Hecken schneiden im Frühling – worauf ist dabei zu achten?

Gartenpflege:

Ab dem 1. März gilt Bestandschutz für Hecken

Beim Gang durch den Garten fällt es spätestens auf – die Hecke ist voller kahler Stellen und hier und da wirkt der Schnitt ein wenig schief. Bevor die Gartensaison wieder richtig losgehen kann und man mit der Familie und mit Freunden und Verwandten Grillfeste feiert, muss Hand angelegt werden. Aus dem unansehnlichen Gestrüpp soll schließlich wieder eine Zierde der Gartenbaukunst entstehen.

Bedarf dies allerdings eines Radikalschnittes oder gar der Rodung einiger Teile der Hecke, müssen Gartenfreunde sich beeilen. Laut §39 Bundesnaturschutzgesetz auf dejure.org darf dies nur bis zum 1. März des Jahres geschehen. Danach fallen auch Hecken im privaten Bereich bis zum 30. September unter den Bestandschutz, da sie als Brutstätten und Nistplätze für Tiere und Vögel gelten. Wer sich nicht daran hält, schadet nicht nur der heimischen Fauna, sondern übrigens auch seinem Geldbeutel. Der Gesetzgeber zieht bei Zuwiderhandlung mitunter empfindliche Geldstrafen in Betracht. Aus diesem Grund sollten Gartenfreunde bereits im Februar die Hecke kontrollieren und nachschauen, was eigentlich genau zu tun ist. Sind radikale Schritte notwendig, sollten diese rechtzeitig ausgeführt werden.

Wichtige Punkte im Überblick:

 - Radikalschnitte und Rodungen sind nur von Anfang Oktober bis Ende Februar eines Jahres erlaubt
 - Kleinere Korrekturen wie schonende Formschnitte sind erlaubt

Vorsicht! Es darf nicht zu kalt sein

Gartenexperten sind sich einig: Hecken schneiden bei zu kalten Temperaturen schadet dem Wuchs und der Pflanze an sich ungemein. Bis minus 5 Grad Celsius kann geschnitten werden. Bei Temperaturen darunter haben die Zweige eine andere Konsistenz und werden beim Schneiden selber gequetscht anstatt sauber geschnitten und können deshalb wesentlich schlechter heilen. Beste Zeit zum radikalen Hecken schneiden ist also Mitte bis Ende Februar.

Form- und Pflegeschnitte sind Balsam für die Hecke

Wenn die Hecke eigentlich noch ganz gut in Schuss ist und keines Radikalschnittes oder einer Teilrodung bedarf, dann sind nur Form- und Pflegeschnitte angebracht. Diese sind laut Gesetzgeber auch ganzjährig – also auch später im Frühling – erlaubt. Sinnvoll sind sie ebenfalls, denn durch regelmäßige Pflege  sorgt der Hobbygärtner dafür, dass die Hecke schön dicht und frisch in ihrem Grün bleibt. Der richtige Zeitpunkt für einen Form- und Pflegeschnitt der heimischen Hecke ist der frühe Frühling, also ca. Mitte bis spätestens Ende März. Der Vorteil: die Hecke sieht nur kurze Zeit und deutlich vor der Hauptsaison im Garten ´gerupft´ aus und erholt sich schnell wieder, da die Gehölze um diese Jahreszeit ohnehin am besten austreiben.

Achtung bei frühjahrsblühenden Heckenpflanzen!

Handelt es sich bei der Hecke um eine frühjahrsblühende Pflanze, so gibt es zum Thema Pflegeschnitt noch eines zu berücksichtigen: man schneidet sie nicht schon Mitte Februar beziehungsweise Anfang März! Damit würde man die Blüten, die sich ja kurze Zeit später öffnen würden, wegschneiden und das ist nicht unbedingt im Sinne des Erfinders. Frühjahrsblühenden Heckenpflanzen sollten erst blühen und danach geschnitten werden.

Die wichtigsten frühjahrsblühenden Heckenpflanzen auf einen Blick:

 - Berberitze
 - Großer Federbuschstrauch
 - Forsythie
 - Gemeiner Flieder
 - Garten- und Duftjasmin
 - Sanddorn
 - Weißdorn
 - Deutzien
 - Wildrosenhecken
 - Frühblühender Ginster
 - Roter Holunder
 - Japanische Kerrie

Hecken schneiden - aber richtig

Wer zum ersten Mal eine Hecke schneidet, benötigt dafür zunächst eine Heckenschere. Neben manuellen Scheren, die eine sehr mühselige Arbeit mit sich bringen, sind hier vor allem Heckenscheren mit einem bestimmten Antrieb interessant. Welche Heckenschere sich im konkreten Fall für den eigenen Garten eignet, lässt sich auf Testportalen wie gartengerätetest.de herausfinden.

Im Folgenden werden abschließend noch einige wichtige Tipps zum Hecke schneiden präsentiert:

• Trapezschnitt: Die Hecke sollte so geschnitten werden, dass sie an der Basis breiter als an der Krone ist.
• Lichteinfall: Es muss dafür gesorgt werden, dass noch genug Licht in die Hecke einfallen kann. Also nicht einfach gerade hoch schneiden, sondern bei der Trapezform bleiben. Sonst besteht die Gefahr, dass die Pflanzen nicht genug Licht bekommen und teilweise sogar absterben. So entstehen unschöne kahle oder undichte Stellen
• Keine rechten Winkel: Ebenfalls ungünstig für den Lichteinfall sind rechte Winkel. Bitte vermeiden.
• Hilfsmittel nutzen: Um die Hecke auch auf einige Meter gerade zu schneiden, sollte man Schnüre spannen oder mit einem Holzrahmen arbeiten, an denen man sich orientieren kann.
• Keine Löcher schneiden: Auf gar keinen Fall Löcher in die Hecke schneiden. Das sieht sehr unschön aus und fällt sofort auf. IMMER die Schere oder das entsprechende Schneidwerkzeug parallel zur Hecke halten.
• Zu viel Sonne vermeiden: Am besten schneidet man die Pflanzen am späten Nachmittag, damit die frischen Schnittstellen nicht zu starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Diese können verbrennen.
• Handschuhe tragen: Zur Vorbeugung vor kleineren Verletzungen sollte man immer Handschuhe tragen. Dies ist vor allem bei stacheligen Heckenpflanzen wie der Berberitze sehr wichtig.

Wer diese Aspekte beherzigt, wird noch lange Spaß mit der eigenen Hecke haben und kann sich auf eine tolle Gartensaison freuen.

Quelle:  Tipps24-Netzwerk - HRR
Foto: pixabay.com / CCO Public Domain
Bildtitel: Das Schneiden von Hecken lässt sich fast schon als Kunst bezeichnen.

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