Immobilien als Altersvorsorge?
Baufinanzierung: Deutschland wird älter. Die durchschnittliche Lebenserwatung von 2006 geborenen Jungen, so das Statistische Bundesamt, liegt bei 76,6 Jahren, Mädchen können mit 82,1 Jahren rechnen. Auch die zu erwartende Lebenszeit von Senioren nimmt stetig zu. So können 60-jährige Männer heute mit einer weiteren Lebenszeit von 20,6 Jahren rechnen, Frauen mit 24,5 Jahren. Ein langes Seniorenleben verlangt nach einer entsprechenden finanziellen Absicherung. Die Immobilien-Profis von Immonet.de sagen Ihnen, warum das Eigenheim als Methode zur effektiven Altersvorsorge so hoch im Kurs steht.
Glaubt man dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA), so werden künftig knapp 60 Prozent aller Haushalte Mühe haben, die wegen sinkender staatlicher Rentenleistungen zu erwartende Finanzlücke auszugleichen. Bereits im ersten Rentenbezugsjahr, so die Rentenexperten, dürfte Haushalten, in denen Personen über 50 leben, durchschnittlich 150 Euro im Monat fehlen. Bei den heute 40- bis 49-Jährigen werden es sogar über 200 Euro sein.
Expertentipp: Mit schuldenfreiem Eigenheim in Rente gehen
Um das Leben im Alter unbeschwert genießen zu können, ist private Vorsorge unerlässlich. Eine zentrale Rolle dabei spielen die eigenen vier Wände. „Wer im Rentenalter im schuldenfreien Eigenheim wohnt, der genießt erhebliche finanzielle Vorteile gegenüber Mietern“, erklärt Robert Anzenberger, Vorstand des bundesweiten Immobiliendienstleisters PlanetHome. Die eingesparte Miete entlaste die Haushaltskasse spürbar. So zeigen Berechnungen, dass Eigenheimbesitzer bis zu 30 Prozent freie Finanzmittel mehr zur Verfügung haben als zur Miete wohnende Senioren. Zwar müssten Rückstellungen für Renovierungen vorgenommen werden, doch diese Kosten liegen weit unter den Belastungen von Miethaushalten. „Die eigenen vier Wände sind das beste Mittel gegen steigende Mieten“, ergänzt Anzenberger. Denn während Mieter von Jahr zu Jahr immer mehr an ihren Vermieter überweisen müssen, bleibt der Aufwand für das Eigenheim praktisch stabil.
Eigenheim lockt mit hohen Finanzvorteilen
Bei einer geschätzten Rentenzeit von 25 Jahren summiert sich der Finanzvorteil des Eigenheims zu einem kleinen Vermögen. Währen ein Seniorenhaushalt für eine Drei-Zimmer-Wohnung monatlich 800 Euro Kaltmiete an den Vermieter überweisen muss, so beträgt der Aufwand 9.600 Euro im Jahr. Legt dagegen ein Eigenheimbesitzer jeden Monat 150 Euro als Instandhaltungsrücklage zurück, so addiert sich der Aufwand auf 1.800 Euro, das bringt eine Differenz von fast 8.000 Euro! Im Lauf eines Vierteljahrhunderts summiert sich der finanzielle Vorteil des Eigentümers auf 195.000 Euro. Dabei sind jährliche Mietsteigerungen, die sich zuungunsten des Mieters auswirken würden, noch nicht berücksichtigt.
Die Finanzierung muss stehen
Voraussetzung für den sorgenfreien Ruhestand im Eigenheim ist dabei stets ein solider Finanzierungsplan. Dieser sollte so gestaltet sein, dass die Immobilie mit Renteneintritt schuldenfrei ist. Dazu sind bei der Kaufentscheidung bereits wesentliche Faktoren zu berücksichtigen. Ein wichtiger Punkt ist dabei das eigene Alter beziehungsweise die verbleibende Zeit im Erwerbsleben bis zum Renteneintritt. So sollten heute Fünfzigjährige, die spätestens mit 65 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, keine Finanzierung über 20 oder mehr Jahre in Angriff nehmen. Problem: Das geringere Einkommen im Ruhestand kann die Finanzkraft des Seniors schnell überfordern.
Aber auch während des Berufslebens sollte man die finanziellen Möglichkeiten klug abschätzen. Welchen Tilgungssatz kann ich mir leisten? Wie lange läuft dementsprechend die Finanzierung? Kann man Gelder aus einer Lebensversicherung oder Erbschaft zu erwarten und wie lassen sich diese optimal in die Finanzierung einbinden? Diese Leitfragen sollten Sie sich unbedingt stellen. Last but not least sollte auch die Größe des Eigenheims realistisch eingeschätzt werden. „Käufer tun sich auf Dauer keinen Gefallen, wenn das Objekt überdimensioniert ist“, weiß Immobilienprofi Anzenberger aus Erfahrung.
Quelle: immonet.de