Wissenswertes zur Baufinanzierung – Wie viel Haus kann man sich leisten?
Baufinanzierung: Ein eigenes Haus zu besitzen, ist der Traum vieler Menschen. Wenn der Moment gekommen ist, an dem man sich das Eigenheim womöglich finanzieren kann, sollte man sich nicht von der Vorfreude mitreißen lassen. Die Schuldenfalle Eigenheim kann viel kosten, wenn wir die falschen Entscheidungen treffen. Welche Finanzierungsmöglichkeiten haben wir, und wie finden wir das beste Darlehen?
Der Traum von der eigenen Immobilie
Für die meisten Menschen ist der Besitz eines eigenen Hauses, ob man es baut oder kauft, fester Teil ihres Lebensplans. Nicht immer lässt er sich aufgrund der finanziellen Lage und ökonomischer Umstände erfüllen. Wer genügend Kapital zur Verfügung hat, hat Glück.
Haben wir genügend gespart, dass wir uns womöglich unsere Traumimmobilie leisten können, können wir auch Services im Internet nutzen, um unsere Möglichkeiten auszuloten. So erfahren wir, welche Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und was wir uns mit diesen leisten können. Die folgenden Fragen sollte man dabei beachten:
Was ist der Finanzierungsbedarf?
Auf der einen Seite ist es wichtig zu ermitteln, wie viel Eigenkapital man besitzt und wie viel Geld man sich realistisch durch eine Baufinanzierung leihen kann. Auf der anderen Seite ist das Umsetzen unseres Traums auch davon abhängig, wie der Immobilienmarkt aussieht, und was wir uns mit diesem Kapital leisten können. Die Kaufpreise und Baukosten sind nur ein erster Orientierungspunkt.
Dazu kommen noch weitere Nebenkosten, wie die Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten oder Maklergebühren, und ein Sicherheitspuffer, den man für unerwartete Ausgaben zurücklegen sollte.
• Am besten sind zwei bis drei Netto-Monatsgehälter als Reserve.
Wer den Finanzierungsbedarf errechnet, sollte deshalb sehr großzügig planen. Insbesondere, wenn wir einen Kredit für die Finanzierung nutzen, müssen wir sicher gehen, dass wir dessen Tilgungsraten auch leisten können. Im besten Fall erhält man vor dem Abschluss eine ausführliche Beratung, um die realistischen Kosten abschätzen zu können.
Wie viel Eigenkapital einsetzen?
Für die meisten Immobilienfinanzierungspläne müssen wir eine gewisse Menge an Eigenkapital ansparen und einbringen. Wie viel wir selbst auf Anhieb zahlen, hat große Auswirkung darauf, wie sich der Kreditvertrag ausgestaltet.
• Die Grundregel ist: Je mehr Eigenkapital wir in der ersten Tilgung einzahlen, desto geringer sind die monatlichen Raten und die Zinsrate, die wir daraufhin zahlen müssen.
Zuerst sollte man mit dem Eigenkapital die Nebenkosten des Kaufes/Baus zahlen, bevor man den Rest davon in den Darlehensvertrag einbringt.
Welche Darlehensart bei der Baufinanzierung?
Banken und Bausparkassen bieten uns Kredite an, die wir für die Immobilienfinanzierung nutzen können.
Bei Banken erhalten wir zweckgebundene Immobilienkredite. Vereinfacht ausgedrückt entschließen wir, wie hoch das Darlehen ist, wie viel wir als erste Tilgung abbezahlen und wie hoch die Zinsen und Tilgungsraten bis zum Ende der Rückzahlungspflicht aussehen. Die gewünschte Sollzinsbindung, das eingebrachte Eigenkapital und viele weitere Faktoren können beeinflussen, wie genau sich die Konditionen des Kreditvertrags ausgestalten.
Bei dem Bauspardarlehen schließen wir zuerst einen Bausparvertrag ab, auf den wir Guthaben ansparen müssen. Erst, wenn die Bausparkasse den Bausparvertrag für zuteilungsreif erklärt, können wir auf ein Darlehen zurückgreifen. Meist dauert das mehrere Jahre. Im Anschluss erhält man ein tilgungsfreies Darlehen, das mit dem Guthaben und dem Bausparkredit abgelöst wird.
Wie findet man die passende Finanzierung?
• Die beste Finanzierung für unser individuelles Traumhaus finden wir, wenn wir möglichst viele Angebote miteinander vergleichen.
Dafür können wir Online-Vergleichsrechner nutzen, oder uns bei einzelnen Banken beraten lassen. Für Rechner oder Beratungsgespräche brauchen wir in der Regel Informationen zu unserem Einkommen, dem vorhandenen Eigenkapital, Unterlagen zu dem geplanten Kauf/Bau (Lageplan, Baubeschreibung, Kostenvoranschläge …) und Kaufpreise.
Wie bekommt man günstige Zinsen?
Die Höhe der Zinsen ist entscheidend für die Attraktivität eines Kreditvertrags. Zu Niedrigzinszeiten können wir davon profitieren, zu diesem Zeitpunkt ein Darlehen aufzunehmen und wenig Zuschlag in Zinsform zahlen zu müssen.
Da die Immobilienfinanzierung aber häufig mehrere Jahre bis Jahrzehnte anhalten, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die Zinslage dauerhaft so niedrig bleibt. Um sich die günstigen Konditionen zu sichern, gibt es eine Sollzinsbindung, die man vereinbaren kann. Dabei bestimmt man, für wie viele Jahre, der festgelegte Zins bestehen bleibt.
• In der Regel gilt, je länger man den Zins binden möchte, desto höher muss er sein und desto höher ist auch die Monatsrate.
Dafür hat man lange Zeit die Kalkuliationssicherheit mit dem gleichbleibenden Zins rechnen zu können.
Gibt es Fördermöglichkeiten für die Finanzierung?
Möchte man ein Energiesparhaus bauen oder liegt man unter einer gewissen Einkommensgrenze, kann man unter Umständen staatliche Fördermittel erhalten. Bekannte Förderer sind die bundeseigene Förderbank KfW und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Dort erhalten wir entweder einen Zuschuss oder den Zugang zu Darlehen mit besonders guten Konditionen.
Kann man die Tilgung beschleunigen?
Das Verhältnis von Zinsen und Tilgungsrate bestimmt meist, wie hoch und niedrig jeweils eins von beidem ist. Bei hohen Tilgungsraten erhalten wir günstigere Zinskonditionen. Zahlen wir hohe Zinsen, können wir die monatliche Tilgungsrate reduzieren.
Wer die bereits abgeschlossenen, fälligen Tilgungen schneller abbezahlen möchte, sollte flexible Zahlungsmöglichkeiten in dem Kreditvertrag vereinbaren. Größtenteils nutzt man dafür ein Sondertilgungsrecht. Hat man es vereinbart, kann man neben den monatlichen Raten auch, überwiegend einmal jährlich, einen Anteil der Darlehenssumme als Sonderzahlung abbezahlen.
Fazit:
Immobilienfinanzierung als Kredit, Fördergeld oder Bausparvertrag helfen uns dabei, uns den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Damit wir in keine Schuldenfalle geraten, sollten wir vor dem Abschluss gut planen. Dazu gehört es, das eigene Kapital mit dem Finanzierungsbedarf abzugleichen und sicherzugehen, dass man auch für ungeplante Ausgaben genügen Reserven beiseite legt. Mit dem Vergleich verschiedener Anbieter finden wir den besten Kredit mit den günstigsten Konditionen, die wir für unsere eigene Immobilie in Kauf nehmen möchten.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pexels / CCO Public Domain / Anete Lusina
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