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Versicherungen

Welche Versicherungen werden nach dem Hausbau gebraucht?

Hausbau / Versicherungen:  Ja, das könnte schön sein, ein Häuschen mit Garten ... Für rund 33,5 Millionen Deutsche war der Traum von Leben im Eigenheim oder der Eigentumswohnung im vergangenen Jahr bereits Wirklichkeit. Doch weil das Haus meist die teuerste und wichtigste Anschaffung im Leben ist, sollte es auch entsprechend geschützt sein.

 

Das gilt nach der Bau- oder Renovierungsphase genauso wie in den Anfangstagen, wenn die ersten Mauern gezogen oder ausgebessert werden.

Gebäude- und Elementarschadenversicherung

An erster Stelle bei den für Eigentümer sinnvollen Versicherungen steht die Wohngebäudeversicherung. Die Police deckt mit dem Erdboden fest verbundene Bestandteile von zu Wohnzwecken genutzten Gebäuden ab, beziehungsweise fest in oder am Gebäude angebrachten Dingen, wie dem Parkett oder der Heizungsanlage. Zu den geschützten Situationen zählen zum Beispiel durch Blitzeinschlag verursachte Schäden am Dach oder gar Feuer. Wer hier am Versicherungsschutz spart, kann im Schadensfall schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Besitzer von Eigentumswohnungen können zwar keine gesonderte Gebäudeversicherung abschließen, aber der Schutz ist mit der anteiligen Zahlung für die von Eigentümergemeinschaft oder der Verwaltungsgesellschaft abgeschlossenen Police gewährleistet.

Um sich gegen so genannte Elementarschäden durch Naturgewalten zu schützen, muss im Normalfall eine gesonderte Police abgeschlossen werden. Unter die Elementarschäden fallen zerstörerische Ereignisse wie Lawinen, Erdbeben, Starkregen, Hochwasser, Erdrutsche, Lawinen oder Vulkanausbrüche. Obwohl Letztere trotz der schlummernden Vulkane in der Eifel und der Oberpfalz in der Bundesrepublik kaum zu befürchten sind, werden jedes Jahr etliche Gebäude in Deutschland durch Elementarschäden beschädigt.

Davor schützen können sich allerdings häufig nur Hauseigentümer, deren vier Wände sich nicht in einem bereits bekannten Gefahrengebiet befinden. Wer direkt im Schneegebiet in den Bergen wohnt, hat meist schlechte Karten oder muss mit enormen Prämien rechnen, weil den Versicherungsgesellschaften das Risiko zu hoch ist. Wer sich für derartige Wohnlagen interessiert, sollte vorher mit der Versicherung klären, wie deren spezielle Gefahreneinschätzung für die jeweilige Adresse aussieht.

Während Gebäudeversicherung und Elementarschadenversicherung das Haus an sich schützen, können Feuer, Wasser und Spannungsüberlastungen der elektrischen Leitungen auch beim Mobiliar zu kostspieligen Schäden führen. Dagegen schützt eine private Hausratsversicherung, die sämtliche beweglichen Teile schützt, die bei einem Umzug mitgenommen werden. Das beinhaltet Töpfe und Pfannen genauso wie Möbel, Computerausrüstung und Kleiderschrank.

HochwasserFoto: Pixabay / CCO Public Domain / Prawny

Sinnvolle Zusatzversicherungen abschließen

Weil sich im Gegensatz zum eigentlichen Gebäude die Einrichtung beziehungsweise deren Wert häufig ändert, sollte die Police regelmäßig angepasst werden, um nicht im Schadensfall mit einer Summe abgefunden zu werden, die zwar die Kosten für das alte Studentensofa und Jeans und Hemden widerspiegeln, aber nicht die für Designermöbel und maßgefertigte Anzüge. Auch kostspieligere Anschaffungen wie ein Geländerad sollten gegebenenfalls abgedeckt werden. In den meisten Hausratsversicherungen sind solche Gegenstände nicht inbegriffen, können aber durch zusätzliche Policen wie zum Beispiel mit einer zusätzlichen eine Fahrradversicherung abgedeckt werden.

Die meisten Eigenheimbesitzer finanzieren das Haus über eine Hypothek. Gerade bei einer jungen Familie ist eine Risikolebensversicherung eine Überlegung wert, um im Todesfall keinen Schuldenberg zu hinterlassen.

Andere Zusatzversicherungen wie Glas- und Reparaturversicherungen mögen verlockend klingen, sollten aber gut überlegt werden. Zum einen ist es möglich, dass etwa das Handy bereits in der eigentlichen Hausratversicherung enthalten ist. Zum anderen kann es leicht sein, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis den Abschluss nicht rechtfertigt und stattdessen lieber eine monatliche Summe für Notfälle beiseite gelegt werden sollte.

Haftpflichtrisiken abdecken

Einen wichtigen Schutz bietet zudem die Privathaftpflicht. Damit sind Hausbesitzer abgesichert, wenn etwa bei Schnee und Eis jemand auf dem Grundstück oder dem Bürgersteig davor ausrutscht und sich das Bein bricht, weil nicht geräumt wurde oder bei einem Sturm von einem davongeflogenen Dachziegel getroffen wird. Ohne Haftpflichtversicherung kann der Schadensersatz für das Opfer hoch genug ausfallen, um den Hauseigentümer finanziell zu ruinieren. Das gilt ebenso, wenn Besucher im Haus einen Unfall erleiden.

Weil sich die Lebensumstände ständig verändern, reicht es nicht, als Eigenheimbesitzer einmal die Police abzuschließen und dann nur noch die jährliche Prämie zu zahlen. Um tatsächlich abgesichert zu sein, sollte regelmäßig Bilanz gezogen werden, damit die richtigen Sachen zum richtigen Wert geschützt werden.

In etlichen Fällen sollte allerdings bereits vor der Investition die Versicherung kontaktiert werden. Das gilt vor allem, wenn das Haus technologisch zum Smart Home umgewandelt wird. Die eigenen vier Wände werden dadurch schlauer, aber ohne die notwendige Police kann der Hausbesitzer im Schadensfall schnell der Dumme sein. Dann ist es gar nicht mehr so schön mit dem Häuschen mit Garten.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / moerschy