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Schlüsseldienst: Wie man Abzocker erkennt

Immobilienmarkt / Immobiliennachrichten:  Es handelt sich um eine absolute Notsituation: Eigentlich sollte nur kurz der Einkauf aus dem Auto geholt werden, doch schon fällt die Wohnungstür ins Schloss. Der Schlüssel? Der liegt natürlich noch drinnen.

 

Verbrauchern bleibt in diesem unangenehmen Szenario oft nichts anderes übrig, als einen Schlüsseldienst zu kontaktieren. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, denn in der Branche gibt es eine Menge schwarze Schafe. Wie vorgegangen werden sollte, um einen seriösen und kompetenten Dienstleister zu finden, erklärt der folgende Beitrag.

Vorsicht vor Abzockern

Es kommt nicht selten vor, dass die Monteure eines Schlüsseldienstes für eine simple Öffnung der Tür Beträge von mehreren Hundert Euro verlangen. Verkaufen sie dem ahnungslosen Kunden dann auch noch zusätzlich einen neuen Zylinder für die Tür, können sogar mehr als 800 Euro fällig werden. Sind die Kunden dann nicht bereit, die überteuerten Preise zu zahlen, werden die Monteure häufig ungemütlich.

Allerdings handelt es sich laut der Auffassung der Gerichte dabei um Handwerker-Betrug. Oft müssen die Monteure, sobald sie das Geld von den Kunden einsammeln konnten, ihre Zentrale informieren. Dies zeigt, dass es sich um keine selbstständigen Dienstleister handelt, sondern um einen Teil einer ausgeklügelten Unternehmensstruktur.

Die Durchschnittskosten für einen Schlüsseldienst

Durch die Verbraucherzentralen wurde eine Befragung von örtlichen Schlüsseldiensten durchgeführt, wie sich die regulären Preise für ihre Dienstleistung gestalten. Das Ergebnis hat gezeigt, das die Dienste des Schlüsseldienstes im Süden Deutschlands durchschnittlich am teuersten sind. Tagsüber an einem Wochentag werden in Rheinland-Pfalz so circa 83 Euro für eine Türöffnung fällig. In Mecklenburg-Vorpommern wird die Tür bereits für 59 Euro geöffnet.

Wird der Schlüsseldienst allerdings in der Nacht, sonn- oder feiertags benötigt, sind die Preise höher. Dann werden in Berlin circa 140 Euro fällig, in Bayern 120 Euro und in Nordrhein-Westfalen rund 130 Euro.

Seriösen Schlüsseldienst erkennen

Die Empfehlungen der Verbraucherzentralen lauten, dass Kunden bei örtlichen Anbietern im ersten Schritt die Preise vergleichen sollten. Außerdem ist bereits während des Telefongespräches zu erfragen, aus welchem Ort der Monteur seinen Weg antritt – so wird verhindert, dass hohe Kosten für die Anfahrt anfallen.

Darüber hinaus sollte ebenfalls im Vorfeld ein Festpreis für die Türöffnung vereinbart und klar definiert werden, welche Arbeiten wirklich nötig sind. Der Austausch des gesamten Schlosses ist in den meisten Fällen nämlich gar nicht erforderlich.

Zuschläge dürfen Schlüsseldienste außerdem nur außerhalb der herkömmlichen Arbeitszeiten verlangen. Bereitstellungs- oder Sofortzuschläge sind laut dem Urteil der Gerichte nicht zulässig. Bevor Kunden die Rechnung unterzeichnen, ist es ratsam, eine genaue Überprüfung der einzelnen Posten durchzuführen. Passagen, die nicht vereinbart oder gewünscht waren, können durchaus von der Rechnung gestrichen werden. Nicht vereinbarte Regelungen müssen schließlich nicht akzeptiert werden.

Polizei zur Hilfe ziehen

Falls der Monteur den Kunden nötigt, den geforderten Betrag sofort in bar zu zahlen, muss sich darauf keinesfalls eingelassen werden. Auch einen Geldautomaten gemeinsam mit dem Monteur aufzusuchen, ist zu unterlassen.

Spricht der Handwerker Drohungen aus, sollte die Polizei hinzugezogen werden, denn Nötigung stellt eine Straftat dar. Die beste Lösung ist natürlich, einen Ersatzschlüssel bei Nachbarn oder Bekannten zu deponieren, damit die Dienste des Schlüsseldienstes gar nicht erst benötigt werden.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / Wolfblur