Obsthecke – Naschhecke voller Leckereien
Gartenplanung und Gestaltung: Wenn Sie Ihr Frühstück statt mit gekaufter Erdbeermarmelade lieber mit Sanddorn-Gelee, Hagebuttenmark oder Holundersaft bereichern wollen, ist im April die beste Gelegenheit, um im Garten eine gemischte Obsthecke anzulegen. Die meisten Pflanzen für eine solche Hecke wachsen strauch- oder baumartig und stellen in der Regel keine besonderen Ansprüche an den Boden.
Eine Obsthecke hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen bietet sie Ihrem Garten einen dichten Sichtschutz. Da Schlehe, Weißdorn, Sand- und Sauerdorn sowie Wildrosen obendrein Dornen oder Stacheln tragen, sind sie ein sicherer Schutz vor unerwünschten Gartengästen. Auch die Tierwelt freut sich sehr über Wildhecken, da sie Nahrung, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Vögel und kleine Säugetiere bieten. Im Gegenzug helfen Ihnen Igel und Vögel, die Schadinsekten und Schnecken zu dezimieren.
Eine Obsthecke ist eine Hecke, die aus essbaren Pflanzen und Sträuchern besteht und speziell dazu angelegt wird, um Früchte, Beeren und andere essbare Teile zu ernten. Die Pflanzen in solch einer Naschhecke sind in der Regel pflegeleicht und liefern verschiedene Leckereien im Laufe der Vegetationsperiode. Verschiedene Obstsorten, Beeren und Wildobstarten sind prädestiniert, als eine Obsthecke zu dienen.
Reiche Ernte ist bei Wildobsthecken angesagt
Eine Obsthecke bietet im Spätsommer bis Herbst reiche Ernte für Sie und Ihre Familie. Und auch im Winter können Vögel von den Beeren, die lange am Strauch haften, naschen. Da die meisten Wildfrüchte zwar vitaminreich sind, roh aber herb oder mehlig schmecken, zaubert man Gelees, Säfte oder Marmeladen aus ihnen. So verlieren Schlehen zum Beispiel nach dem ersten Frost ihren bitteren Geschmack.
Auswahl der Pflanzen
Für eine abwechslungsreiche und produktive Hecke sollten Pflanzen ausgewählt werden, die über verschiedene Jahreszeiten hinweg Früchte tragen. Hier eine Liste von idealen Naschpflanzen für die Obsthecke.
Obstarten für eine Obsthecke
Äpfel
Birnen
Kirschen
Mirabellen
Pflaumen
Reineclauden
Zwetschgen
Beeren für eine Obsthecke
Aronia (Apfelbeere): Reich an Antioxidantien, tragen im Herbst dunkelviolette Beeren.
Blaubeeren (Heidelbeeren)
Brombeeren: Robuste Sträucher, die reichlich Früchte liefern.
Himbeeren (Sommer- und Herbsthimbeeren): Tragen saftige, süße Früchte im Sommer und Herbst.
Johannisbeeren (rot, schwarz, weiß): Früchte im Frühsommer, reich an Vitamin C.
Maibeere (Honigbeere): Blaue Beeren, die im Frühling sehr früh reifen.
Stachelbeeren: Früchte mit leicht säuerlichem Geschmack, ideal für Marmeladen.
Wildfrüchte für eine Wildobsthecke
Felsenbirne (Amelanchier) Kleine, süße Beeren, die im Sommer reifen. Sie sind roh essbar oder lassen sich gut zu Marmelade oder Saft verarbeiten.
Hagebutten (Rosa Canina)) Leuchtend rote Früchte (Hagebutten), die sich im Herbst ernten lassen. Reich an Vitamin C, ideal für Tee, Gelee oder Mus
Holunder (Sambucucus) Schwarze Beeren, die im Spätsommer reifen. Sie sind gekocht essbar und werden zu Saft, Sirup oder Gelee verarbeitet. Auch die Blüten sind essbar und eignen sich für Holunderblütensirup.
Kornelkirsche (Cornus mas), Dunkelrote, leicht säuerliche Früchte, die im Spätsommer reifen. Gut geeignet für Marmeladen, Säfte oder Liköre. Blüht früh und bietet eine frühe Nahrungsquelle für Insekten.
Mispel (Mespilus germanica) Die braunen, apfelähnlichen Früchte werden nach dem ersten Frost genießbar und schmecken süßlich-mild.
Quitte (Cydonia oblonga) Große, duftende Früchte, die im Herbst reifen. Quitten sind gekocht vielseitig verwendbar, z.B. für Gelee oder Chutneys.
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) Orangefarbene Beeren, die sehr vitaminreich sind. Die Beeren haben einen säuerlichen Geschmack und werden häufig zu Saft, Gelee oder Öl verarbeitet.
Schlehe (Prunus spinosa) Kleine, blauschwarze Beeren, die nach dem ersten Frost milder werden. Perfekt für Marmelade, Likör oder Gelee.
Vogelbeere (Sorbus aucuparia) Leuchtend orange-rote Beeren, die im Herbst reifen. Gekocht eignen sie sich für Marmeladen und Säfte.
Eine Wildobsthecke besteht aus robusten und überwiegend heimischen Wildobstarten. Sie liefert essbare Früchte, ist pflegeleicht und fördert die Artenvielfalt, da sie Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Tiere bietet. Wildobsthecken sind besonders für naturnahe Gärten oder Gemeinschaftsanlagen geeignet, da sie sich durch ihre geringe Pflegeanforderungen und ökologische Vorteile auszeichnen.
Um eine Obsthecke voller Leckereien zu pflanzen, die dir und der Natur Freude bereitet, kannst du eine Kombination aus verschiedenen Sträuchern und Obstgehölzen auswählen, die essbare Früchte und Beeren tragen. Diese Hecke ist nicht nur dekorativ, sondern bietet auch das ganze Jahr über frische, essbare Snacks.
So kannst du die Naschhecke erfolgreich pflanzen
Planung und Standortwahl
Sonniger Standort
Die meisten Obst- und Beerensträucher bevorzugen sonnige Lagen.
Boden
Lockere, humusreiche Böden, die gut durchlässig sind, fördern das Wachstum. Gegebenenfalls kannst du den Boden mit Kompost verbessern.
Heckenlänge und Höhe
Überlege, wie hoch und breit die Hecke werden soll. So kannst du die passenden Pflanzenabstände wählen (meist 1–2 Meter pro Strauch).
Pflanzung
Pflanzabstände: Zwischen den Sträuchern etwa 1–2 Meter Abstand lassen, damit sie sich gut entfalten können.
Pflanzzeit: Die beste Zeit zum Pflanzen ist im Herbst oder im zeitigen Frühjahr, wenn der Boden frostfrei ist.
Pflanzlöcher: Grabe die Pflanzlöcher so tief, dass die Wurzeln der Sträucher gut Platz haben. Mische etwas Kompost oder organischen Dünger in das Loch.
Bewässerung: Nach dem Pflanzen gut wässern und den Boden rund um die Pflanzen mit einer Mulchschicht (z.B. Rindenmulch) bedecken, um Feuchtigkeit zu speichern.
Pflege
- Vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung solltest du regelmäßig gießen, damit sich die Pflanzen gut etablieren.
- Beerensträucher wie Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren sollten regelmäßig geschnitten werden, um die Fruchtbildung zu fördern.
- Im Frühjahr organischen Dünger wie Kompost ausbringen, um das Wachstum zu unterstützen.
- Achte auf Schädlinge wie Blattläuse oder Pilzkrankheiten. Setze auf natürliche Bekämpfungsmethoden, etwa durch Nützlinge.
Ernte und Genießen
Die Obsthecke wird dir je nach Pflanze von Mai bis Oktober eine Fülle an frischen Früchten bieten. Die Vielfalt der Pflanzen sorgt dafür, dass immer etwas zum Naschen bereitsteht. Mit einer gut geplanten Naschhecke kannst du frische Leckereien ernten und gleichzeitig der Natur etwas Gutes tun!
Natürlicher Sichtschutz
Die Obsthecke bietet dichten Bewuchs und kann als grüne Abgrenzung oder Sichtschutz verwendet werden.
Eine Wildobsthecke ist eine wunderbare Ergänzung für jeden Garten, die nicht nur nützliche und schmackhafte Früchte liefert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leistet. Mit ein wenig Planung und Pflege wirst du über Jahre hinweg eine abwechslungsreiche Ernte genießen können!
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Text und Bild: Tipps24-Netzwerk - HR