Die richtige Fensterplanung – mehr Tageslicht für helle Räume
Hausbau / Fenster: Ausreichend Tageslicht ist für unser Wohlbefinden sowie unsere Gesundheit von bedeutender Rolle. Im baulichen Bereich ist eine durchdachte Fensterplanung daher wichtig, um die natürliche Lichtausbeute im Zimmer zu maximieren – denn wir verbringen einen Großteil unseres Tages in Gebäuden. In diesem Beitrag erfahren Sie, was bei der Auswahl, Position und Verglasung eines Fensters zu beachten ist.
Tageslicht beeinflusst unsere innere Uhr
Helle Räume gelten als schön – doch die natürliche Ausleuchtung ist nicht nur eine Sache der Optik. Denn Tageslicht ist ein wichtiger Zeitgeber für unseren Körper: Wenn es morgens hell wird, sorgt die Sonnenstrahlung dafür, dass unser Körper hochfährt. Am Abend wird bei wenig Licht die Melaninproduktion gestartet, wodurch wir schläfrig werden. In der heutigen Zeit kommt es zu vielen möglichen Störfaktoren, die unsere innere Uhr aus dem Takt bringen können – beispielsweise hält uns der blaue Lichtanteil, der überwiegend von Monitoren und Smartphones abgestrahlt wird wach, auch wenn wir einschlafen möchten.
Als mögliche Lösung, um unseren Biorhythmus zu korrigieren, gibt es spezielle Lampen, die die Produktion von Vitamin D anregen und uns das Aufstehen erleichtern können. Eine bessere Alternative als das natürliche Tageslicht gibt es allerdings nicht, weswegen die sinnvolle Platzierung von Fenstern so wichtig ist. Dabei sollte natürlich auch eine Möglichkeit zur korrekten Abdunklung bestehen – neben blickdichten Stoffen empfehlen sich geraffte Rollos und Plissees als Fensterverkleidung, die eine stufenlose Regulierung des Lichteinfalls ermöglichen.
Die wandernde Sonne – Ausrichtung von Fenstern
Bei der Platzierung von Fenstern ist zu beachten, dass sowohl die Himmelsrichtung als auch die Lage im Raum unterschiedliche Wirkungen erzeugen kann. Verfolgen Sie den Lauf der Sonne. Bei einer geschickten Verteilung der Fenster ist es möglich, dass sowohl beim Frühstück viel Morgensonne in die Wohnung fluten kann, als auch am Nachmittag die gesamte Wohnung ausgeleuchtet wird.
Wer große Fensterfronten oder bodenlose Fenster in einem Raum plant, kann damit einen wunderschönen Ausblick ermöglichen – allerdings können neugierige Blicke auch in den Innenraum geworfen werden. Dies sollte bei der Bauplanung berücksichtigt werden, damit die Scheiben anschließend nicht wieder zugehängt werden. Größere Fensterflächen sind daher im Bereich von sichtgeschützten Terrassen und Balkonen ideal. Wer eine bodentiefe Fensterausführung wählt, die sich stufenlos nach draußen öffnen lässt, kann für einen nahtlosen Übergang vom Außen- in den Innenbereich sorgen – man holt sich die Natur quasi ins Haus.
Oberlichter und Dachfenster bringen maximale Lichtausbeute
Während die bodentiefen Fenster einen guten Ausblick ermöglichen, punkten Dachfenster und Oberlichter in Sachen Lichtausbeute. So kennt man Oberlichter meist aus Fabrikhallen und Großraumbüros, sie können aber auch in den eigenen vier Wänden für helle Räume genutzt werden. Da die Lichtdichte im Sonnenzenit dreimal höher ausfällt, als die des seitlich einfallenden Tageslichtes, können Sie mit Dachfenstern, Oberlichtern sowie deckenhohen Verglasungen die Lichtausbeute maximieren. Neben der größeren Tageslichtmenge im Raum wird aufgrund der Position im Raum dieses zudem gleichmäßiger im Raum verteilt – eine ideale Lösung für alle, die Wert auf besonders helle Zimmer legen.
Energiebilanz von Fenstern: Wärmeverlust und Lichtgewinn abwägen
In der Vergangenheit wurden Fensterfronten meist klein gehalten, um große Wärmeverluste im Winter zu vermeiden. Da sich im Bereich der Verglasung und bei der Abdichtung von Fenstern einiges getan hat, gilt dies heutzutage nicht mehr. Teilweise können große Glasfronten, die nach Süden ausgerichtet sind, an sonnigen Tagen sogar viel Wärme ins Haus bringen. Damit es im Hochsommer allerdings nicht zu heiß in den Räumlichkeiten wird, ist eine Verschattung notwendig – eine äußere Installation ist dabei stets wirksamer als ein Sonnenschutz, der hinter der Scheibe angebracht wird.
Bei der Verglasung selbst ist der Lichtgewinn und der Wärmeverlust eng miteinander verknüpft: Die Energieeffizienz eines Fensters wird mit dem U-Wert, oder dem Wärmedurchgangskoeffizient, angegeben, der beschreibt, wie viel Wärmeenergie verloren geht. Der g-Wert charakterisiert, wie viel Sonnenenergie durch das Glas dringt. Ein kleiner U-Wert bedeutet daher geringere Wärmeverluste, allerdings lassen besser gedämmte Fenster auch weniger Licht in den Innenraum – der U-Wert ist also hoch.
Daher ist es ratsam, sich bei der Verglasung von einem Fachmann beraten zu lassen und die individuelle Situation zu betrachten. Teilweise kann zum Beispiel eine doppelte Verglasung energetisch sinnvoller sein als eine Dreifachverglasung, da die potenziellen Energieeinsparungen durch den geringeren solaren Wärmeeintrag sowie den erhöhten Energiebedarf für künstliche Beleuchtung aufgrund des geringeren Tageslichteinfalls aufgehoben wird.
Bei der Fensterplanung gibt es beim Hausbau viele Dinge zu beachten. Mit einer geschickten Auswahl, Ausrichtung, Verglasung und Positionierung der Fenster können dabei die Tageslichtausbeute, die Energieeffizienz sowie die optischen als auch gesundheitlichen Anforderungen unter einen Hut gebracht werden.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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