Die Energiewende ist nur dann nachhaltig, wenn sie im Einklang mit der Natur gelingt
Energie / Energiepolitik: Eine Energieversorgung komplett aus Erneuerbaren ist möglich und mit der Natur vereinbar. Bundesumweltministerin Hendricks hat fünf Leitlinien vorgestellt, damit dies gelingt. Entscheidend ist, sparsamer mit Energie umzugehen "auch wenn sie in Zukunft 100 Prozent erneuerbar ist", betonteEine Energieversorgung komplett aus Erneuerbaren ist möglich und mit der Natur vereinbar. Bundesumweltministerin Hendricks hat fünf Leitlinien vorgestellt, damit dies gelingt. Entscheidend ist, sparsamer mit Energie umzugehen "auch wenn sie in Zukunft 100 Prozent erneuerbar ist", betontedie Ministerin.
"Ohne eine weltweite Energiewende können wir die biologische Vielfalt nicht erhalten. Aber auch die Energiewende ist nur dann wirklich nachhaltig, wenn sie im Einklang mit der Natur gelingt", erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei der Vorstellung der Leitlinien. ""Ohne eine weltweite Energiewende können wir die biologische Vielfalt nicht erhalten. Aber auch die Energiewende ist nur dann wirklich nachhaltig, wenn sie im Einklang mit der Natur gelingt", erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei der Vorstellung der Leitlinien.
Klimawandel zwingt zum Handeln
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 die Energieversorgung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Das erfordert einen großen Umbau des Wirtschafts- und auch des Energieversorgungssystems.Dieser Transformationsprozess hat erhebliche Auswirkungen auf Mensch, Natur und Landschaft. So sind Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen gut für die saubere Stromgewinnung. Aber sie verbrauchen bislang unverbaute Flächen und beeinträchtigen Lebensräume von Flora und Fauna. Eine umfassende Energiewende muss deshalb im Einklang mit der Natur gelingen.
Fünf Punkte für eine naturverträgliche Energiewende 2050
"Effizienz ist die Grundlage", strich die Bundesumweltministerin heraus. Sie betonte, Energie dürfe nicht verschwenderisch verbraucht werden, auch dann, wenn sie sauber gewonnen werde. "Wir haben zwar unbegrenzt Wind und Sonne, aber die naturverträglichen Möglichkeiten, die Anlagenaufzustellen, bleiben begrenzt." "Efficiency first" sei unverzichtbar, um die Kosten zu dämpfen und den Umbau der Energieversorgung zu erleichtern. Das gelte auch für die Frage, wie stark Natur und Landschaft belastet werden. Denn bei der Ausrichtung der Energiewende müsse stets beachtet werden, wie die biologische Vielfalt erhalten werde.
Ausbau der erneuerbaren Energien
Hendricks empfielt, beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien verstärkt die Gebäude zu nutzen und Solarenergie vor allem auf Dächern und Fassaden zu gewinnen. Zum einen sei der Energieertrag auf dem Dach viermal höher als auf dem Feld – zum anderen bleiben die Flächen für Naturschutz und die Land- und Forstwirtschaft erhalten.
Windenergie an Land und auf See müsse schonend und standortoptimiert ausgebaut werden. Innovative Technik unterstützt dabei, Naturschutzbelange zu berücksichtigen. Beispielsweise sind die Windräderin der Nordsee besonders leise, um die empfindlichen Schweinswale zu schützen. Andere Windkraftanlagen können bei Vogelzug selbständig abschalten.
Biomasse aus Land- und Forstwirtschaft wird zukünftig zunehmend als Rohstoff für andere Wirtschaftszweige benötigt, so die Prognose. Biomasse, die eigens für die Energieerzeugung produziert wird, wie etwa Mais, steht in Konkurrenz zu höherwertigen Nutzungen. Deshalb soll Biomasse erst am Ende der Verwertbarkeit, nämlich als Rest- und Abfallstoff, energetisch verwertet werden.
Auch Wasserkraft müsse zukünftig klimawandelsicher sein. Sonst erweisen sich angesichts knapperer Niederschläge Wasserkraftwerke als teure Fehlinvestition. In Deutschland ist das Potenzial jetzt schon ausgeschöpft, sagte Hendricks."So könnte es gehen" statt "So geht es nicht!"
Konflikte zwischen Energiewende und Naturschutz sind vorprogrammiert
Unterschiedliche Interessen bestehen beispielsweise bezüglich der Flächennutzung für Windräder oder Photovoltaikanlagen. Aber es geht auch anders: Statt sich gegenseitig zu blockieren gilt es, einen gemeinsamen Weg zu finden.
Aus diesem Grund hat das Bundesumweltministerium 2016 das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende gegründet. Mit seiner Arbeit trägt es dazu bei, die Auswirkungen der erneuerbaren Energien auf die Natur zu erforschen. Das Kompetenzzentrum berät bei der Umsetzung von Vorhaben vor Ort, stellt Wissen zur Verfügung und unterstützt die Akteure bei der Suche nach gemeinsamen Lösungen.
Der Bund hilft ebenfalls ganz praktisch: Um Solaranlagen an und auf Gebäuden zu fördern, hat die Bundesregierung das Mieterstromgesetz auf den Weg gebracht.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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