek interessant, weil Immobilienbesitzer zu Lebzeiten mehr Geld zur Verfügung haben. 26,2 Prozent finden es allerdings weniger gut, dass den Erben keine schuldenfreie Immobilie überlassen werden kann. 24 Prozent bemängeln zudem, dass nur werthaltige Objekte in guter Lage eine nennenswerte Verrentung erzielen. 28,7 Prozent erscheint das Konstrukt zu kompliziert. Als zu teuer erachten lediglich 12,9 Prozent der Befragten eine solche Lösung.
Laut HypothekenDiscount ist es zunächst wichtig, dass ältere Immobilienbesitzer über diese Möglichkeit dieser Art der Kapitalbeschaffung informiert werden. "Für einige Menschen kann die Umkehrhypothek durchaus eine interessante Alternative sein. Die Immobilie kann weiter bewohnt werden. Gleichzeitig steht durch die zusätzliche Kapitalisierung den Rentnern das Geld zu einem Zeitpunkt zur Verfügung, zu dem sie möglicherweise noch mobiler sind als später.
Die Studie in Zahlen:
Bei einer Umkehrhypothek (Reverse Mortgage) handelt es sich um einen Kredit, den Immobilienbesitzer auf ihre Immobilie aufnehmen, um monatlich mehr Geld zur Verfügung zu haben. Mit Abschluss einer solchen Immobilienrente wird der Hauswert schrittweise wieder abgegeben. Was halten Sie von dieser Art der Immobilienverrentung?
(Mehrfachnennung möglich)
- Solche Kredite werden immer wichtiger, damit Rentner ihre Einnahmen aufbessern können: 24,1 Prozent
- Ich finde es nicht gut, weil mögliche Erben nicht mehr eine schuldenfreie Immobilie erben: 26,2 Prozent
- Umkehrhypotheken sind zu teuer, weil man Zinsen zahlen muss: 12,9 Prozent
- Das Problem für Hausbesitzer ist jedoch, dass nur werthaltige, schuldenfreie Immobilien in guter Lage nennenswerte Verrentung erzielen: 24 Prozent
- Finde ich interessant, weil Immobilienbesitzer zu Lebzeiten mehr Geld haben: 29 Prozent
- Das Konstrukt erscheint mir kompliziert: 28,7 Prozent
Welche Darlehensarten kennen sie dem Namen nach?
- Festzinsdarlehen: 78,9 Prozent
- Vollfinanzierung: 71,7 Prozent
- Variable Darlehen (Flexdarlehen): 34 Prozent
- KfW-Kombikredit: 30,7 Prozent
- Familienhypothek: 16,57 Prozent
- Realkredit: 16,2 Prozent
- Prolongation: 12,8 Prozent
- Forward-Darlehen: 11 Prozent
- Ich kenne keinen dieser Begriffe: 10,5 Prozent
- Sorgloshypothek: 8,2 Prozent
- Umkehrhypothek: 6,7 Prozent
- Reverse Mortgage: 3,8 Prozent
- Annuitätendarlehen: 30 Prozent
Quelle: Brokerchannel / HypothekenDiscount