Bau eines Carports, Planung und Anschaffung
Außenanlagen / Garage: Ein Carport bietet eine große Reihe von Vorteilen. Wer sich dazu entschieden hat, sein Auto vor Wind und Wetter zu schützen, der bekommt mit einem Carport neben dem Autostellplatz auch noch Raum für Ersatzreifen und Co. Doch wenn es an die Umsetzung des Wunsches geht, müssen bei Planung, Anschaffung und beim Bau einige Punkte beachtet werden.
Planung – sorgfältig und aufmerksam durchführen
Der Carport ist eine große Außenanlage. Auch wenn es Fertigbausätze gibt, müssen trotzdem alle Messungen korrekt vorgenommen werden. Sogar winzigste Messfehler können eine böse Überraschung bedeuten und das Projekt am Ende scheitern lassen.
Der Bauplan der theoretischen Konstruktion sollte mehrmals auf Denkfehler, Unstimmigkeiten und dergleichen überprüft werden. Wenn er erfolgreich auf Herz und Nieren geprüft wurde, ist es an der Zeit sich über die verschiedenen Materialien Gedanken zu machen. Egal ob beim Bausatz oder dem selbst Bauen, müssen auch Kleinigkeiten wie Baugrund und Standort beachtet werden. Hier kann jedoch ein Carport Konfigurator helfen, der von ausgewählten Anbietern online angeboten wird.
Größe und Standort festlegen
Fahrzeuggröße
Überlege, wie viele Fahrzeuge der Carport abdecken soll. Ein Einzelcarport hat typischerweise eine Mindestgröße von ca. 3 x 5 Meter, während ein Doppelcarport um die 6 x 5 Meter misst.
Standort
Wähle einen Standort aus, der gut erreichbar ist, und überprüfe, ob dort ausreichend Platz vorhanden ist. Achte auf den Abstand zu Nachbargrundstücken und auf die Zufahrt zum Carport.
Genehmigungspflicht
In vielen Regionen ist eine Baugenehmigung für Carports notwendig, insbesondere wenn sie an der Grundstücksgrenze oder in der Nähe von öffentlichen Wegen gebaut werden. Informiere dich bei deiner Gemeinde über die örtlichen Vorschriften.
Design und Material
Offenes oder geschlossenes Design
Offene Carports bieten gute Belüftung, aber weniger Schutz vor Wind und Wetter. Geschlossene Seiten oder teilweise geschlossene Wände schützen besser vor Witterungseinflüssen.
Dachform
Überlege, ob ein Flachdach, Pultdach, Satteldach oder ein Walmdach besser zu deinem Haus und den klimatischen Bedingungen passt.
Materialwahl
Die häufigsten Materialien sind Holz, Metall (Aluminium oder Stahl) und Kunststoff.
Holz ist natürlich und ästhetisch, aber pflegeintensiver.
Metall ist robust, langlebig und pflegeleicht.
Kunststoff ist leicht und wetterfest, aber weniger stabil.
Fundament
Plane, ob der Carport auf einem Betonfundament oder Pflastersteinen stehen soll.
Kauf oder Selbstbau des Carports?
Sobald die Planung für den Bau eines Carports abgeschlossen ist, geht es um den Kauf des Materials. Du kannst entweder einen vorgefertigten Bausatz kaufen oder alles individuell zusammenstellen.
Fertige Carport-Bausätze
Sie sind häufig einfach zu montieren und enthalten alle benötigten Materialien. Die Montageanleitung erleichtert den Aufbau, auch wenn du weniger handwerkliche Erfahrung hast.
Baumärkte (z. B. Bauhaus, Hornbach, Obi), spezialisierte Online-Shops oder Holzfachhändler bieten eine Vielzahl von Carport-Bausätzen an.
Die Preise für Carport-Bausätze hängen von der Größe und dem Material ab. Ein einfacher Einzelcarport aus Holz kostet ab ca. 1000–2000 €, während ein Metall- oder Doppelcarport ab 3000 € aufwärts liegen kann.
Individuelle Planung und Kauf
Wenn du ein individuelles Design möchtest, kannst du das Material auch separat kaufen.
Achte bei Holz als Baumaterial auf druckimprägniertes oder behandeltes Holz, das witterungsbeständig ist.
Verzinkter Stahl oder Aluminium sind die besten Optionen für die Metall-Konstruktion eines Carports.
Für die Dachabdeckung bieten Polycarbonatplatten, Trapezbleche oder Bitumen-Dachbahnen einen soliden Schutz.
Bei Metall-Carports sind spezielle Schrauben und Verankerungen notwendig, während für Holz entsprechende Balkenschuhe und Schrauben benötigt werden.
Vorschriften beachten
Ein essenziell wichtiger Punkt ist die Rücksprache mit der Gemeinde. Zu oft wird dieser Schritt vergessen und der Carport stellt im schlimmsten Fall eine Ordnungswidrigkeit dar. Leider gibt es keine universellen Regelungen was derartige Bauten angeht. Jede Gemeinde handhabt Carports anders. Während der Planung sollte also recherchiert werden, ob es in der jeweiligen Gemeinde einer Baugenehmigung bedarf.
Carport selbst bauen
Beim selbst Bauen eines Carports gibt es deutlich mehr Dinge zu beachten. Jedes einzelne Teil muss selbst angeschafft werden. Es ist absolut notwendig, sich vor der Fahrt in den Baumarkt eine ausführliche Einkaufsliste aufzustellen und diese mehrmals mit dem Bauplan abzugleichen. Auch das richtige Holz oder Metall zu finden, kann sich manchmal als schwieriger als gedacht herausstellen. Der finanzielle Aspekt muss dem Heimwerker in jedem Fall deutlich sein. Der Kauf der ganzen Materialien ist immer teurer, als der eines fertigen Bausatzes.
Wenn alle Punkte erfüllt sind, kann es an das große Finale gehen, den Aufbau. Für den erprobten Heimwerker sollte der Bau keine große Herausforderung darstellen. Trotzdem gilt es sich Gedanken über das Niveau des Bausatzes zu machen. Des Weiteren ist eine gewisse Erfahrung in jedem Fall von Nöten. Damit die Montage locker von der Hand geht, muss sich genauestens an den Plan gehalten und genügend Zeit mitgenommen werden.
Aufbau des Carports
Sobald du alle Materialien und Genehmigungen hast, kannst du mit dem Bau beginnen. Hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung für den Bau eines Holzcarports:
Fundament erstellen: Setze Punktfundamente oder eine Betonplatte als Grundlage für die Stützen.
Pfosten setzen: Stelle die tragenden Pfosten in die vorbereiteten Fundamente und fixiere sie mit Pfostenträgern.
Querbalken montieren: Verbinde die Pfosten mit den Querbalken, um die Grundstruktur zu erstellen.
Dachkonstruktion: Baue das Dachgerüst und montiere die Dacheindeckung (z. B. Wellplatten, Blech oder Schindeln).
Optionale Seitenwände: Installiere Seitenwände, falls ein geschlossener Carport gewünscht ist.
Feinschliff: Behandle das Holz mit einer wetterfesten Lasur oder Farbe.
An ein Solardach denken
Carports eignen sich hervorragend, um Solarzellen an ihnen anzubringen. Wenn sich die ausgewählte Bedachung für deren Anbringungen anbietet, steht der Erzeugung des eigenen Stroms nichts mehr im Wege. Solarzellen anzubringen erfordert jedoch, auch hinsichtlich der Elektrik, deutlich mehr Kompetenz als der Aufbau eines Carports. Nur sehr erfahrenen Heimwerkern ist zu raten, die Montage selbst vorzunehmen. Allen anderen ist die Hilfe eines Fachmanns ans Herz zu legen.
Kosten für einen Carport
Material: Je nach Material und Größe kannst du zwischen 1000 und 5000 € für das Material einplanen.
Handwerker: Wenn du den Carport nicht selbst bauen möchtest, rechne mit zusätzlichen Arbeitskosten von etwa 500 bis 2000 €, abhängig vom Aufwand.
Genehmigungen: Gebühren für die Baugenehmigung können je nach Region variieren.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Mark Mumm / pixelio.de