Eine Gefriermöglichkeit reicht
Die genannte Einsparung errechnet sich übrigens folgendermaßen: Der Verbrauch eines Gefrierschranks oder einer Gefriertruhe liegt zwischen 200 und 800 Kilowattstunden pro Jahr. Geht man von einem mittleren Verbrauch von 350 kWh und einem Strompreis von 18 Cent aus, ergeben sich so 63 Euro pro Jahr (350 kWh pro Jahr x 0,18 Euro pro kWh).
Wie groß, wie kalt?
Zuerst sollten Sie sich stets fragen, wie Ihre Kühl-und Gefrierbedürfnisse sind. Denn ein kleinerer Kühlschrank ohne Dreisternefach kommt für Sie wahrscheinlich billiger als ein sehr sparsamer mit Dreisternefach. Also erst Größe und Klasse festlegen, dann auf die Effizienz schielen. Die Meisten kaufen dagegen gewohnheitsmäßig ein ähnliches Gerät, wie sie es vorher hatten.
Wenn Sie ein Gefriergerät haben, verzichten Sie beim Kauf eines Kühlschrankes auf ein Gefrierfach. Eine Kühl-Gefrierkombination sollten Sie nur dann kaufen, wenn nicht zusätzlich ein Kühlschrank oder ein Gefriergerät betrieben wird. Kaufen Sie Kühl- und Gefriergeräte nur in der Größe, die Ihren Bedürfnissen entspricht. Bei zu großen Geräten muss der ungenutzte Raum des Kühlschranks ständig mitgekühlt werden, und das kostet viel Strom!
Allgemein rechnet man pro Person mit einem Kühlvolumen von 50 - 60 Litern, wobei ein Singlehaushalt, ebenso wie ein Zwei-Personen-Haushalt, gegenwärtig einen Kühlschrank mit einem Kühlvolumen von etwa 110 - 130 Litern benötigt. Dies ist notwendig, da es derzeit keine kleineren Kühlschränke mit einem günstigen Stromverbrauch auf dem Markt gibt. Das Gefriervolumen ist sehr vom Gebrauchsverhalten abhängig. So benötigen viele Singlehaushalte nur ein 20-Liter-Gefrierfach, 2 bis 3-Personen-Haushalte nur eine Kühl-Gefrierkombination mit einem Gefrierbedarf von 50 Litern. Bei Haushalten, die viele Lebensmittel einfrieren, wird dagegen häufig mit einem Gefrierbedarf von 50 Litern pro Kopf gerechnet.
Abenteuerliche Verbräuche von über 1000 kWh pro Jahr wurden schon von Kühl-Gefrierkombinationen nach amerikanischem Vorbild mit Eiswürfelfach entdeckt. Damit der Cocktail nicht genau so teuer wie in der Kneipe wird, sollte man von solchen Geräten abraten.
Weinkühlschränke und Absorberkühlschränke sind überflüssig!
Die im Handel angebotenen Weinkühlschranke, die z.B. mit einem Fassungsvermögen von 41 Flaschen à 0,75 Litern nach EWS-Recherche (ElektrizitätsWerke Schönau) z. T. mehr als 313 kWh pro Jahr an Strom benötigen, sind auch für einen normalen Weißweinliebhaber völlig sinnlos. Die längere Aufbewahrung im Keller oder in kühlen Räumen ist genauso gut und spart im oben genannten Fall dauerhaft rund 60 Euro pro Jahr ein.
ABSORBERkühlschränke sollten bestenfalls auf Schiffen eingesetzt werden, da Kühlschränke dort extrem erschütterungsfest sein müssen. Die ABSORBERkühlschränke haben in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer schlechten Kühlfähigkeit und ihres enormen Stromverbrauchs in Privathaushalten zu recht keine Rolle gespielt. ABSORBERkühlschränke sind sehr leise und werden in Hotels oft als Minibar eingesetzt. Bei Marktrecherchen der Elektrizitätswerke Schönau wurden im Jahr 2006 allerdings in mehreren Haushaltsgeschäften verschiedene kleine ABSORBERkühlschränke mit weniger als 50 Liter Kühlvolumen und einem jährlichen Stromverbrauch von über 450 Kilowattstunden entdeckt! Es wurde sogar ein Gerät gefunden, dass bei einem Kühlvolumen von knapp 60 Litern und einem Minigefrierteil von gut 5 Litern knapp 600 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht. Ein unfassbarer Stromverbrauch für ein unscheinbares Gerät! Das entspricht in beiden Fällen der eigentlich längst vergessenen EU-Energieeffizienzklasse G (G wie „grauenhaft"!). Offenbar landet mancher dieser Kühlschränke eher irrtümlich in Altersheimen und Singlehaushalten.
Text & Fotoquelle: Energieverbraucher.de