Plusenergiehaus mitten in Berlin
Energie / Energie sparen: "Wir präsentieren hier der interessierten Öffentlichkeit ein Gebäude, das durch die exzellente Planung und Ausführung im Jahresverlauf mehr Energie gewinnt als es verbraucht", sagt der Experte für Bauphysik Frank U. Vogdt von der TU Berlin. Die Rede ist von dem 117 Quadratmeter großen "Plus-Energie-Haus", das am 18. Mai vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee und dem Regierenden Bürgermeister Berlins Klaus Wowereit am Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof eröffnet wurde.
Mini-Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen, Wärmepumpentechnologien, Fotovoltaik sorgen für die notwendige Energie
Das Plus-Energie-Haus soll eine neue Ära des energiesparenden Bauens einleiten. Es wirbt für entsprechende Maßnahmen und zeigt innovative, zukunftsorientierte Lösungen. Moderne Bautechniken wie Mini-Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen, Wärmepumpentechnologien, Photovoltaik in der Fassade oder auch ein intelligenter Stromzähler werden hier unmittelbar erfahrbar. Schon die Ausrichtung der großen Fenster- und Photovoltaikflächen nach Süden lassen eine passive Solarenergiegewinnung zu. Die Lamellenfassade bietet Schutz vor Überhitzung, eingebaute Kühldecken regulieren das Raumklima zusätzlich. Viele der energiesparenden Haushaltsgeräte werden mit Solarenergie betrieben, die aus den Photovoltaikanlagen in Dach und Fassade gewonnen wird. Zweilagige Vakuumdämmpaneele, drei- und vierfache Scheibenverglasungen schützen das Haus gegen Kälte von außen. Ein Kombilüftungsgerät und eine sogenannte reversible Wärmepumpe, die Wärme auch zurückgewinnen können, erzeugen Warmwasser und sorgen für die heimelige Wärme, wenn es draußen kalt ist.
Die Wanderausstellung gibt Gelegenheit, sich über die Möglichkeiten energieeffizienten und nachhaltigen Bauens zu informieren
Das solare Ausstellungsgebäude ist ein Nachbau des Siegerhauses im in-ternationalen Solar Decathlon Wettbewerb 2007 in Washington D. C. Die Wanderausstellung soll nun möglichst vielen Menschen Gelegenheit geben, sich über die Möglichkeiten energieeffizienten und nachhaltigen Bauens zu informieren. Die Innenausstattung des Gebäudes fordert deshalb mit moderner Video- und Postertechnik sowie einem Stromerzeugungsmodell alle Sinne des Besuchers. Das interaktive Informationssystem zum energieeffizienten Bauen wurde im TU-Fachgebiet für Bauphysik und Baukonstruktion von Prof. Dr. Frank U. Vogdt erarbeitet und vom Fachge-biet Bauinformatik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Huhnt informationstechnisch umgesetzt.
Die Besichtigung des Plusenergiehauses ist bis zum 30. September in Berlin möglich
Von Januar bis April war das Plus-Energie-Haus bereits in München zu besichtigen und wird nach Berlin noch in Hamburg und Frankfurt aufgestellt. Das Gebäude wird bis zum 30. September 2009 in Berlin zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Ort: Washingtonplatz, zwischen Spree und Hauptbahnhof, Berlin-Mitte, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr.
Quelle: Technische Universität Berlin, Fachgebiet Bauphysik und Baukonstruktionen
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Der Energiebedarf eines Hauses richtet sich nach der Bauweise
Der Energiestandard eines Plusenergiehauses beschreibt, wie groß der Energiebedarf des Hauses pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr ist, um ein behagliches, der Funktion entsprechendes Wohnklima herzustellen. Der theoretische Wert für einen bestimmten Energiestandard wird durch Maßnahmen beim Hausbau selbst und die Haustechnik erreicht. Das Verbraucherverhalten beeinflusst den wirklichen Verbrauch sehr stark, hat aber selbst keinen Einfluss auf den Energiestandard.