Herbizide im Garten – das sollte man beachten
Garten / Gartenpflege: Unkraut im Garten ist ein lästiges Übel. Es kann den liebevoll gepflegten Vorgarten verunstalten oder den Nutzgarten schädigen. Unkraut zu bekämpfen ist wiederum ein mühsamer Prozess. Dennoch sollte man bei der Nutzung von chemischen Unkrautvernichtern Vorsicht walten lassen.
Mittel zur Unkrautbekämpfung dürfen nicht überall eingesetzt werden
Bereits seit 1986 ist die Verwendung von Herbiziden auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen verboten. Doch was viele Anwender nicht wissen: Seit 2001 gilt dieses Verbot auch für die private Nutzung auf Terrassen, Balkonen, Wegen und Dächern.
Der Staat versucht dadurch der Verschmutzung des Grundwassers durch Unkrautvernichter vorzubeugen. Daher dürfen Herbizide, aber auch Fungizide und Insektizide nur auf Beeten und unter Gehölzen eingesetzt werden. Dies gilt aber auch nur für Mittel, auf denen der Satz „Anwendung durch nichtberufliche Anwender zulässig“ vermerkt ist.
Ein großes Problem ist jedoch, dass viele Gartenbesitzer von diesem Verbot nichts wissen. Bei einer Umfrage gaben 53 Prozent aller Befragten an, noch nie von einem entsprechenden Gesetz gehört zu haben. Auch der Einzelhandel ist keine große Hilfe, denn jeder darf diese Mittel kaufen. Oft wird nur im Kleingedruckten auf entsprechende Einschränkungen verwiesen. Übrigens sind von dem Verbot nicht nur chemische, sondern auch biologische Herbizide betroffen.
Wie sollte man mit Herbiziden umgehen?
Hat man sich für ein erlaubtes Unkrautbekämpfungsmittel entschieden, sollte man bei der Verwendung einiges beachten. Zunächst einmal sollte sich der Gartenbesitzer die Verwendungs- und Sicherheitshinweise genau durchlesen, damit er das Mittel auch nur wie vorgesehen einsetzt. Darüber hinaus sollte der Unkrautvernichter auch wirklich nur für die vom Hersteller empfohlenen Bereiche werden. Gelangt das Mittel auf Nutzpflanzen können auch diese Schäden davontragen. Auch hinsichtlich der Lagerung sollte sich der Gärtner an die vorgegebenen Bestimmungen halten.
Handarbeit ist gefragt
In vielen Fällen bleibt dem Hobbygärtner aber nur die gute, alte Handarbeit übrig. Auf Wegen haben sich Pendelhacken und Bürsten bewährt, zum Jäten im Beet eignen sich hingegen schmale Hacken und Jätstecher. Immer wieder werden auch kleine gasbetriebene Abflammgeräte oder Infrarotgeräte eingesetzt. Mit diesen lässt sich Unkraut auf Wegen effektiv bekämpfen, jedoch sind diese Geräte recht teuer.
Tipp: Wer Angst hat, dass Nutzpflanzen durch Unkraut geschädigt werden, sollte sich vor allem robuste Sorten beim Gartenexperten anschaffen.
Unkraut kann auch nützlich sein
Wer angesichts der vielen unerwünschten Kräutern in seinem Garten verzweifelt, kann aufatmen. Viele Pflanzen, die als Unkraut bezeichnet werden, schaden dem Garten nicht, sondern dienen vielmehr als Nahrung für Nützlinge. In vielen Fällen ist es schlicht Ansichtssache, ob eine Pflanze als Unkraut gewertet wird oder nicht. Problematisch sind vor allem Pflanzen, die sich durch ein verzweigtes Wurzelsystem auszeichnen oder sich durch Ausläufer verbreiten. Dazu gehören unter anderem die folgenden:
- Winden
- Brennnesseln
- Löwenzahn
- Schachtelhalme
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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