Haus mit Fertigkeller, das sollten Sie wissen!
Hausbau / Keller: Genau wie beim konventionellen Hausbau gibt es auch beim Fertigbau die Möglichkeit ein Fertighaus mit einem Fertigkeller zu bauen. In der Regel bieten Fertighaushersteller Häuser ab Oberkante Kellerdecke oder Oberkante Bodenplatte an. Das bedeutet, der Keller oder auch die Bodenplatte ist nicht inklusive bei den Kosten für das Fertighaus und muss noch auf den Hauspreis hinzugerechnet werden. Wir zeigen, wie sich die Kosten für einen Fertigkeller beim Fertighaus zusammensetzen und welche Vorteile ein Keller generell bringt.
Wie beim Fertighaus werden auch die Bauteile eines Fertigkellers industriell im Werk des Kellerherstellers vorgefertigt. Sie bestehen in der Regel aus mit Beton ausgegossenen Doppelwandbauteilen. Gemauerte Keller hingegen sind meist aus Ziegeln oder Schalungssteinen gefertigt. Durch die Vorfertigung im Werk passt der Fertigkeller nicht nur perfekt zum Haus, man profitiert auch von einer sehr kurzen Bauzeit. Der Gesamtpreis von einem Fertighaus mit Keller liegt in der Regel höher als beim Haus mit Bodenplatte. Dennoch gibt es einige Situationen, in denen der Bau eines Fertighauses mit Keller nicht nur sinnvoller, sondern letzten Endes auch wirtschaftlicher sein kann.
Das spricht für einen Fertigkeller
Das ist dann der Fall, wenn…
… die oberen Erdschichten ohnehin wenig belastbar sind. Und man die Tragfähigkeit sonst unter großem Aufwand herstellen müsste.
… das Grundstück sehr klein ist. Mit einem Keller nutzt du die bestehende Fläche bestmöglich aus.
… du viel Stauraum benötigst und keine Wohnfläche in den oberen Etagen für die Haustechnik verschenken willst (welche zusätzlich noch eine unerwünschte Lärmquelle darstellen kann).
… es sich um ein Hanggrundstück handelt.
Auch wenn ein Keller viele Vorteile bietet, gibt es aber Umstände, in denen eine Bodenplatte die bessere Wahl ist. Und zwar wenn…
… der Boden ohnehin schon über eine entsprechende Tragfähigkeit verfügt.
… du nur ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung hast.
… die Böden mit Schadstoffen belastet sind.
Nutzkeller oder Wohnkeller
Insgesamt bietet ein Keller eine Reihe von Nutzungsmöglichkeiten. Pauschal kann man aber zunächst zwischen unbeheiztem Nutzkeller und beheiztem Wohnkeller unterscheiden. Unter Erstere fällt eine Nutzung als Lagerraum, Garage, Werkstatt, Technikraum und Waschküche. Ein Nutzkeller benötigt nur eine Dämmung der Kellerdecke und keine Heizung.
Anders sieht dies bei bewohnten Kellern aus und solchen, die als Arbeits- und Aufenthaltsräume genutzt werden: hier musst du dämmen und heizen. Die Nutzung als Wohnkeller bietet sich vor allem bei Hanggrundstücken an. Denn hier fügt sich der Keller in den Hang ein und ermöglicht den Einbau großer Fenster. Bei der Einrichtung einer Kellerwohnung kann man zudem finanziell profitieren mit der KfW Förderung Eigenheim. Man muss beim Bau aber bestimmte Vorgaben der Landesbauordnung (LBO) für Wohnraum einhalten und nach dem Gebäudeenergiegesetz dämmen.
Wenn du dich zwischen Vollkeller und Bodenplatte nicht entscheiden kannst, besteht auch die Möglichkeit eines sogenannten Teilkellers. Hier ist nicht die komplette Fläche des Hauses unterkellert, sondern nur ein bestimmter Teil. Vorteil: du erhältst den nötigen Stauraum, aber sparst durch die kleinere Baugrube an Kosten. Die kompliziertere Statik kann bei dieser Ausführung mit Teilkeller aber zum Nachteil werden. Deshalb sollte auch dies im Vorfeld gut durchdacht und geplant werden.
Kosten für den Keller
Um die Ausgaben für einen Keller vorab abschätzen zu können und festzustellen, ob der Bau eines Kellers sinnvoll ist, empfiehlt sich eine individuelle Bedarfsanalyse mit Aufstellung der Kosten sowie die Erstellung eines Bodengutachtens. Letzteres solltest du bereits im Vorfeld zum Grundstückskauf anfertigen lassen. Wie setzen sich die Kosten nun aber genau zusammen? Hier spielen vor allem folgende Faktoren eine Rolle:
• Größe des Kellers
• Bodenverhältnisse => felsiger Untergrund sorgt für höhere Kosten
• Ausbaustufe => beheizt oder unbeheizt
• Grundwassersituation => stark drückendem Grundwasser erhöht Kosten
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Lutz Hering / pixelio.de