Dämmen mit Hanf - wie umweltfreundlich ist dieses Baumaterial?
Baustoffe / Dämmstoffe: Beim Hausbau muss auch an die richtige Dämmung gedacht werden. Eine effiziente Wärmedämmung trägt dazu bei, dass wertvolle Heizenergie im Haus bleibt und der Energiebedarf im Winter deutlich geringer ist.
Wärmedämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen
Für die Energiebilanz des Hauses ist die Dämmung von erheblicher Bedeutung. Eine gut gedämmte Gebäudehülle schützt im Sommer vor Hitze und sorgt gleichzeitig für weniger CO₂-Emissionen. Dadurch wird mit der Dämmung ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Frage nach der richtigen Art der Dämmung lässt sich allerdings nicht pauschal beantworten. Seit einigen Jahren wird vermehrt auf Wärmedämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen gesetzt. In diesem Zusammenhang sind die guten Dämmeigenschaften von Hanf gefragt. Nähere Informationen zu den Materialien sind hier zu finden. Dieses auf den Hanfanbau spezialisierte Unternehmen konzentriert sich auf die Produktion von Industriehanf und dessen nachhaltige Anwendungen.
Hochwertiger Hanf zeichnet sich durch seine Qualitäten als Dämmstoff aus und wird deshalb als Hanfdämmung verwendet. Beim industriellen Hanf handelt es sich um einen klassischen, zu den nachwachsenden Rohstoffen zählenden Werkstoffen. Einjähriger Hanf wird bereits seit Jahrhunderten als Baustoff verwendet. Die Hanfpflanze wächst innerhalb von vier Monaten auf eine Höhe von bis zu vier Metern heran. Der vielfältig nutzbare Hanf kann dadurch zweimal jährlich geerntet werden. Die Hanffasern, die zur Dämmung verwendet werden, befinden sich in der äußeren Rindenschicht der Hanfstängel. Vor dem Faseraufschluss werden die durch Kittsubstanzen zu Faserbündeln verbundenen Einzelfasern durch ein spezielles Verfahren gelöst. Mittlerweile erfolgt der Aufschluss der Hanffasern größtenteils mithilfe mechanischer Verfahren.
Zur Hanfdämmung werden vor allem Kurzfasern, die teilweise geringe Anteile von Schäben enthalten, verwendet. Diese verholzten Teile der Hanfstängel können sowohl als Schüttdämmung oder als Dämmmaterial in Form von Dämmplatten verwendet werden. Mattenförmige Hanfdämmungen werden in der Regel durch mechanische Verfilzung und Vliesbildung der Hanffasern hergestellt. Zur Herstellung besonders elastischer Hanfvliese werden darüber hinaus natürliche Bindemittel wie synthetische Stützfasern oder Kartoffelstärke eingesetzt. Damit die Hanfdämmung die notwendige Brandsicherheit erhält, wird dem Material zusätzlich Soda oder Borsalz beigemengt. Die Wärmeleitfähigkeit stellt das wichtigste Kriterium im Hinblick auf die Beurteilung der wärmedämmenden Wirkung der Hanfdämmung dar.
Schadstofffreies Material für die Innendämmung
Das Brandverhalten des Hanfmaterials ist ein weiteres Entscheidungskriterium, das besondere Beachtung verdient. Grundsätzlich werden alle Baustoffe und Dämmstoffe aufgrund ihres spezifischen Brandverhaltens in unterschiedliche Baustoffklassen eingeteilt. Leicht entflammbare Materialien der Baustoffklasse B3 sind von der Verwendung im Bauwesen ausgeschlossen. Die Hanfdämmung wird den Baustoffklassen B1 oder B2 zugeordnet und gilt deshalb als sicheres Material.
Zur natürlichen Dämmung von Decken und Wänden werden häufig Hanfdämm-Matten eingesetzt. Neben reinen Hanfdämmstoffen kommen beim Hausbau auch Dämmmaterialien, die größtenteils aus Hanf bestehen und mit weiteren natürlichen Fasern wie Jute oder Holzwolle versetzt sind, zum Einsatz. Dadurch soll die Wärmeleitfähigkeit von Hanf verbessert werden. Als dämmendes Material wird Hanf auch zur Wärme- und Schalldämmung von Dächern sowie zur Dämmung von Außenwänden, Fußböden und Zwischendecken eingesetzt. Die Vorteile einer Hanfdämmung bestehen in der Verwendung eines umweltfreundlichen und atmungsaktiven Materials, das sich positiv auf das Wohnklima auswirkt. Darüber hinaus gilt Hanf als Temperatur- und feuchtigkeitsregulierend und besitzt schalldämmende Eigenschaften.
Aufgrund des geringen Gewichts von Hanf besteht ein geringerer Anspruch an die Tragkonstruktion. Hanf kann der Schimmelbildung entgegenwirken und ist deshalb auch für dampfoffene Konstruktionen geeignet. Da Hanf in der Regel schadstofffrei ist, kann das Material auch zur Innendämmung eingesetzt werden, ohne dass es zu Haut- oder Atemwegsreizungen kommt.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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