5 Tipps, um Bleche vor Rost zu schützen
DIY / Heimwerker: Leider ist der Irrglaube, dass Edelstahl nicht rostet, noch immer sehr weit verbreitet. Dabei kann Edelstahl sehr wohl rosten. Das geschieht nur nicht so schnell und man bemerkt es nicht so schnell wie bei normalem Stahl. Entscheidender Faktor ist der Chromanteil in der Legierung des Edelstahls.
Wir bei Blechmal arbeiten täglich mit Edelstahl. Um unsere Metalle und Bleche zu schützen, verfolgen wir vielerlei Ansätze. Heute wollen wir 5 Tipps vorstellen, mit denen man Bleche vor Rost schützen kann.
Es gibt wirksamen Schutz gegen Rost
Mit ein wenig Aufmerksamkeit bei Lagerung und Verarbeitung kann man die Rostentwicklung minimieren oder gar vermeiden. Zusätzlich sollte man besonders auf diese Punkte achten:
1. Kein Kontakt mit Rost
Man sollte peinlichst genau darauf achten, wo man Edelstahl lagert und womit man es bearbeitet. Werkzeuge, die zuvor für herkömmlichen Stahl oder Buntmetalle verwendet wurden, sollte nicht mit anderen Blechen und Metallen in Verbindung kommen. Selbst die Lagerung in einem Raum führt in aller Regel zur Bildung von Flugrost auf dem Edelstahl. Dies lässt sich durch umsichtiges Verhalten vermeiden.
Deshalb achten professionelle Anbieter für Edelstahlblech auch sehr genau darauf, keinen Kontakt mit anderen Metallen zu haben. Es wäre schlichtweg ärgerlich, wenn man selbst vorsichtig ist, der Händler aber schon einen entscheidenden Fehler gemacht hat.
2. Edelstahl imprägnieren
Wie auch bei Lederschuhen bietet eine Imprägnierung eine Schutzschicht für das Material. Im Falle von Edelstahlflächen bietet sich eine Nanoimprägnierung an. Diese ist relativ kostspielig und wird daher nur bei wertvollen Teilen wie einem Edelstahlauspuff verwendet. Als Allzweckmittel für alle Teile aus Edelstahl ist diese Methode ungeeignet.
3. Stehende Feuchtigkeit vermeiden
An Stellen, an denen sich Wasser sammeln kann, wird man früher oder später Rost entdecken. Dies kann man vermeiden, wenn man darauf achtet, stehendes Wasser zu entfernen. Vielleicht lässt sich schon bei der Konstruktion mit einem kleinen Gefälle dafür sorgen, dass jegliche Flüssigkeit immer ablaufen kann. Schafft man das nicht, dann sollte man zumindest die Flüssigkeit regelmäßig mit einem Tuch oder Lappen entfernen.
4. Keine aggressiven Reinigungsmittel
Eine Schicht aus Chromoxid verhindert, dass der Edelstahl selbst mit dem Sauerstoff aus der Luft reagieren und rosten kann. Im Prinzip sollte Edelstahl also immer eine schützende Schicht aus Chromoxid aufweisen.
Diese Schutzschicht reagiert empfindlich auf scharfe Reinigungsmittel. Hierzu zählen insbesondere säurehaltige Produkte. Wenn man Edelstahl reinigen möchte, dann sollte man weder einen Edelstahlschwamm noch chemische Reiniger verwenden. Durch die Anwendung von Hausmitteln wie zum Beispiel Zahnpasta lässt sich die Rostgefahr reduzieren.
5. Rost frühzeitig entfernen
Die Entwicklung von Rost ist mit dem bloßen Auge bei Edelstahl sehr viel später möglich als bei Eisen oder Stahl. Darum sollte man, sobald man den ersten Rost entdeckt hat, tätig werden. Die betroffene Fläche ist nämlich schon bedeutend größer als man zunächst sieht.
Gibt es wirklich rostfreien Edelstahl?
Man muss zunächst einmal trennen zwischen Edelstahl und Edelstahl rostfrei. Edelstahl bezeichnet nämlich erst mal nur einen Stahl mit einem sehr geringen Schwefelanteil. Rostfrei ist dieser Edelstahl deshalb noch nicht.
Damit er die Bezeichnung Edelstahl rostfrei bekommen kann, muss ein erhöhter Anteil Chrom oder Nickel im Schmelzprozess beigefügt worden sein. Diese beiden Metalle sorgen dafür, dass eine luftundurchlässige Schutzschicht, die vor Korrosion schützt.
Im Handel werden Edelstähle in verschiedenen Qualitätsstufen angeboten. Weit verbreitet sind V2A und V4A. Erstgenannter ist der am häufigsten verwendete rostfreie Edelstahl. Für den Einsatz im privaten Bereich sollte dieser immer ausreichend sein. Im Außenbereich kann es sich empfehlen, auf die robustere, aber auch deutlich kostenintensivere V4A Variante zu setzen.
Edelstahl ist für besondere Belastungen gemacht
Wenn man mal an Segelschiffe denkt, dann wird einem die volle Leistungsfähigkeit von rostfreiem Stahl erst bewusst. Es gibt wahrscheinlich keinen Ort, an dem Teile aus Edelstahl stärkeren Belastungen ausgesetzt sind. Spezieller seewasserfester Edelstahl ist praktisch komplett rostfrei. Er ist aber auch sehr viel teurer als der handelsübliche V2A Edelstahl.
Letztendlich muss man selbst entscheiden, wie viel Geld man für Edelstahlblech ausgeben will. Mit den zuvor genannten Tipps kann man das Risiko von schwerwiegendem Rost bereits minimieren.
Rost von Edelstahl entfernen
Wenn man doch mal mit Rost zu kämpfen hat, dann gibt es ein paar wirkungsvolle Mittel dagegen. Bekannte Hausmittel sind Cola oder Zitronensaft. Wichtig ist, dass man beides nicht zu lange einwirken lässt. Und man muss anschließend gut mit klarem Wasser spülen und mit einem weichen Tuch abtrocknen. Es gibt auch einige sanfte Reinigungsmittel, die ausdrücklich für Edelstahl zugelassen sind.
Wenn der Rost erst mal entfernt ist, dann kann sich eine neue schützende Schicht aus Chromoxid bilden. Die Oberfläche sieht dann wieder hochwertig und sauber aus. Anders als bei Stahl braucht man hierfür keine Schutzfarbe oder -lackierung aufbringen. Edelstahl schützt sich selbst.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / wilhei