Renovieren

Risse in der Wand sanieren

Tipps & Tricks / Renovieren:  Risse in einer Wand können dauerhaft saniert werden, sofern die Ursachen hierfür ermittelt und beseitigt wurden. Im Anschluss daran können die Risse dann mithilfe verschiedener Verfahren saniert werden. Welche Sanierungsverfahren für die Sanierung rissiger Wände geeignet sind und was bei der Voruntersuchung beachtet werden sollten, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag verraten.

 

Voruntersuchung vor einer Sanierung

Im Vorfeld einer Sanierung müssen Risse in einer Wand hinsichtlich des Schadensbilds und der Schadensursache analysiert werden. Hierbei sollten unter anderem die folgenden Punkte abgeklärt werden:

Die Art und Beschaffenheit alter Farbanstriche
Die Art und Beschaffenheit des Altputzes (auf Festigkeit und hohle Stellen überprüfen)
Die Art der Risse definieren: zum Beispiel Rissweite und Länge, handelt es sich um statische, dynamische oder konstruktiv bedingte Risse?
Steht das Gebäude unter Denkmalschutz?

Risse im Mauerwerk können verschiedene Ursachen haben

Risse im Mauerwerk können verschiedene Ursachen haben, zu denen unter anderem Schwind- und Kriechbewegungen, Setzungen oder Erschütterungen gehören. Diese treten besonders häufig an Schwachstellen wie den Sturzbereichen über Fenstern oder Durchgängen auf, weshalb man herausfinden sollte, ob es sich dabei um ruhende oder baudynamische Risse handelt. Für derartige Analysen können Rissmonitore, Gipsmarken oder induktive Wegaufnehmer eingesetzt werden, durch die Bewegungen über einen bestimmten Zeitraum aufgezeichnet werden.

Mithilfe von Gipsmarken lassen sich Risse am einfachsten überwachen. Diese werden über den Riss angebracht, wobei darauf geachtet werden sollte, dass der Gipsstreifen gut haftet. Aus diesem Grund müssen neue oder wasserabweisende Anstriche zunächst entfernt und die glatte Oberfläche ein wenig aufgeraut werden. Kommt es im Anschluss daran erneut zu Bewegungen des Mauerwerks, kann man diese ganz einfach an der gerissenen Gipsmarke erkennen.

Im Rahmen einer Rissbeobachtung sollten möglichst alle klimatischen Gegebenheiten sowie die komplette Spannbreite der Innen- und Außentemperaturen erfasst werden. Hierfür empfiehlt sich ein Beobachtungszeitraum von mindestens 4 Wochen, um wirklich beurteilen zu können, um was für eine Art von Riss es sich handelt.

Risse in der Wand mit Spiralankern sanieren

Sofern die Risse bis in das tragende Mauerwerk reichen, wird dadurch der Verbund unterbrochen. In diesem Fall reichen in der Folge bereits normale Temperaturunterschiede dazu aus, um Bewegungen in dem Mauerwerk hervorzurufen. Um eine derartige Maier fachgerecht zu sanieren, muss daher wieder ein statisch wirksamer Verbund hergestellt werden, wofür die vorhandene Substanz geöffnet werden muss.

Hierfür kommen zwei Verfahren infrage, zum einen kann das betroffene Mauerwerk komplett ausgetauscht oder voneinander getrennte Teile durch eine Spiralanker Risssanierung miteinander verbunden werden. Dadurch können die thermischen Längenausdehnungen des Mauerwerks wieder abgefangen werden, wobei die Sanierung der Wand mit Spiralankern den Vorteil hat, dass vorhandene Wände weitestgehend erhalten werden können. Spiralanker sind allerdings nicht für statische Aufgabe geeignet, weshalb die Rissursache zuvor behoben werden muss. Zu den häufigsten Ursachen von Rissen im Mauerwerk gehören unter anderem die Folgenden:

Veränderung des Grundwasserspiegels
Aushebung benachbarter Baugruben
Geländesetzungen

Ein Spiralankersystem besteht aus Spiralankern und darauf abgestimmten Mörteln. Am häufigsten werden Spiralankersysteme in Mauerwerksfugen zur Sanierung verwendet. Zuvor sollte unbedingt ein Statiker hinzugezogen werden, um mit diesem die weiteren Maßnahmen abzuklären. Bei einer Schlitztiefe von 30 Millimetern wird zudem ein Standsicherheitsnachweis benötigt.

Für den Einbau der Spiralanker werden im Bereich der Lagerfugen 20 bis 80 Zentimeter lange Schlitze ausgehoben. Das genaue Vorgehen hängt allerdings immer von den speziellen Eigenschaften des Mauerwerks sowie der zu erwartenden Dehnung der Spiralanker ab.

Eine Sanierung kann zusätzliche Dämmmaßnahmen notwendig machen

Eine Risssanierung muss nicht zwangsläufig einen Eingriff in die Bausubstanz bedeuten. Sofern auf jeder Seite eines Gebäudes über zehn Prozent der Altputzfläche abgetragen, müssen aufgrund von Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zusätzliche Dämmmaßnahmen durchgeführt werden.

Aufgrund der Tatsache, dass Wärmedämm-Verbundsysteme häufig überdurchschnittliche rissüberbrückende Eigenschaften aufweisen, kann es aus ökonomischer Sicht Sinn ergeben, eine Fassadenüberarbeitung zur Risssanierung mit einer energetischen Sanierung zu verbinden. Auf diese Weise kommt es im Untergrund nicht mehr zu Temperaturveränderungen, was geringere thermische Längenänderungen zur Folge hat.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pexels / CCO Public Domain / Lisa