Energieeffizienz und Baudenkmal – geht das?
Immobilienmarkt / Immobiliennachrichten: Klimaschutz gehört zweifellos zu den bedeutendsten Themen des 21. Jahrhunderts. Wie aber ist dies mit Energiekonzepten für denkmalgeschützte Immobilien vereinbar? "Baudenkmale haben einen ganz besonderen Charme, der allerdings auf den ersten Blick oft durch hohe Heiz- und Energiekosten gemindert wird. Da die energetische Sanierung von Denkmalen nicht immer vollkommen mit den geltenden Denkmalschutzauflagen vereinbar ist, ist ein besonderes Fachwissen notwendig, um die aktuelle KfW Norm zu erreichen", so Baudenkmalexperte Charles Smethurst vom Projektentwickler Dolphin Trust.
In den Denkmalschutzgesetzen der Länder ist klar definiert, welche Immobilien als Baudenkmale gewertet werden. Dabei handelt es sich um Immobilien, die aufgrund ihrer städtebaulichen, geschichtlichen oder künstlerischen Bedeutung als Kulturdenkmal eingestuft sind. Ob alte Villen, Fachwerkhäuser, historische Gebäude oder restaurierte Fabriken, durch innovative, moderne Techniken ist es heute möglich, Denkmalschutz und Klimaschutzziele gleichermaßen zu kombinieren und bestens miteinander zu vereinbaren.
Denkmalgeschützte Immobilien fachgerecht sanieren
Bei der energetischen Sanierung denkmalgeschützter Immobilien stehen Bauträger schon bei vermeintlich einfachen und kostengünstigen Lösungen wie einer Fassadendämmung vor einer besonderen Herausforderung. Fachwerk, Stuck- oder stilechte historische Fassaden würden verschwinden, wenn darauf von außen einfach ein isolierendes Wärmedämmverbundsystem angebracht werden würde. Als Alternative zur Außendämmung kommt daher für diese Bauwerke häufig nur die technisch und bauphysikalisch deutlich anspruchsvollere Innendämmung infrage.
Im gleichen Zuge sollten dann auch die Denkmalschutzfenster mit größter Sorgfalt betrachtet werden. Dort fordert der Denkmalschutz oft eine originalgetreue Nachbildung der vorhandenen Fensteroptik, denn gerade sie prägt den besonderen Charme und Charakter eines historischen, denkmalgeschützten Hauses. Die Dachdämmung stellt bei einer energetischen Sanierung mit modernsten Standards meist kein Problem dar. Sie wird unterhalb der sichtbaren Dachfläche angebracht und ist somit unsichtbar.
Unproblematisch sind in der Regel auch die Dämmung der Kellerdecke, der Kelleraußenwände und der Einbau effizienter Haustechnik. "Neben der gebäudeseitigen Optimierung lassen sich durch die Modernisierung der Haus- und Gebäudetechnik große Energiesparpotenziale erschließen. Für große Gebäude bietet sich etwa ein Mini-Blockheizkraftwerk an, das sowohl Strom als auch Wärme produziert. Aber auch moderne Pelletheizungen oder geschickt unsichtbar angebrachte Solarzellen auf dem Dach führen nachweislich zur Vermeidung hoher Energiekosten", so Smethurst.
Auch in Zukunft sind also auf dem Gebiet intelligente, moderne Energieeffizienzkonzepte gefragt, die den CO2-Ausstoß des Gebäudes reduzieren, die Energiekosten langfristig senken und die Nutzung und damit den Erhalt des Gebäudes auch für die nächsten Generationen sicherstellen.
Quelle: Dolphin Gruppe
Foto: Pixabay / CCO Public Domain