Beleuchtung

Der Abschied von der Glühbirne

Abschied der Glühbirne

Haustechnik / Beleuchtung:  Als im Jahre 2009 die Verbreitung der vertrauten Glühbirne in der EU eingeschränkt wurde, bedeutete dies für die Menschen eine erhebliche Umstellung. Denn ähnlich wie die Dampfmaschine, die Eisenbahn und der mechanische Webstuhl verkörperte die Glühbirne den technischen Fortschritt sowie die Epoche des Industriezeitalters. Verglichen mit den vorherigen Lösungen wie zum Beispiel der Fackel, der Kerze, den Kienspan, dem Kohlefaden, der Gaslampe und der Petroleumlampe war die Glühbirne revolutionär und sorgte schlagartig für helles Licht auch in der Nacht.

 

Die Elektrizität und deren Verwertung für die Herstellung einer ausreichenden Beleuchtung war allen bisherigen Versuchen, bei Dunkelheit für Beleuchtung zu sorgen, deutlich überlegen. Dies galt seit 1906 umso mehr, als der Wolframfaden für die Beleuchtung genutzt wurde und seither bei dem elektrischen Licht auf eine Verbindung von Osmium und Wolfram gesetzt wurde.

Die Glühbirne als Quantensprung

Die Vorteile der Glühbirne waren in der Tat bestechend. Das neue elektrische Licht hob die Beleuchtung auf eine neue Stufe, verbesserte die Lebensqualität in den Häusern, sorgte für einen deutlichen Produktivitätsschub in der Wirtschaft und schuf die Grundlage für die Herausbildung eines aufregenden Nachtlebens. Erst mit der Erfindung des elektrischen Lichts konnten Varietés und andere Vergnügungseinrichtungen in der Nacht ihre Wirkung entfalten. Mit der Glühbirne konnten die Nächte zu Tagen gemacht werden und schrille Leuchtreklamen in das Stadtbild Einzug halten und den vergnügungshungrigen Flaneuren den Weg weisen. Eine Glühbirne sorgt zudem für eine augenblickliche Helligkeit, hält mit rund 1000 Stunden um ein Vielfaches länger als ihre Vorgänger und lässt sich gut auf die gewünschte Farbtemperatur dimmen.

Warum die Glühbirne verboten wurde

Doch der technische Fortschritt, der zu der Entwicklung der Glühbirne führte, war schließlich auch verantwortlich dafür, dass in puncto Leuchtquellen Alternativen gefunden wurden, welche die Glühbirne in wichtigen Punkten übertrafen. So konnte aus Umweltschutzgründen schließlich auf die Glühbirne verzichtet werden, dessen Energiebedarf hoch und dessen Lebensdauer längst nicht mehr das Maß aller Dinge war. Verschärfend kam hinzu, dass durch die ständige Ersetzung von Glühbirnen ein steter Zustrom an Sondermüll abfiel, während weltweit um Lösungen gerungen wurde, den Müllbedarf zu reduzieren.

Die Halogenlampe erlitt dasselbe Schicksal

Auch wenn Kritiker einwenden, dass die Glühbirne nach wie vor wichtige Vorteile gegenüber den traditionellen Energiequellen aufweise – Kritiker sprechen hierbei insbesondere von dem Licht der Glühbirne, das sie als warm und angenehm empfinden –, sind die alternativen Leuchtquellen, die an die Stelle der Glühbirne traten, dieser deutlich überlegen. Zunächst übertraf die Halogenlampe die Lebensdauer der Glühbirne um das Doppelte, da der Wolframfaden hierbei von Gas umgeben ist, das ihn vor einer schnellen Verzehrung schützt. Doch eine Lebensdauer von 2000 Stunden konnte angesichts der Alternativen in puncto Umweltschutz nicht mehr zufrieden stellen und so traf die Halogenlampe im Jahre 2016 das gleiche Schicksal wie die Glühbirne, auch sie wurde aus dem Verkehr gezogen.

Alternative Leuchtquellen

Modern sind heutzutage Energiesparlampen, die durch ihre verkleinerten Leuchtstoffrohre, in der die Gasentladung stattfinden, mit einem um 80 % reduzierten Energiebedarf auskommen. Die Gasentladung bringt die Röhre zum Leuchten. Durch die kompakte Form der Röhre bieten die umgangssprachlichen „Neonröhren“ zudem eine auf rund 15.000 Stunden erheblich erweiterte Lebensdauer. Mit ihr lassen sich zudem unterschiedliche Farbtemperaturen herstellen. Der Quecksilberdampf in der Leuchte gibt UV-Licht an die Umgebung ab, das zwar für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, aber dazu beiträgt, Objekte optisch aufzuhellen.

Während die Quecksilberbestandteile in der Energiesparlampe zunehmend kritisch gesehen werden, scheinen den LED-Lampen die Zukunft zu gehören. Diese modernen Lampen funktionieren über eine Leuchtdiode. Die LED-Lampen zeichnet eine hohe Energieeffizienz mit Einsparungspotentialen bis zu 90 % aus. Sie ist komplett dimmbar und es lassen sich mit ihr sämtliche Lichtfarben herstellen. Sie kommt ohne Quecksilber aus, während sie aufgrund ihrer raffinierten Verarbeitung und ihrer Schockresistenz auf eine Lebensdauer von 15.000 bis 25.000 Stunden kommt.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain