Wärmepumpen

Projekt mit Zukunft – Wärmepumpen nachrüsten

Heizungstechnik / Wärmepumpen:  Es wird viel geschrieben und geredet über alternative Heizmethoden. Wer jetzt einen Altbau sanieren möchte, hat schlaflose Nächte und fragt sich deshalb: Wie in Zukunft heizen? Gas, Öl und Holz als die klassischen Energieträger stehen auf dem Prüfstand im Hinblick auf Umwelt. Eine rein elektrische Heizung würde einen hohen Verbrauch an Strom verursachen, die Fotovoltaikanlage auf dem Dach bringt zum derzeitigen Stand der Technik nicht genügend Kapazität, im Winter zu heizen. Gibt es überhaupt eine wirkliche Alternative zu Gas und Co.?

 

Mut zur Wärmepumpe

Was vor einigen Jahren noch Zukunftsmusik war, ist heute eine anwendbare Technik: das Erzeugen von Wärme über eine Pumpe, welche wie ein Kompressor arbeitet. Dabei nimmt ein „weiches“ Gas über ein Rohrsystem an der Umgebungsluft des Hauses die Außentemperatur an. Anschließend wird dieses voluminöse Gas mit hohem Druck verdichtet, somit auch die enthaltene thermische Energie konzentriert – Wärme wird frei. Wer also sein Sanierungsobjekt mit einer Wärmepumpe nachrüsten möchte, kann bereits auf bewährte Technik zurückgreifen.

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Luft aus der Umgebung, sie funktionieren auch bei Temperaturen im Minusbereich. Wasser-Wasser-Wärmepumpen nehmen Wärme aus dem Grundwasser auf, Sole-Wasser-Wärmepumpen beziehen die Energie aus einer tiefen Bohrung in der Erde. Die gewonnene Wärme fließt in das Warmwassersystem der Heizungsanlage. Eine Luft-Luft-Wärmepumpe erwärmt Luft, die ohne in ein Wasser führendes Heizungssystem die Warmluft direkt in die Zimmer ventiliert. Die platzsparende Wärmepumpe kann als Monoblock vor dem Haus oder als Splitgerät innen erfolgen. Im Sommer können einige Wärmepumpen teilweise als Klimaanlage eingesetzt werden.

Wie effizient arbeiten Wärmepumpen?

Je nach der Außentemperatur und der Art des Mediums, Luft oder Grundwasser, gewinnen die Wärmepumpen ein Drittel bis ein Fünftel der aufgewandten Elektroenergie als Wärmeenergie hinzu. Ein weiterer Vorteil ist, es muss kein Gasanschluss gelegt und kein Lagerraum für Öl oder Holz geschaffen werden – was die Installationskosten senkt. Strom ist nur zum Betrieb der Pumpe, nicht aber zum Heizen selbst notwendig. Die benötigte Strommenge entspricht lediglich einem Fünftel der abgegebenen Energie. Die Jahresarbeitszahl JAZ sagt aus, wie hoch der tatsächliche Gewinn an Wärme im Verhältnis zur eingesetzten Strommenge im Zeitraum eines Jahres war. Je höher der JAZ-Wert, umso besser die Energieausbeute. Die besten Werte bringen Wärmepumpen, die das Grundwasser nutzen, weil dieses auch im Winter in einer Tiefe von hundert Metern noch bis zu 12 °C warm ist. Wer über eine Solaranlage verfügt, arbeitet teilweise ohne Netzstrom autark – die optimale Lösung für die Zukunft.

Fördermöglichkeiten fürs Wärmepumpen nachrüsten

Vor der Anschaffung einer Wärmepumpe sollten die aktuellen Förderprogramme der KfW geprüft werden, bis zu 40 Prozent Förderung sind möglich, besonders wenn es um energieineffiziente Immobilien geht. Zur Ermittlung, ob eine Wärmepumpe genügend Heizleistung erbringen würde, ist ein Test nach DIN EN 12832 zur Heizlastberechnung notwendig. Hier wird die vorhandene Altanlage auf eine Vorlauftemperatur von 55 °C gesenkt und geprüft, ob sich die Räume ausreichend erwärmen lassen.

Fazit:

Im Zuge einer Altbausanierung sollte die Anschaffung einer Wärmepumpe als Primärenergiequelle die erste Wahl sein, da hier eine hohe Förderung der Kosten und ein klimaneutrales Erzeugen von Wärme möglich sind. Im Zusammenspiel mit einer Fotovoltaikanlage sind die Betriebskosten sehr gering.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / globalenergysystems