DIY – Heimwerker

Terrasse selbst bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

DIY / Heimwerker:  Eine Terrasse ist das ideale Outdoor-Wohnzimmer für warme Sommernächte und Grillpartys. Sollte das Haus nicht bereits mit einer Terrasse ausgestattet sein, kann diese in wenigen Schritten selbst gebaut werden. Hierfür benötigt man lediglich etwas handwerkliches Geschick, Zeit und natürlich das nötige Know-how.

 
Wir verraten, worauf man beim Bau einer Terrasse besonders achten sollte, welche Werkzeuge und Materialien man benötigt und wie man sich den Traum von der eigenen Terrasse in wenigen Schritten erfüllen kann.

Die perfekten Maße

Bevor es an den tatsächlichen Terrassenbau geht, muss die perfekte Größe der Terrasse bestimmt werden. Diese richtet sich nicht nur nach dem Platzangebot im Garten und der späteren Nutzung, sondern auch nach harmonischen Kriterien.
 
Eine Terrasse ist das Bindeglied zwischen dem Haus und dem Garten, weshalb sie sich harmonisch und proportional einfügen sollte.
 
Ob man sich für eine runde, quadratische oder Über-Eck-Terrasse entscheidet, ist letztendlich jedem selbst überlassen und richtet sich nach den individuellen baulichen Möglichkeiten. Wichtig ist lediglich, dass die Veranda später ausreichend Platz für einen Esstisch, den Grill, Sonnenliegen oder eine gemütliche Couch bietet. Hierbei sollten jegliche Möbel mindestens einen Meter Abstand zum Terrassenrand haben.
 
Grundsätzlich gelten folgende Maße als optimale Terrassengröße:
 
• für 4 Personen: rund 20 m²
• für 6 Personen: rund 26 m²
 
Eine Terrasse dieser Größe bietet ausreichend Platz für den Essbereich und einen Grill. Möchte man zusätzliche Möbel und Pflanzen auf der Veranda aufstellen, sollte man ein paar Quadratmeter hinzurechnen. Am besten fertigt man im Rahmen der Planung eine detaillierte Skizze an.

Werkzeug und Material

Für den Terrassenbau werden allerlei Werkzeuge und Materialien benötigt. Grundsätzlich sind Stegplatten, Wellplatten, Terrassenüberdachung und sonstige Dinge erforderlich, wobei eine Überdachung der Terrasse optional ist. In Bezug auf das Material hat man eine große Auswahl. Der Klassiker ist Holz, wobei man hier die Wahl zwischen den unterschiedlichsten heimischen und tropischen Holzarten hat.
 
Darüber hinaus ist die Verwendung von WPC-Terrassendielen sehr beliebt. Hierbei handelt es sich um einen Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff, der aufgrund seiner Eigenschaften überzeugt. Grundsätzlich werden Terrassenbeläge aus Kunststoff immer populärer.
 
Terrasse Info
 
Hat man sich für das ideale Material entschieden, benötigt man für das Bauprojekt folgende Werkzeuge und sonstige Materialien:
 
• Terrassendielen (Holz oder WPC)
• Unterkonstruktionsbalken (Trägerbalken)
• Montageclips
• Schubkarre
• Schaufel
• Spaten
• leistungsstarker Akkuschrauber
• Bohrmaschine
• Richtschnur
• Wasserwaage
• Zollstock
• Gummihammer
• Mörtelkelle
• Fugenkreuze
• Trennschleifer
• Plattenheber
• Stampfer oder elektrischer Rüttler
• Kies, Proctor und Splitt (oder Füllsand)
• Unkrautvlies
• (Trocken-)Beton
• ggf. Entwässerungsrinne

Die Unterkonstruktion und das Fundament

Im ersten Schritt muss der Boden für die Unterkonstruktion ausgehoben werden. Hierfür sollte zunächst die vorgesehene Terrassenfläche mit der Richtschnur abgesteckt werden. Außerdem muss in diesem Zuge das natürliche Gefälle des Bodens eingeplant werden, sodass die Terrasse später auf einem stabilen Fundament steht.
 
Nun kann der markierte Untergrund ausgehoben werden. Je höher die gewünschte Terrassenhöhe sein soll, desto tiefer muss der vorbereitete Untergrund liegen. Anschließend muss die Fläche geharkt und mittels Rüttler verdichtet werden. Der fehlende Mutterboden kann nunmehr durch eine 10 bis 15 Zentimeter hohe Schotterschicht oder Füllsand ersetzt werden. Ist die Unterkonstruktion gleichmäßig mit Sand, Splitt und Kies befüllt, kann nunmehr das Unkrautvlies ausgelegt werden. Die einzelnen Bahnen sollten sich rund 10 Zentimeter überlappen.
 
Das Fundament kann entweder aus in Reihen verlegten Randsteinen oder gegossenen Betonfundamenten bestehen. Ist Letzteres der Fall, wird das Vlies erst nach Fertigstellung der Fundamentlöcher ausgelegt. Anschließend kann auf jedem Sockelstein ein quadratischer Rinnenstein mit den Maßen 16 x 16 x 12 Zentimeter platziert werden. Mithilfe des Gummihammers können diese heruntergeschlagen und fixiert werden. Nun ist es wichtig zu überprüfen, ob jeder Sockelstein eben ist. Hierfür kann die Wasserwaage zur Hand genommen werden.
 
Anschließend kann die gesamte Terrassenfläche mit einer fünf Zentimeter hohen Kiesschicht bedeckt werden. Diese Sauberkeitsschicht sorgt dafür, dass jegliches Regenwasser im Boden versickert. Optional kann auch noch eine Entwässerungsrinne verlegt werden. Im Anschluss daran können die Unterkonstruktionsprofile bzw. die Tragbalken verlegt werden. Um die Feuchtigkeit zu minimieren, eignet sich als Unterlage ein Stück Teichfolie, welches zwischen dem Sockelstein und dem Balken platziert werden kann.
 
Sobald das Fundament komplett und stabil ist, können die Dielenbretter verlegt werden.

Dielenbretter verlegen

Wurde das Fundament gewissenhaft und akkurat aufgebaut, kann dem eigentlichen Terrassenbau nunmehr nichts im Wege stehen. Beim Verlegen der Dielenbretter ist ebenfalls Präzision gefragt.
 
Die erste Diele sollte möglichst gerade sein. Am besten werden die Löcher bereits vorgebohrt. Dieser Schritt erspart eine Menge Aufwand. Nun müssen die Dielen bündig und mit dem nötigen Abstand von mindestens fünf Millimetern zur Hauswand befestigt werden. Um den Mindestabstand einzuhalten, können die Dielen mit Clips fixiert werden. Echtholzdielen sollten idealerweise vorne und hinten mit jeweils einer Schraube befestigt werden, sodass sich das Holz bei Feuchtigkeit nicht wölben kann.
 
Das Verschrauben der Dielenbretter mit den Trägerbalken ist eine Kunst für sich. Aus ästhetischen Gründen sollten alle Schrauben exakt auf einer Linie sein. Um das zu gewährleisten, kann eine Wasserwaage verwendet oder eine Richtschnur aufgespannt werden.
 
Experten raten dazu, dass bei jeder Verschraubung zwischen dem Holzdielenbrett und dem Trägerbalken eine rund drei Millimeter dicke Polyamidscheibe eingefügt wird. So wird gewährleistet, dass beide Hölzer keinen direkten Kontakt haben, sodass sie nach Regenschauern schneller trocknen. Dieser Schritt ist jedoch optional, da er sehr zeitaufwendig sein kann.

Abschlusskante versäubern

Sind alle Dielen sauber verlegt, kann die Abschlusskante der Terrasse versäubert werden. Am besten lässt man die Dielen in Schritt 2 etwas überstehen, sodass diese nunmehr mit einer Handkreissäge bündig begradigt werden können. Damit die Kante tatsächlich gerade wird, sollte eine fixierte Führungsschiene zur Hilfe genommen werden.
 
Haben alle Dielenbretter dieselbe Länge, kann die Abschlussleiste an der Unterkonstruktion befestigt werden. Je nach Art der Terrasse können nunmehr sogenannte Abschlusskappen zur Versäuberung angebracht werden.

Restarbeiten

Im Anschluss sollte die gesamte Konstruktion noch einmal überprüft werden. Am besten werden alle Schrauben kontrolliert und bei Bedarf nachgezogen. Die Schraubenköpfe sollten nicht überstehen, andernfalls besteht Verletzungsgefahr. Außerdem ist es sinnvoll, alle Ecken und Kanten mit Schmirgelpapier oder einer Schleifmaschine abzuschleifen, sofern man die Holzterrasse auch barfuß betreten möchte.
 
Als Letztes muss die selbst gebaute Terrasse lediglich gereinigt werden. Nun kann man auch schon mit der individuellen Einrichtung der Veranda beginnen. Sofern die Maße beachtet wurden, sollten jegliche Terrassenmöbel und Dekoration ihren Platz auf der Terrasse finden, sodass man wunderschöne Grillabende auf ihr verbringen kann.
 
Quellen:  
Tipps24-Netzwerk – HR
Foto: Foto: Pexels/ CCO Public Domain / Max Vakhtbovych