Baufinanzierung

Mit nachhaltigen Modernisierungsmaßnahmen Energie und Kosten sparen

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Baufinanzierung:Allgemein bezeichnet man alle Maßnahmen die darauf abzielen, die Sicherheit, die Energieeffizienz, den Energieverbrauch und die allgemeinen Wohnverhältnisse zu verbessern als Modernisierungsmaßnahmen. Hinzu kommen noch die baulichen Maßnahmen, die zum Einsatz erneuerbarer Energien führen und dem Klimaschutz zugute kommen. Nachstehend eine Übersicht über die einzelnen möglichen Modernisierungsmaßnahmen, ihre Effizienz und die ungefähren Kosten, wie sie für ein Einfamilienhaus erforderlich werden.

 

Um eine höhere Energieeffizienz zu erreichen sind Modernisierungsmaßnahmen am Dach, der Heizung, Fenster und Türen und an der Fassade erforderlich. Auch Maßnahmen der Renovierung und Erneuerung von Bad und Küche, sowie Investitionen in den Klimaschutz können für eine höhere Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sorgen.

Dachmodernisierung

Zu einer umfangreichen Dachmodernisierung gehören Dachreparaturen und die Ausstattung des Daches mit einer Wärmedämmung, die zu einer Energieersparnis von bis zu 30 % führen kann. Für eine solche Maßnahme muss man je nach Größe des Daches mit Kosten ab 16.000 € rechnen.

Muss das Dach mit neuen Ziegeln ausgestattet werden und soll bei dieser Gelegenheit auch noch ein Dachgeschossausbau durchgeführt werden, um mehr Wohnraum zu gewinnen, so erhöhen sich die Kosten entsprechend.

Wenn das Dach mit einer besseren Wärmedämmung versehen wird, ergeben sich gleich mehrere Vorteile.

In der kalten Jahreszeit wird die Heizungsluft im Haus gehalten und entweicht nicht durch das Dach nach draußen, während im Sommer die Hitze gefiltert wird und sich die Räume nicht übermäßig erwärmen. Die dadurch erzielte Klimaverbesserung kommt dem ganzen Haus zugute, nicht nur dem Dachboden.

Ein gut gedämmtes Dach sorgt zusätzlich für einen stärkeren Schallschutz.

Heizungsmodernisierung

Die Fortschritte in der Heizungstechnik sind in den letzten Jahren besonders deutlich geworden. Die Effektivität moderner Heizungsanlagen ist um ein vielfaches höher als noch vor 15 Jahren. Heizungsanlagen, die über 15 Jahre alt sind, stellen heute leider immer noch den durchschnittlichen Bestand dar. Mit den verschiedensten Maßnahmen im Rahmen einer Heizungsmodernisierung kann eine Energieersparnis von bis zu 30 % erreicht werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf eine Größenordnung ab 12.000 €.

Ist die Heizungsanlage älter als 30 Jahre so muss sie umgehend ersetzt werden. Dies ist im Gebäudeenergiegesetz vom 01.11.2020 festgelegt.

Die Heizungsanlage selbst mit einem modernen Brenner auszustatten reicht nicht aus, dazu gehört auch die Durchführung kleinerer Maßnahmen wie ein hydraulischer Abgleich, der Austausch von Pumpen oder die Anpassung der Heizungsregelung, sowie der Umstieg auf digitale Thermostate und moderne Heizkörper.

Die Einbindung der Heizungsanlage in das Smart Home oder der Einsatz einer Fußbodenheizung können weitere effektive Maßnahmen sein.

Modernisierung von Fenster und Türen

Durch Fenster und Türen entweicht Wärme, wenn sie nicht dicht sind. Dichtheit bedeutet auch, die Qualität von Rahmen und Glas hinsichtlich ihrer Wärmedurchlässigkeit zu beurteilen. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied ob man über eine einfache Verglasung, Doppelverglasung der 80er Jahre oder eine moderne 3-Scheiben-Isolierverglasung verfügt. Ähnlich verhält es sich mit den Fensterrahmen, den Fensterbeschlägen und den Fensterdichtungen. Dabei ist es nicht erheblich, welches Rahmenmaterial für die Modernisierung eingesetzt wird (Holz, Aluminium oder Kunststoff) sondern wie die Verarbeitung erfolgt und wieviel Kammern bei Kunststoff- und Alu-Fenstern im Rahmen verbaut sind.

Wie hoch der individuelle Kostenvorteil bei der Modernisierung von Fenstern ist, lässt sich für jede Immobilie vom Fachmann berechnen. Gerade bei älteren Häusern ist eine Energieersparnis von rund 10% durchaus möglich. Da jedes Haus unterschiedlich viele Fenster hat und auch die Fenstergrößen variieren, kann man bei vielen Fenstern und großen Fenstern auch viel Energie und Kosten einsparen. Der Kostenrahmen für die Modernisierung mit neuen Fenstern liegt bei ca. 1.000 € pro Fenster.

Welche sonstigen Vorteile bieten neue Fenster?

Neben der höheren Energieeffizienz ist mit neuen Fenstern auch ein höherer Wohnkomfort verbunden. Zusatznutzen wie besserer Einbruchschutz und Schallschutz machen den Fenstertausch jenseits der erhöhten Energieeffizienz zu einer wirtschaftlich vernünftigen Maßnahme.

Dichte Fenster und Wände erfordern eine Lüftungsanlage

Wer in eine komplette Wärmedämm-Modernisierung investiert, muss allerdings auch an den Einsatz einer kontrollierten Lüftungsanlage denken. Die undichten alten Fenster sorgten für einen automatischen Ausgleich der Luftfeuchtigkeit und die Zufuhr von frischer Luft. Durch die neuen Fenster mit der besseren Abdichtung ist dieser Mindestluftaustausch nicht mehr gewährleistet und es kann bei unzureichender Lüftung zu Schimmelbildung kommen. Eine regelmäßige Lüftung der Wohnräume ist daher unerlässlich, eine automatische Lüftungsanlage kann hier einfach und bequem Abhilfe schaffen..

Haustür modernisieren

In der Regel erfüllt die vorhandene Haustür die Ansprüche an den modernen Wärmeschutz nicht mehr und ist auch hinsichtlich der heutigen Ansprüche an Schallschutz und Einbruchschutz nicht mehr aktuell. Die Modernisierung kann auf zweierlei Art erfolgen: Die vorhandene Tür kann durch eine moderne Version ersetzt werden oder vom Fachbetrieb aufgearbeitet und technisch aufgewertet werden. Welche der beiden Varianten die sinnvollere und wirtschaftlichere ist, hängt vom Zustand der Haustür, aber auch vom Türmaterial ab.

Modernisierung der Fassade

Auch die Fassade bedarf in gewissen Abständen einer Modernisierung, die durch Anbringung einer zusätzlichen Wärmedämmung und / oder der Erneuerung des Außenputzes erfolgt. Hierdurch wird eine Energieersparnis von 30 bis 40 % erreicht, was aber auch mit Kosten ab ca. 20.000 € zu Buche schlägt.

Die Höhe der Kosten wird auch durch die Art des eingesetzten Dämmsystems beeinflusst. Es werden für die Außenwanddämmung hauptsächlich drei verschiedene Dämmsysteme eingesetzt: die hinterlüftete Vorhangfassade, das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und das Verblendmauerwerk mit Kerndämmung. In wenigen Fällen ist auch eine Innenwanddämmung angeraten. Die Fassadendämmung mittels eines Wärmedämmverbundsystems ist die preisgünstigste Art, eine Fassade zu dämmen. Dabei werden Dämmstoffplatten (möglichst mit Naturdämmstoffen) auf die Außenwand geklebt oder gedübelt und mit armiertem Putz überzogen.

Wer aus optischen Gründen lieber eine Mauerwerksfassade zum Beispiel aus Klinkern haben möchte, der kann vor die Hauswand eine Vormauerschale setzen. Dieses ist zwar eine teurere Lösung, dafür aber eine sehr dauerhafte.

Außenputz erneuern

Im Zuge der Erneuerung des Außenputzes bei Bestandsbauten ist ein ausgewiesener Fachmann gefragt. In aller Regel wurden bei Altbauten ein- oder zweilagige Kalkputze verwendet, die in ihrer Zusammensetzung je nach Entstehungszeit, Lage des Objektes, Bauwerks und Handwerkers unterschiedlich zu beurteilen sind.

Bei der Sanierung des Außenputzes ist daher eine eingehende Untersuchung des Putzes notwendig. Grundsätzlich können Außenputze häufig mit wenig Aufwand ausgebessert werden, wenn ein Handwerker zur Verfügung steht, der über die dafür notwendigen Kenntnisse verfügt.

Erneuerbare Energien einsetzen

Wohl einer der wichtigsten Punkte bei der energetischen Modernisierung von Gebäuden ist der Einsatz von erneuerbaren Energien. Die Nachhaltigkeit von Modernisierungen ist nur mit diesen Energien gewährleistet. Für den privaten Hauseigentümer sind die drei wesentlichen Energieträger die Solarenergie, die Biomasse und die Wärmepumpe. Der Einsatz dieser Energien kann eine Energieeinsparung von 25 % bis zu 30 % bewirken. Allerdings muss man auch hier Kosten ab 20.000 € einkalkulieren.

Solarenergie

Die Nutzung der Solarenergie erfolgt mittels einer Solaranlage auf dem Dach. Man unterscheidet dabei zwischen einer Photovoltaik-Anlage zur Erzeugung von Strom und einer Solarthermie-Anlage zur Erzeugung von Wärme. Die Entwicklung der Technik für Solaranlagen mit Röhren- oder Flächenkollektoren ist weit fortgeschritten und die Effizienz solcher Anlagen wird immer weiter verbessert. Durch die öffentliche Förderung ist eine Solaranlage heute eine unbestritten wirtschaftliche und ökologisch wertvolle Entscheidung.

Eine Pflicht zur Errichtung von Solaranlagen auf privaten Wohnhäusern wird in einigen Bundesländern in den nächsten zwei Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Eine bundeseinheitliche Regelung gibt es dafür aber nicht. So gilt ab dem 1. Mai 2022 in Baden-Württemberg bereits die Verpflichtung, bei Neubauten eine Solaranlage zu installieren und ab dem 1. Januar 2023 eine solche Verpflichtung auch bei einer grundlegenden Dachsanierung.

Biomasse

Zu den auch im privaten Wohnungsbau einsetzbaren Biomasseanlagen gehören Heizungen, die mit Hackschnitzeln, Scheitholz oder Pellets befeuert werden. In der heutigen Zeit, in der immer mehr von Energiewende und Klimaschutz gesprochen wird, wirkt sich die Ökobilanz immer öfter auf die Entscheidung für eine neue Heizung aus. Als Beispiel besonderer Nachhaltigkeit ist dabei die Holzheizung zu nennen. Sie erzeugt Wärme für Heizung und Warmwasser durch die Verbrennung von Holz und erreicht dabei hohe Wirkungsgrade. Holz ist nicht nur nachwachsend, sondern auch in vielen Bereichen regional verfügbar. Eine Modernisierung der Heizung mit einer Umstellung des Brenners auf eine Biomasseheizung ist daher besonders umweltfreundlich und energieeffizient.

Man unterscheidet dabei drei Hauptmöglichkeiten der Biomasse-Heizungs-Anlage: Scheitholzkessel, Pelletkessel und Hackschnitzelkessel. Die Anschaffungskosten sind dabei sehr unterschiedlich, Scheitholz- und Hackschnitzelkessel liegen im Bereich bis ca. 8.000 €, während eine gut funktionierende Pelletheizung schon mit bis zu 18.000 € zu veranschlagen ist.

Wärmepumpe

Ökologisch gesehen ist die Wärmepumpe so exzellent, weil sie ihre Wirkung ohne eine Verbrennung erzielt. Im Gegensatz zu Öl- oder Gasheizungen findet nämlich keine Verbrennung fossiler Energieträger statt, eine CO2-Belastung ist daher nicht gegeben. Die Wärmeenergie wird von der Umwelt bereitgestellt.

Effiziente und wirtschaftlich vernünftige Wärmepumpen-Lösungen können bei der Modernisierung in der Regel immer gefunden werden. Wichtig ist, die individuellen Gegebenheiten des Hauses, des Grundstücks und die Wünsche der Bewohner zu vereinen. Dabei muss geprüft werden, ob der Dämmzustand des Hauses, die Größe der vorhandenen Heizflächen und die Vorlauftemperatur des Wärmepumpen-Systems zueinander passen.

Man unterscheidet folgende grundlegende Arten von Wärmepumpen: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe und Brauchwasser-Wärmepumpe. Jede einzelne dieser Wärmepumpenarten hat seine besonderen Vor- und Nachteile. Man muss, je nach Wärmepumpenart mit Gesamtkosten von 10.000 € bis 30.000 € rechnen. 

Modernisierungsmaßnahmen für mehr Sicherheit

Auch Maßnahmen, die der Verbesserung der Sicherheit dienen werden besonders häufig durchgeführt. Dazu zählt insbesondere der Austausch von Fenstern und der Wohnungstür durch einbruchhemmende Varianten oder auch das Installieren einer Alarmanlage.

Im Zuge der Modernisierung der Fenster kann eine Aufrüstung der Sicherheitsvorkehrungen zumindest im Erdgeschoss sinnvoll sein. Zusätzlich Pilzkopfverriegelung und abschließbare Fenstergriffe sind kein hoher Kostenfaktor, können das Gefühl der Sicherheit in den eigenen vier Wänden aber stark erhöhen. Wer einen höheren Sicherheitsstandard benötigt, kann außerdem noch eine Sicherheitsverglasung einbauen lassen. Diese erschwert das Einschlagen der Scheibe wesentlich, denn durch die Verwendung einer Sicherheitsfolie zerspringt die Scheibe bei einem Schlag zwar, bleibt aber in einem Verbund bestehen (daher der Begriff Verbundsicherheitsglas).

Die Anschaffung einer Alarmanlage und / oder Videoüberwachung mit und ohne Alarmzentrale kann ebenfalls einem höheren Sicherheitsbedürfnis entgegenkommen.

Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen

Bestimmte Modernisierungsmaßnahmen können erhebliche finanzielle Investitionen erforderlich machen. Gerade bei älteren Immobilien lohnt sich die Modernisierung in der Regel trotzdem, da eine erhebliche Senkung der Betriebskosten und ein Beitrag zum Klimaschutz diese Kosten ausgleichen. Durch die zusätzliche Möglichkeit bei einigen Modernisierungsmaßnahmen staatliche Fördergelder beantragen zu können, ist die Finanzierung leichter zu stemmen.

Die KfW-Bank vergibt Kredite und Zuschüsse für bestehende Immobilien bei der Sanierung des Wohnhauses zum Effizienzhaus mit bis zu 150.000 € und gewährt Tilgungszuschüsse zwischen 15% und 50%. Daneben gibt es Zuschüsse für die energieeffiziente Sanierung von bis zu 75.000 €.

Für den Einsatz von erneuerbaren Energien gibt es zinsgünstige Kredite genauso wie Zuschüsse für den Kauf von Ladestationen für Elektroautos und Maß0nahmen des Einbruchschutzes.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR