Baufinanzierung: Vermittler oder Bank?
Baufinanzierung: Es ist eine der größten Hürden, die es zu nehmen gilt, wenn man sich dazu entschließt ein Haus zu bauen: die Finanzierung des Neubaus. Wer Geld für seine zukünftige Immobilie benötigt, der wendet sich in der Regel an seine Hausbank oder möglicherweise noch an weitere Kreditinstitute, um einen passenden Kredit zu bekommen.
Allerdings haben Bauherren die Möglichkeit, noch eine weitere Richtung einzuschlagen und den Weg über einen Vermittler zu gehen. Dieser vergleicht als neutrale Einrichtung die Konditionen für Kredite von zahlreichen Banken und anderen Finanzinstituten miteinander, was den Vorteil hat, dass man selbst Zeit und möglicherweise auch Geld spart.
Kreditfindung ist nicht immer einfach
Es ist nicht leicht sich durch den ganzen Dschungel aus Finanzdienstleistern und Kreditinstituten durchzuschlagen. Viele locken mit niedrigen Zinsen. Jedoch sind mit einem Immobilienkredit häufig sehr lange Vertragslaufzeiten verbunden, hinzu kommen hohe Investitionssummen und ein hoher Zeitaufwand. Deshalb sollte man bei der Finanzierung eines Eigenheims noch auf weitere Sachen achten und sich vorher genau informieren, wenn plant ein Haus zu bauen. Im schlechtesten Fall zahlt man allerdings doch drauf, weil man schlichtweg zu wenig Erfahrung mit Baukrediten hat und sich nicht auskennt. Hier kann ein Vermittler ins Spiel kommen, der möglicherweise auch eine jahrelange Erfahrung vorweisen kann.
Finanzierung über die Hausbank
Wenn man es allerdings doch erst auf eigene Faust versuchen möchte, führt der Weg in der Regel zur eigenen Bank. Oft gibt es dort persönliche Ansprechpartner, die man bereits kennengelernt hat und die einem möglicherweise auch schon ein vermeintlich gutes Angebot machen können.
Häufig ist eine Baufinanzierung über die eigene Hausbank jedoch mit höheren Zinssätzen verbunden. Viele Kunden nehmen sie allerdings hin, um ihrer Bank treu zu bleiben und weil davon ausgegangen wird, dass die Bank es gut mit ihnen meint. Sie gehen davon aus, dass, sollte es zu Rückzahlungsengpässen kommen, die Kommunikation hier besser läuft als bei einer unbekannten Bank und man schneller Lösungen dafür findet, ohne dass es direkt zu einer Zwangsversteigerung kommt. Das kann man allerdings nicht im Vorfeld wissen und man sollte hier doch eher vom Ernstfall ausgehen. Denn am Ende will auch die vertraute Hausbank nur verkaufen.
So arbeitet ein Vermittler
In erster Linie geht es für ihn darum, verschiedene Angebote, Anbieter und Kreditprodukte miteinander zu vergleichen. Anschließend kommt es zum Treffen mit dem Bauherrn, bei dem der Kreditvermittler eine Auswahl an Finanzierungsangeboten vorschlägt. Am Ende wird sich für eines der Produkte entschieden. Der Vermittler erhält dann von dem Anbieter dieses Produkts eine Provision. Diese wird nicht gesondert gezahlt, sondern mit dem effektiven Jahreszins des Kredits verrechnet.
Ein Vermittler ist häufig die günstigere Wahl
Obwohl hier eine Provision gezahlt wird, ist es in vielen Fällen trotzdem günstiger einen Vermittler zu engagieren, als sich eigenständig und mühsam durch die unzähligen Angebote diverser Kreditangebote zu arbeiten.
• Große Auswahl beim Vergleich:
Meistens ist der Pool, in dem Vermittler Kredite miteinander vergleichen können, viel größer als bei einer Privatperson. Sie können in der Regel aus hunderten von Anbietern passende Kredite für Bauherren heraussuchen. Außerdem sind sie, anders als Banken, nicht an eigene Produkte gebunden, an denen preislich meistens nichts mehr zu ändern ist. Trotzdem bekommt der Kunde eine professionelle Beratung und zwar aus einer Hand und muss nicht erst mehrere Sondierungsgespräche bei verschiedenen Banken absolvieren.
• Besseres Netzwerk bietet günstigere Konditionen:
Oft arbeiten Kreditvermittler mit langjährigen Partnern zusammen. Das kann durchaus von Vorteil sein, weil die Vermittler dadurch an günstigere Kredite kommen können, die man selbst nicht bekommen hätte.
• Betreuung:
Hat man einen Vermittler an der Hand, wird man vom ersten Gespräch an, bis zur Ausschüttung des Kredits beraten. Dabei wird nicht nur die Arbeit des Kreditnehmers erledigt, sondern auch Aufgaben des Kreditgebers abgenommen. Im Gegensatz zur Beratung bei der Hausbank bekommt man beim Vermittler neutralere Ratschläge, mit wertvollen Hinweisen, zu Bearbeitungszeiten.
• die Qual der Wahl:
Am Ende hat der Bauherr das letzte Wort. Dabei sucht der Bauherr das für sich passende und günstigste Angebot aus.
Auf die Höhe der Provision kommt es an
Bevor man sich nun aber wegen der Finanzierung seines Eigenheims an einen Kreditvermittler wendet, sollte man selbst vorher noch einige Kalkulationen anstellen. Am Wichtigsten ist hier zu wissen, wie viel Provision ein Vermittler beim Abschluss bekommt. Hier schwanken die Preise zwischen 0,5 Prozent der Kreditsumme bis hin zu etwa 2,5 Prozent. Diese Zusatzkosten sollten unbedingt bereits im Vorfeld mit einkalkuliert werden. Stimmen die Gesamtbedingungen, also die Kreditkonditionen und die Höhe der Provision, dann kann im Vergleich zum herkömmlichen Baukredit bei der Hausbank sogar noch Geld gespart werden.
Wer allerdings glaubt, dass die Provision beim normalen Bankkredit wegfällt, der täuscht sich. Es spielt keine Rolle, ob der Vertrieb des Kredits über die Bank selbst oder einen Vermittler läuft, der Preis hierfür wird auf den Kreditnehmer umgelegt.
Egal für welche Möglichkeit man sich beim Baukredit entscheidet, es lohnt sich auf jeden Fall sowohl Bank- als auch Vermittlerangebote einzuholen. In manchen Fällen kann ein geschickter Vergleich Summen im vier- bis fünfstelligen Bereich einsparen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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