Heizöl günstig einkaufen – ein Ratgeber
Energie / Energie sparen: Heizöl müssen alle Haus- und Wohnungseigentümer und gegebenenfalls auch Mieter einkaufen, die über eine Ölheizung verfügen. Das waren laut statistischem Bundesamt 2018 in Deutschland immerhin noch 4,780 Millionen, wenn auch mit leicht rückläufiger Tendenz. All diese Ölheizungen müssen mit Heizöl versorgt werden. Der Markt ist daher naturgemäß groß und für einen preisgünstigen Heizöleinkauf muss man schon Erkundigungen einholen.
Was beeinflusst den Ölpreis
Der Heizölpreis setzt sich aus drei Hauptteilen zusammen, dem Deckungsbeitrag des Händlers, den Steuern und dem Rohölpreis.
Im Deckungsbeitrag können sich schon erhebliche Preisunterschiede bei den Anbietern bemerkbar machen. Zum Deckungsbeitrag gehören nämlich die Lager-, Liefer-, Marketing- und Vertriebskosten und natürlich der kalkulatorische Gewinn des Händlers. Bei diesen Positionen ist der Heizöl-Händler frei in seinen Entscheidungen, er wird lediglich von den Markterfordernissen beeinflusst.
Bei den Steuern auf Heizöl sieht es anders aus. Hier hat der Staat seine Vorgaben gemacht und berechnet sowohl die Mineralölsteuer, als auch die Mehrwertsteuer. Die Mineralölsteuer beträgt zur Zeit grundsätzlich 6,14 Cent pro Liter Heizöl. Die Mehrwertsteuer beträgt 19 % auf den Netto-Rechnungsbetrag. Im Gespräch ist gegenwärtig, aber noch nicht verabschiedet, ein CO2-Aufschlag auf Heizöl.
Der Rohölpreis als dritte Komponente für die Heizölpreisfindung ist der variabelste der Einflussfaktoren. Rohölpreise verändern sich fast täglich und werden neben Angebot und Nachfrage auch durch politische Entscheidungen und Umweltkatastrophen beeinflusst. Der Rohölpreis macht ca. zwei Drittel des Heizölpreises aus.
Heizölsorten
Ein weiterer Faktor für die Preisbildung ist die Qualität des Heizöls, die sich in den unterschiedlichen Heizölsorten bemerkbar macht. Im regulären Handel findet man vier Grundsorten. Dies sind:
Schwefelarmes Heizöl
Premiumheizöl
Bioheizöl
Klimaneutrales Heizöl
Schwefelarmes Heizöl
Schwefelarmes Heizöl EL (extra leicht) nach DIN 51603-1 ist mit einem Marktanteil von mehr als 90 % das gängigste von den im Verkauf an den Endverbraucher gehandelten Heizölsorten. Der besondere Vorteil liegt darin, dass dieses Heizöl bei allen gängigen Ölheizungen mit und ohne Brennwerttechnik verwendet werden kann.
Das schwefelarme Heizöl EL darf einen maximalen Schwefelgehalt von 0,005 Prozent haben und ist besonders zuverlässig und im Rahmen seiner Möglichkeiten auch umweltverträglich. Durch seine konstant hohe Energieausnutzung und fast rückstandsfreie Verbrennung senkt es den Heizölverbrauch und verringert kostspielige Wartungsarbeiten an Brenner und Heizkessel.
Moderne Heizungsanlagen, die ausschließlich mit schwefelarmem Heizöl befeuert werden dürfen, müssen besonders gekennzeichnet sein. Der Verschlussdeckel des Füllrohres ist immer grün und es muss ein deutlich sichtbarer Aufkleber am Tank vorhanden sein, mit dem Text: Nur für den Betrieb mit Heizöl EL schwefelarm geeignet.
Premiumheizöl
Grundlage ist das „normale“ schwefelarme Heizöl EL. Ihm werden Additive (Zusatzstoffe) unterschiedlicher Art hinzugefügt. Diese Additive können Stabilitätsverbesserungen hervorrufen, Gerüche blockieren und für eine längere Lagerdauer sorgen, indem sie Ablagerungen blockieren. Premiumheizöl garantiert eine sehr hohe Betriebssicherheit der gesamten Heizungsanlage vom Heizöltank über die Leitungen bis hin zum Brenner.
Bio-Heizöl
Der Name Bio-Heizöl verspricht mehr, als er halten kann. Ein reines Bio-Heizöl, also ein Heizöl, dass zu 100 Prozent aus Biomasse hergestellt wird, gibt es nicht. Bio-Heizöl wird aus normalem schwefelarmen Heizöl unter Zugabe von flüssigen Brennstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Grundlage für die Bio-Beimischung ist FAME (Fatty Acid Methyl Ester) zu deutsch: Fettsäuremethylester. Dieses wird aus Pflanzenölen, wie z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl und Sojaöl unter Beimischung von Methanol hergestellt.
Auch die Bio-Heizöle werden noch weiter klassifiziert in Bio 10, genaue Bezeichnung Bio Heizöl EL A 10, Bio Heizöl EL A 15 und Premium Bio 10. Der Buchstabe A steht dabei für „alternativ“.
Allen Heizölen liegt das schwefelarme Heizöl EL zugrunde. Beim Heizöl Bio10 werden 10 Volumenprozent des flüssigen Brennstoffs aus nachwachsenden Rohstoffen (FAME) beigemischt, bei Bio Heizöl EL A 15 sind es 15 Volumenprozent. Dem Premium Bio 10 Heizöl werden noch zusätzlich Additive beigemischt, die gleiche Wirkungen haben, wie sie beim Premiumheizöl genannt wurden.
Für alle Bio-Heizöle gilt, das die Langzeitstabilität wesentlich geringer ist, als beim normalen schwefelarmen Heizöl. Man sollte daher Bio-Heizöle nur in begrenzten Mengen bevorraten. Eine Vermischung mit dem schwefelarmen „normalen“ Heizöl im Öltank ist ohne Probleme möglich.
Mit Bio Heizöl kann man die Folgen des CO2-Ausstoßes bei der Verbrennung theoretisch um 10, bzw. 15 Prozent für die Umwelt senken. Dieser Wert ist jedoch nur ein theoretischer Wert, da bei der Produktion von nachwachsenden Rohstoffen ebenfalls CO2 anfällt. Eine Ersparnis im Heizölverbrauch von 10 Prozent ist daher sicherlich eher durch eine neue Heizungsanlage und eine optimale Wärmedämmung zu erreichen.
Bio Heizöl ist aufgrund der erheblich aufwändigeren Logistik nicht jederzeit und bei jedem Heizöl-Händler erhältlich. Der Preis für Bio Heizöl liegt etwa 15 Prozent über dem des normalen schwefelarmen Heizöls.
Wie bekommt man das Heizöl günstig?
Aufgrund der großen Preisschwankungen für Heizöl sollte man nicht erst neues Heizöl bestellen, wenn das alte verbraucht ist und man sozusagen auf das erstbesten Angebot eingehen muss. Die Entwicklung des Heizölpreises kann man im Internet mit diversen Tools verfolgen. Im Internet kann man z.B. einen Heizöl-Preisvergleich durchführen lassen und einen Wunschpreis anlegen und sich dann per E-Mail informieren lassen, wenn dieser Preis erreicht ist. Mit einem Heizöl-Preisvergleich kann man die Preise einer großen Anzahl deutscher Heizölgroßhändler im gesamten Bundesgebiets vergleichen und dabei den aktuell besten Tagespreis erfahren.
Zusätzlich sollte man die Möglichkeit nutzen, eine Sammelbestellung zusammen mit Nachbarn oder Freunden zu organisieren. Dabei spart man Transportkosten und senkt damit den Einkaufspreis des Heizöls erheblich.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Karl-Heinz Laube / pixelio.de