Welche Arbeiten kann man beim Hausbau selbst machen?
DIY / Heimwerker: Der Bau eines Eigenheims in Deutschland ist teuer. Hohe Lohnkosten und teures Baumaterial treiben den Preis in die Höhe, sodass in der Regel sechsstellige Beträge ausgegeben werden, bis die Heimstatt bezugsfähig ist.
Daher packen Bauherren gerne mit an und unterstützen die Baufirma je nach Geschick bei Arbeiten, für die keine ausgewiesene Expertise notwendig ist. Viele Banken erkennen diese Eigenleistung als eine Form von Eigenkapital an, sodass der Bauherr mit günstigeren Kreditkonditionen rechnen kann. Wer Arbeiten beim Hausbau selbst übernimmt, kann einiges Geld sparen.
Wie viel Geld kostet ein Hausbau?
Pauschal ist es schwer zu bestimmen, was ein Hausbau kostet und wie viel Geld gespart werden kann, wenn Angebote von Dienstleistern durch Eigenleistung ersetzt werden. Spielen doch Faktoren wie die Komplexität des Gebäudes und die ausgewählten Materialien eine wichtige Rolle.
Fundierte Schätzungen gehen davon aus, dass beim Neubau eines einfachen Hauses mit Beträgen zwischen 2.000 und 2.500 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden muss. Kosten können eingespart werden, wenn einfache handwerkliche Maßnahmen in Eigenregie durchgeführt werden. Auch beim Material besteht mit der Suche nach Sonderangeboten, No-Name-Produkten oder Restposten ein beträchtliches Einsparpotenzial. Dabei sollten allerdings keine Qualitätseinbußen in Kauf genommen werden.
Die Muskelhypothek
Die meisten Hausbauten werden teilweise über Bankkredite finanziert. Viele Banken erkennen dabei die Eigenleistung als Teil des Eigenkapitals an. Dadurch senkt sich die Darlehenssumme und es können niedrigere Zinskonditionen vereinbart werden.
Die Höhe der Eigenleistung hängt mit dem Umfang der Arbeiten zusammen, die vom Bauherren übernommen werden können. Im Regelfall sind bis zu 15 % Eigenleistung anrechenbar.
Welche Eigenleistungen kann der Bauherr selbst durchführen?
Auf dem Bau können viele Arbeiten von Laien ausgeführt werden. Maßgeblich dafür ist das handwerkliche Geschick. Grundsätzlich sollten Bauherren bedenken, dass Profis auch einfache Arbeiten schneller als der Nichtfachmann ausführen.
Arbeiten für ungeübte Heimwerker
• Maler- und Tapezierarbeiten: Bei Fehlern wird lediglich ein optischer Mangel riskiert, der relativ einfach wieder ausgebügelt werden kann.
• Trockenbau: Das Zuschneiden von Trockenbauplatten kann vom Laien durchgeführt werden, sofern er sorgfältig vorgeht.
• Außenanlagen: Die Anlage des Vorgartens ist handwerklich weniger Begabten durchaus zuzutrauen.
• Laminat verlegen: Modernes Klicklaminat ist die Lösung für handwerkliche Laien. Fehler können mittels Sockelleisten und Übergangsschienen kaschiert werden.
Gewerke für geübte Heimwerker
• Putz- und Spachtelarbeiten: Vor allem in Innenbereich kann der erfahrene Heimwerker einen Großteil der Arbeiten selbst erledigen. Im Außenbereich sollte mit besonderer Sorgfalt gearbeitet werden, da die Gefahr besteht, dass bei fehlerhafter Durchführung Feuchtigkeit ins Bauwerk eindringt.
• Rohbauarbeiten: Diese Arbeiten sind besonders zeitintensiv und mit hohen Lohnkosten verbunden, wenn sie beauftragt werden. Daher ist ein Eigenanteil besonders lohnenswert. Fehler können allerdings teuer werden.
• Türen, Fenster und Treppen: Während Innentüren auch von Laien montiert werden können, sollten Außenfenster und -türen nur von erfahrenen Heimwerkern eingebaut werden. Sonst besteht die Gefahr, dass Wärmebrücken entstehen. Bei fehlerhaftem Einbau von Treppen ist die Standfestigkeit in Gefahr.
Arbeiten für Profis
• Elektroinstallation: Diese Arbeiten sind ausschließlich von ausgebildeten Elektrikern durchzuführen. Das gilt vor allem für die Anschlüsse im Sicherungskasten. Spätere Kurzschlüsse oder Kabelbrände werden dadurch vermieden.
• Heizung und Sanitärinstallation: Auch dieses Feld sollte dem Profi überlassen werden. Eine Mithilfe als Handlanger ist möglich, zeichnet sich aber durch ein geringes Einsparpotenzial aus.
Eigenleistung richtig planen
Wer beim Bau seines Traumhauses Geld durch Eigenleistung sparen möchte, sollte seine Vorgehensweise vorher gründlich planen. Folgende Aspekte sind zu beachten:
1. Die Frage, welche Arbeiten selbst übernommen werden können, steht im Vordergrund. Zu diesem Zeitpunkt schon sollten potenzielle Helfer angesprochen werden.
2. Bei den Baupartnern ist abzuklären, welche Eigenleistungen sinnvoll sind. Zudem sollte das geldwerte Einsparpotenzial überschlagen werden.
3. Finanzierung abklären, auch in Hinsicht auf eine mögliche Muskelhypothek.
4. Urlaubstage einplanen, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Hausbau vor allem während der Rohbauphase von der Witterung abhängt.
5. Puffertage einplanen, welche zur Erholung genutzt werden. Diese sind vor allem dann nötig, wenn eine umfangreiche Eigenleistung neben dem Job und an Wochenenden und Feiertagen durchgeführt wird.
Auch freiwillige Helfer benötigen eine Versicherung. Diese kann mit wenig Aufwand bei der Berufsgenossenschaft Bau abgeschlossen werden.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / Ralphs_Fotos
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