Solarenergie

Je kälter das Wetter, desto effektiver wärmt die Sonne

Solarenergie - Je kälter das Wetter, desto effektiver wärmt die SonneUmweltwand heizt besonders effektiv bei Minusgraden

Energie / Solarenergie:  Herrscht draußen klirrende Kälte, versorgt die "Solare Umweltwand" Gebäude am effektivsten mit Wärme aus der Sonne. Die lichtdurchlässigen Dämmelemente lassen Sonnenstrahlen bis aufs Mauerwerk dringen. Dort wandelt sich das Licht in Wärme um. "Das funktioniert, solange die Sonne tief steht, also im Winter und in der Übergangszeit", erläutert Dr. Werner Platzer, Geschäftsführer des Fachverband Transparente Wärmedämmung. Messungen belegen, dass die Sonne an kalten Tagen am effektivsten "heizt" - weil dann das Wetter besonders klar ist. Im Sommer, wenn es warm genug ist, wird der Effekt blockiert: Die Strahlen der hoch stehenden Sonne werden von den Dämmelementen reflektiert.


Die hohen Energiepreise machen es immer attraktiver, Gebäude zu dämmen, denn das begrenzt den Energiebedarf. Die Kehrseite: Je dicker die Wärmedämmung ist, desto geringer sind auch die Wärmegewinne, die die Sonne schickt. Die "Solare Umweltwand" verknüpft dagegen Dämmen und Solarenergie-Gewinne, sie macht die Wand selbst zum Heizsystem. "Bei dieser Lösung sind die Dämmelemente lichtdurchlässig, lassen also Sonnenstrahlen bis zum Mauerwerk dringen. Dort werden sie in Wärme umgewandelt", sagt Platzer. Die Wärme kommt also in den Raum - aber (wie bei konventionellen Dämmsystemen) nicht mehr heraus.

Kälte ist die beste Voraussetzung

Oft herrscht die Meinung, dass Solarsysteme nur im Sommer (gut) funktionieren. Richtig ist, dass selbst im Januar Energie gespart wird. Die Umweltwand erreicht sogar umso mehr, je kälter es ist. Klimadaten belegen, dass gerade bei Temperaturen unter -5 Grad Celsius besonders gute Bedingungen herrschen: Dann sind die Tage oft sehr klar und die Strahlung erreicht direkt die Wand. Die Wärmegewinne treten also gerade dann auf, wenn der Heizbedarf hoch liegt. 20 Quadratmeter Umweltwand sparen so rund 250 Liter Öl im Jahr.

An warmen Tagen braucht kein Raum zusätzliche Wärme, daher wurden die Elemente so entwickelt, dass sie die Strahlen bei hoch stehender Sonne reflektieren.

Wartungsfrei und leicht finanziert

Die Solare Umweltwand gehört zu den "passiven Solarsystemen". Was unattraktiv klingt, entpuppt sich als Vorteil: Ohne Anschluss an die Strom-, Wasser- oder Heizungsversorgung benötigt sie weder Wartung noch Instandhaltung. Wer jetzt investiert, nutzt einen idealen Zeitpunkt. "Energetische Baumaßnahmen am Gebäudebestand sind günstig wie nie", meint Platzer. Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt Investitionen mit günstigen öffentlichen Mitteln (Darlehen ab ein Prozent Zins), Handwerker-Rechnungen können zu einem Fünftel von der Steuer abgesetzt werden (max. 600 Euro). Daneben existieren viele regionale Förderprogramme.

Alternative für Gewerbebauten

Für Gewerbebauten stehen alternativ blickdichte, aber lichtdurchlässige Verglasungs-Elemente zur Verfügung. Sie optimieren die Tageslichtausbeute. Das senkt Stromkosten für Kunstlicht, spart häufig Verschattungsanlagen und liefert konstante, gleichmäßige Ausleuchtung.

Quelle: pr-nord.de