Gerade in Kinderzimmern ist die Qualität der Raumluft oft nicht hoch genug
Heizungstechnik / Heizen & Lüften: Von der Schule oder Arbeit bis zum Spielen oder dem Fernsehen nach Feierabend: Der Großteil des modernen Lebens spielt sich in geschlossenen Räumen ab, 90 Prozent des Tages verbringen wir durchschnittlich drinnen. Dabei kommt das Tageslicht, das der Mensch für seinen natürlichen Rhythmus und fürs Wohlbefinden benötigt, oft zu kurz. Zudem ist die Raumluft häufig nicht gerade gesundheitsfördernd.
Doch diese Risiken scheinen bei der sogenannten Indoor Generation noch nicht bekannt zu sein - nur 23 Prozent wissen, dass die Luft in Gebäuden bis zu fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein kann als die Außenluft, so das Resultat einer Studie von YouGov für Velux. Fatal dabei: Die Schlafräume von Kindern zählen häufig zu den am stärksten belasteten Räumen im Haus.
Was belastet die Luft in Innenräumen?
Verschiedenste Faktoren können die Qualität der Raumluft beeinträchtigen. Dazu können etwa Emissionen von Baustoffen, Reinigungsprodukten, Möbeln, Kunststoffen oder auch dem Kinderspielzeug zählen. Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder das Trocknen von Wäsche im Haus erhöhen zudem die Luftfeuchtigkeit oft über ein gesundes Maß hinaus. Laut einer Studie des Danish Building Research Institute ist die Luft in Kinderzimmern im Schnitt besonders stark mit Schadstoffen belastet.
Dies ist besonders kritisch, da gerade hier häufig viel Zeit verbracht wird - beim Schlafen, Lernen oder Spielen. Hinzu kommt, dass die Organe von Kindern Schadstoffe nicht so gut entgiften können wie die Erwachsenen, und sie zudem öfter pro Minute atmen. Warnzeichen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Unkonzentriertheit ihrer Kinder sollten Eltern in jedem Fall ernst nehmen. Denn eine anhaltend ungesunde Raumluft kann Atemwegserkrankungen bis hin zu Asthma fördern.
Mehr Licht und Luft ins Haus holen
Regelmäßig auf die Luftqualität in Innenräumen zu achten, zahlt sich aus. "Wir wissen, dass die Kosten für Asthma und chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen in Europa bei bis zu 82 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Stellen Sie sich vor, was wir sparen könnten, wenn sich dies verringern würde - und wie sich das Wohlbefinden von Erwachsenen und Kindern beim Batterien aufladen zu Hause verbessern könnte", sagt Gunnar Grün vom IBP Fraunhofer-Institut. Umso wichtiger ist es, gerade auch im Kinderzimmer für eine regelmäßige Frischluftzufuhr zu sorgen und verbrauchte und belastete Luft nach draußen zu transportieren. Ebenso bedeutend sind, soweit es die Zwänge des Alltags zulassen, mehr Aufenthalte im Freien.
Tipps für bessere Raumluft
Schon einfache Mittel können das Klima im Zuhause deutlich verbessern:
- regelmäßig für Frischluft sorgen, am besten nach dem Querlüftungsprinzip mit mehreren, gleichzeitig geöffneten Fenstern
- Wäsche möglichst draußen trocknen und beim Kochen den Dunstabzug anschalten, um Feuchtigkeit in der Wohnung zu reduzieren
- auf das Rauchen im Innenraum verzichten
- Verwendung von Kerzen reduzieren.
Quelle: Faktor 3 AG, Hamburg
Foto: djd/Velux