Die besondere Vielfalt moderner Matratzen
Wohnen und Einrichten / Möbel: Häufig wird gar nicht darüber nachgedacht, wonach man sich beim Kauf einer neuen Matratze richten soll. Dabei gibt es mittlerweile doch für jeden Schlaftyp die richtig passende Matratze. Neben der Passgenauigkeit ist der Liegekomfort von entscheidender Bedeutung. Matratzen und weitere Bettwaren für einen erholsamen Schlaf sind dabei die Grundlage des Liegekomforts. Liegekomfort kann auf Dauer nur über eine hochwertige Qualität der Materialien und eine saubere Verarbeitung gewährleistet werden.
Für die Kaufentscheidung sollte auch der Härtegrad der Matratze bedeutend sein. Die Matratze soll bequem sein, jedoch auch die richtige Härte aufweisen. Diese Härte empfindet jeder Mensch aufgrund seines Körperbaus und seines Körpergewichtes anders, da jeder Mensch zudem auch noch seine eigenen Schlafgewohnheiten und sein eigenes Liegegefühl hat. Auch die Art des Bettes ist ein Kriterium, denn nicht jede Matratze ist für jedes Bett gut geeignet.
Worauf man beim Matratzenkauf besonders achten sollte, wird in dem nachstehenden Video beschrieben.
Der Härtegrad einer Matratze
Der Härtegrad einer Matratze ist im Normalfall auf der Matratze verzeichnet. Allerdings ist diese Bezeichnung nicht genormt, sodass die gleiche Härte einer Matratze bei verschiedenen Herstellern auch verschiedene Wertigkeiten hat. Die Härtegrade liegen zwischen H 1 (weiche Matratze) und H 5 (sehr harte Matratze). Als Richtlinie kann gelten, dass ein Härtegrad 1 nur für Personen geeignet ist, die weniger als 60 kg auf die Waage bringen. Die meisten Matratzen haben einen Härtegrad von 2 oder 3, was ja dann auch für die meisten Menschen zutrifft. Mit einer Matratze des Härtegrades 4 sollten sich nur Menschen beglücken, die über 110 kg wiegen. Für Ausnahmetalente gibt es auch noch die Übergröße unter den Härtegraden, die 5, bei der man schon mindestens 120 kg wiegen sollte.
Matratzen und Allergien
Hausstauballergien, verursacht durch Milben, sind in Deutschland inzwischen weit verbreitet. Der größte Anteil der Milben sucht sich das Bett als ideale Grundlage, um sich zu entwickeln. In den Betten befinden sich fast 50 Prozent der Milben in der Matratze. Für den Allergiker ist es daher selbstverständliche Pflicht, eine Matratze zu wählen, die seine Symptome lindert. Zudem sollten immer Matratzenbezüge gewählt werden, die mit mindestens 60° gewaschen werden können.
Für Hausstauballergiker ist eine Gelschaum-Matratze besonders gut geeignet, da sie eine geschlossene Oberfläche hat, in die Milben nicht vordringen können. Der Einsatz von Viskoseschaum- und Latexmatratzen ist für Allergiker ebenfalls empfehlenswert. Beide Materialien bieten den Milben keine gute Lebensgrundlage. In jedem Fall ist auf eine gründliche Lüftung der Betten zu achten! Federkernmatratzen sind für Allergiker in der Regel nicht geeignet, da sich in ihnen hervorragende Lebensbedingungen für die Hausstaubmilben ergeben.
Der Allergiker sollte beim Kauf einer Matratze auf die Testergebnisse von Stiftung Warentest oder ÖKO Test achten. Wenn im Test die Kennzeichnung „Für Allergiker geeignet“ vergeben wurde, sollte man die Matratze in die engere Wahl für die Kaufentscheidung nehmen.
Mit den entsprechenden technischen Vorkehrungen und dem Einsatz von natürlichen Wirkstoffen ist es auch möglich, eine Federkernmatratze in eine ideale Allergiker-Matratze zu verwandeln.
Die wichtigsten Matratzenarten
Die Matratzenarten lassen sich am besten nach ihren Inhaltsstoffen unterscheiden, also nach dem Inneren der Matratze. Da werden überwiegend (mehr als 50% der deutschen Bevölkerung) die sogenannten Federkernmatratzen benutzt, die man wiederum unterscheidet in Bonellfederkernmatratzen, Tonnentaschen-Federkernmatratzen und Taschenfederkernmatratzen. Die Bezeichnung Federkern kommt daher, weil das Innere der Matratze aus einem Federkern besteht. Dieser setzt sich aus einer Vielzahl kleiner Stahlfedern zusammen, die unterschiedliche Formen aufweisen. Damit der Schläfer die Federn nicht spürt, sind sie in Filz oder Vlies eingebunden.
Als nächstes gibt es die Gelschaum-Matratzen. Gelschaum-Matratzen verfügen über einen Kern aus einem besonderen gelartigem Schaumstoff, der sich dem Körper anpassen kann. Dadurch kann in jeder individuellen Schlafposition der Körper in der optimalen Lage liegen. Bei einer Körperdrehung springt das Gel zurück in die Ausgangsposition und passt sich dann der neuen Körperhaltung an.
Nächster Matratzenkandidat ist die Kaltschaummatratze. Eine Kaltschaummatratze hat aufgrund ihres besonderen Herstellungsverfahrens eine offenporige, unregelmäßige Schaumstruktur. Damit wird eine regelmäßige und ausdauernde Belüftung der Matratze gewährleistet. Dies ist besonders erfreulich für Allergiker. Häufig ist die Liegefläche der Kaltschaummatratze auch in verschiedene unterschiedlich starke/harte Zonen eingeteilt. Durch die Zoneneinteilung werden die unterschiedlich schweren Körpergegenden entsprechend be- oder entlastet.
Die Komfortschaummatratze hat einen Kern aus aufgeschäumtem, atmungsaktiven Polyurethan. Die Matratze kann daher entstehende Feuchtigkeit gut absorbieren. Komfortschaummatratzen sind leichter als andere Matratzenarten und lassen sich daher gut wenden. Auch diese Matratzen sind mit Zoneneinteilungen erhältlich.
Die nächste Matratzenart sind die Latexmatratzen. Für die Herstellung dieser Matratzen wird synthetischer Latex verwendet. Hervorstechende Eigenschaft ist die Punktelastizität. Die Matratze gibt nur an den belasteten Stellen nach. Eine Latexmatratze ist annähernd doppelt so schwer wie eine Federkernmatratze.
Eine Viskoseschaummatratze, vielfach auch einfach Visko-Matratze genannt, ist ein Produkt der Weltraumforschung. Der Viskosestoff für diese Matratze wurde für die Startbelastung der Raumfahrer entwickelt. Der elastische Schaumstoff reagiert auf die Wärme des Körpers und kann sich dem Körpergewicht anpassen und nach der Entlastung wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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