DIY – Heimwerker

Schleifmaschinen für den Heimwerker

DIY / Heimwerker:  Heimwerker müssen für jedes Projekt die richtigen Maschinen nutzen. Das gilt insbesondere auch für den Einsatz von Schleifmaschinen. Es gibt sehr unterschiedliche Typen von Schleifmaschinen, die alle dazu genutzt werden können, die Oberflächen unterschiedlicher Materialien (Holz, Metall, Glas, Beton) zu glätten oder zu polieren.

 

Akku oder kabelgebundene Schleifmaschine?

Nur durch die Wahl eines passenden Schleifers kann ein optimales Schleifergebnis erzielt werden. Bevor der Schleifmaschinentyp ausgesucht werden kann, stellt sich die Grundfrage: Akkuschleifer oder kabelgebundene Schleifmaschine? Für beide Möglichkeiten gibt es Argumente. Elektroschleifer, also kabelgebundene Maschinen, sind in der Anschaffung meist günstiger und bei Dauereinsätzen zu empfehlen, während aufgrund der Kabellänge der Bewegungsradius eingeschränkt ist. Akkuschleifer haben aufgrund der fortschrittlichen Lithium-Ionen-Technik eine lange Betriebsdauer und können variabel eingesetzt werden. Viele Hersteller haben sogenannte System-Familien, innerhalb derer man die Akkus auch in anderen Geräten einsetzen kann.

Nachstehend eine alphabetische Übersicht der für den Heimwerker wichtigsten Schleifmaschinentypen mit den entsprechenden Einsatz- und Anwendungsgebieten.

Bandschleifer

Bandschleifer sind bestens geeignet für das Schleifen von Holzoberflächen. Das gekörnte Schleifband des Bandschleifers läuft kontinuierlich über zwei Achsen in eine Richtung und ist damit zum Schleifen großer Flächen mit hohem Abtrag prädestiniert. Großformatige und stark lackierte Flächen wie Treppen und Türen sind sein Einsatzgebiet.

Die größte Form der Bandschleifer sind Parkettschleifer, die bewegen sich ähnlich wie ein Staubsauger über den Boden und schleifen das Parkett.

Deltaschleifer

Deltaschleifer werden auch Dreieckschleifer genannt, sie verfügen über einen flachen, dreieckigen Schleifkopf, der es erlaubt auch in schwer zugängliche kleine Winkel und Ecken zu gelangen. Deltaschleifer sind besonders handlich und optimal für den Einsatz an und in Möbeln, Fenster- oder Bilderrahmen. Der Modellbauer kommt ohne ein solches Gerät nicht aus.

Die Anschaffung eines Deltaschleifers lohnt sich daher in den meisten Fällen vor allem für den Heimwerker, der häufiger Möbel restauriert, Fenster- oder Türrahmen renoviert oder im Modellbau tätig ist.

Doppelschleifer

Mit einem Doppelschleifer, auch als Schleifbock bezeichnet, kann man kleine Werkzeuge mit einer hohen Drehzahl trocken schleifen, schärfen und entgraten zum Beispiel Äxte, Beile und Messer. Ein Doppelschleifer wird fest an die Werkbank montiert. Er hat zwei rotierende Scheiben, deren Laufflächen mit einer Körnung versehen sind.

Nachteilig ist beim Doppelschleifer die starke Hitzeentwicklung, die das Material spröde werden lassen kann und wodurch es zu Funkenbildung kommen kann. Oft ist hier eine Scheppach Nassschleifmaschine die bessere Lösung.

Exzenterschleifer

Der Exzenterschleifer ist eine Unterart des Schwingschleifers. Sein Einsatzgebiet liegt im Bereich des Feinschliffs von Flächen, denn man kann mit einem Exzenterschleifer auch Oberflächen aus Holz, Kunststoff oder Glas schleifen und polieren.

Das Funktionsprinzip beruht auf der Rotation der Schleifscheibe mit einer zusätzlichen exzentrischen Bewegung im Zentrum. Diese Kombination ermöglicht einen sehr feinen Abtrag und vermeidet die sonst üblichen kreisförmigen Riefen.

Multischleifer

Ein Multischleifer ist eigentlich ein Deltaschleifer in größerer Ausführung. Man kann ihn wahlweise mit auswechselbaren Schleifaufsätzen (rechteckig, dreieckig) oder einer Kombination aus beiden Schleifplatten bestücken.

Der Multischleifer ist ideal geeignet für verschiedenste Arbeiten, wie das mühelose Schleifen von kleineren und mittelgroßen flachen Oberflächen, einschließlich Ecken, Kanten und schwierigen Flächen aus Holz, Metall oder Stein sowie gestrichenen oder lackierten Flächen.

Nassschleifer

Eine Unterart des Doppelschleifers ist der Nassschleifer, der über eine Scheibenvorrichtung für das Bearbeiten von Werkstücken mit Feuchtigkeit verfügt. Durch den Zusatz von Wasser oder Öl während des Schleifvorgangs wird der entstehenden Staub reduziert und das Werkstück gekühlt. Hochwertige Nass-Schleifsysteme verfügen über einen Edelkorund-Schleifstein mit Aluminiumoxyd um perfekte Schleifergebnisse auch bei hartem Stahl zu erzielen.

Nass-Schleif-Systeme werden vor allem in der Holzbearbeitung benötigt, wo sie zum Schärfen von Beiteln oder Hobelmessern zum Einsatz kommen.

Schwingschleifer

Schwingschleifer führen eine schwingende Bewegung aus. Je nach Körnung des Schleifmittels ergibt sich ein feines oder sehr feines Schliffbild.

Ein Schwingschleifer wird vor allem zum Schmirgeln, Schleifen und Polieren größerer Oberflächen wie z.B. Schranktüren eingesetzt.

Winkelschleifer

Ein Winkelschleifer, auch besser unter dem Namen „Flex“ bekannt, leitet die Motorkraft im 90-Grad-Winkel versetzt an eine rotierende Scheibe oder Stahlbürsten weiter. Das erleichtert die Handhabung der Maschine, die meist mit einem stabilen Haltegriff versehen ist. Winkelschleifer werden auch zum Begradigen von Schweißnähten und zum Entrosten von Metalloberflächen eingesetzt.

Winkelschleifer sind Allround-Maschinen, die für nahezu alle anfallenden Aufgaben in der Heimwerker-Werkstatt rund ums Schleifen und Trennen von Metall, Stein und Keramik geeignet sind.

Fazit:

Schleifmaschinen gibt es, wie hier dargestellt in den verschiedensten Ausführungen. Die Motorbetriebenen Werkzeuge erleichtern es dem Heimwerker, seine Werkstücke abzuschleifen, zu schmirgeln, zu säubern, zu polieren und zu schneiden. Um das richtige Gerät zu finden, sind die eigenen Ansprüche und Bedürfnisse zu formulieren.

Wer ein solches Werkzeug eher selten nutzt, für den genügt ein handlicher Winkelschleifer in der Basisausführung.

Die nächste Stufe wäre dann ein Multischleifer, den man schon zu einem Preis um die 30€ kaufen kann.

Wer ein echter Hobby-Handwerker ist, der sollte sich einen vielseitigen Winkelschleifer und für für größere Flächen einen Bandschleifer zulegen.

Wer sich intensiv mit Modellbau beschäftigt, ist ohne einen Deltaschleifer nicht gut ausgerüstet.

Wer eine Profiwerkstatt sein eigen nennt, benötigt einen Winkelschleifer aus dem oberen Preissegment, einen großen Bandschleifer und für feine Arbeiten auch einen Deltaschleifer.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / drfuenteshernandez