Modernisieren und Sanieren ja - aber wie und womit anfangen?
Tipps & Tricks / Renovieren: Hausbesitzer, die unsicher sind und deshalb die energetische Modernisierung des Eigenheims immer wieder verschieben, finden mit einem erfahrenen Energieberater wertvolle Unterstützung. Das fängt mit der individuellen Bestandsaufnahme an, berichtet Sandra Limke, Energieberaterin mit dem Schwerpunkt Energieoptimierung und Landessprecherin Schleswig-Holstein des Deutschen Energieberater-Netzwerks (DEN) e.V.
Ein Energieberater begleitet bei der Planung der energetischen Modernisierung, unterstützt bei der Auswahl von Materialien zur Wärmedämmung und von Heiztechniken und begleitet auch bei der Ausführung dieser Arbeiten.
Auf die richtige Reihenfolge kommt es an
Wichtig ist es, im ersten Schritt den Ist-Zustand aufzunehmen: Wie gut ist die Gebäudehülle gedämmt, erkennbar etwa mit Aufnahmen einer Infrarotkamera. Wie alt sind Fenster und Heizungsanlage, in welchem Zustand befindet sich die Haustechnik? Auf dieser Basis kann ein erfahrener Energieberater eine empfehlenswerte Reihenfolge der Einzelmaßnahmen festlegen lassen - denn eine durchdachte Planung spart dem Hausbesitzer womöglich bares Geld.
Ein Beispiel: Die neue Heizung kann nach einer professionellen Wärmedämmung deutlich kleiner und somit auch preisgünstiger dimensioniert werden. Für eine fundierte Beratung ist eine Begehung durch den Energieberater vor Ort unbedingt erforderlich. Tipp: Auch für diese sogenannte Vor-Ort-Beratung können Hausbesitzer bereits Zuschüsse in Anspruch nehmen.
Schritt für Schritt vorgehen
Auf Basis der individuellen Bestandsaufnahme ist es möglich, das Zuhause Schritt für Schritt energetisch zu sanieren, so, wie es die eigenen Pläne und das Budget zulassen. Eine Komplettmodernisierung des Zuhauses ist dafür nicht mehr notwendig. Auch zu den Kosten, mit denen der Hausbesitzer rechnen kann, trifft der Energieberater eine erste Prognose, auf deren Basis die Eigentümer planen können - inklusive möglicher Fördermittel, Zuschüsse und zinsgünstiger Darlehen, z.B. von der KfW-Bank. Die exakten Kosten für eine Sanierungsmaßnahme ergeben sich dann durch die Angebote von Handwerkern.
Einsparpotenzial individuell ermitteln
Wie viel Energie- und somit Kosteneinsparungen bringt die Sanierung für die Hausbesitzer? Auch diese Frage lässt sich naturgemäß nicht pauschal beantworten, sondern ist für jedes Gebäude individuell zu beurteilen. Die Faktoren dafür sind zum Beispiel das Baujahr und die Größe des Gebäudes, der vorhandene Bauteilaufbau oder auch die in der Vergangenheit schon durchgeführten Modernisierungen. Der Energieberater ermittelt für die Eigentümer die erzielbare Einsparung. Dabei gilt die Faustformel: Je älter das Gebäude, desto größer in der Regel die Chance, viel Heizenergie zu sparen.
Quelle: UNID Communication GmbH, München
Foto: Pixabay / CCO Public Domain