Wie Sie mit Rasenplatten Ihren Garten aufpeppen
Gartenplanung und Gestaltung: Traditionell werden die auch unter der Bezeichnung Rasengittersteine oder Rasenwaben genannten Rasenplatten für Einfahrten, Carports und Hausumrandungen genutzt. Flächen aus Rasenplatten sind befahrbar und fungieren zudem als Drainage, die vor stehendem Regenwasser und entsprechenden Feuchtigkeitsschäden schützt. Das gleichmäßige Erscheinungsbild der Rasenplatten-Oberfläche sorgt des Weiteren für eine gepflegte Optik.
Doch mit den einfach zu verarbeitenden Rasenplatten können auch im Garten viele kreative Gestaltungsideen unkompliziert in die Tat umgesetzt werden. Ob verschlungene Gartenwege, schnurgerade Gartenaufteilung im naturnahen Japan-Stil, schön bepflanzte Beeteinfassungen oder individuelle Baumumrandungen; bei Gartenbauprojekten mit Rasenplatten können Gartenfreunde ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Denn neben Rasen und Gras wachsen schließlich auch viele andere schöne Pflanzen in Rasenplatten.
Gartenwege einmal anders
Die klassischen Baumaterialien für Gartenwege sind Pflasterklinker, Betonpflaster oder Natursteinplatten. Auch wenn bei diesen Wegen die Fugen mit Füll- oder Brechsand versiegelt wurden, ärgern sich viele Gärtner über das Unkrautwachstum aus den Fugen und die innerhalb kürzester Zeit auf den Flächen erscheinende Patina aus Grünspan und Moosen.
Ganz anders sieht es bei Gartenwegen aus Rasenplatten aus. Hierbei ist das Wachstum von Gräsern in den dafür vorgesehenen Bereichen durchaus erwünscht und lockert optisch das Gesamtgefüge auf. Des Weiteren sind die Vorarbeiten beim Verlegen von Rasenplatten-Wegen deutlich einfacher. Im Gegensatz zu geschlossenen Wegen, die ein Pflasterbett von etwa 25 bis 30 Zentimeter benötigen, wird der Boden bei Rasenplatten-Wegen nur 15 bis 20 Zentimeter ausgehoben.
Für gerade Wege aus Rasenplatten eignen sich insbesondere die Rasenwaben aus Beton, bei denen hübsche Biegungen und Rundungen durch die Verlegung im Versatz erreicht werden. Bei romantisch verschlungenen Pfaden profitieren Hausgärtner von Rasenplatten aus Kunststoff, die unkompliziert individuell zugeschnitten werden können. Selbst die Pflege dieser Wege gestaltet sich außerordentlich unkompliziert; die Rasenplatten werden lediglich regelmäßig mit dem Rasenmäher befahren.
Wer jedoch kein Freund von begrünten Gartenwegen ist, kann die Rasengittersteine auch mit anderen Materialien füllen. Infrage kommen hier verschiedene Kies- und Mulchsorten, die einen dekorativen Kontrast zum Rasengitter bilden und optisch einem Ornament ähneln.
Rasenplatten im Blumen- und Gemüsebeet
Auch heute noch wird in der Regel nach dem Bauerngartenprinzip gegärtnert. Das Beet wird mit Trittsteinen, Bahnschwellen oder anderen Materialien unterteilt. Dies hilft enorm bei der Gartenarbeit, damit beim Arbeiten oder bei Fahrten mit der Schubkarre der Boden nicht beschädigt wird. Optisch erscheinen diese Beete sehr streng, wobei klassische Trittsteinmaterialien oft als störend empfunden werden.
Auch hier bieten Rasenplatten eine interessante Alternative. Zunächst wirken sie allein optisch bereits harmonischer. Darüber hinaus machen sich pfiffige Gärtner die einzelnen Waben der Rasenplatten als praktische Anzuchthilfe zunutze. An den Rand des Beetes gelegt und mit Anzuchterde gefüllt lassen sich zahlreiche Gemüsepflanzen und Blumen in den Rasengittersteinen vorziehen, wobei durch die kleinen Waben das spätere Pikieren entfällt. Bei Erreichen der erforderlichen Wuchshöhe können die Jungpflanzen der Rasenplatte entnommen werden und direkt vor Ort im Beet ihren zugewiesenen Platz einnehmen.
Mit Rasenplatten für Hingucker sorgen
Rasenplatten lockern die Strenge vieler verschiedener Bereiche auf. So auch auf Terrassen aus Stein, bei denen ein oder gleich mehrere Elemente durch Rasenplatten ersetzt werden können. Ob als Einzelstellung oder in ansprechender Bordürenform; mit kleinen Bodendeckern oder Steingartenpflanzen versehen sorgen Rasengittersteine an Sitzplätzen immer für Aufsehen.
Eine Baumumrandung oder Beetumrandung mit Rasenplatten hat direkt mehrere Vorteile: Zunächst wird dadurch der Bereich um den Baum oder das Beet pflegeleichter, da zugleich eine praktische Mähkante entsteht und Unkraut am Wachsen gehindert wird. Des Weiteren sorgen diese Umrandungen für ein gepflegtes Erscheinungsbild. Besonders attraktiv wirken auch hier kleine und widerstandsfähige Pflanzen, die in den Waben der Platten eine Heimat finden.
Pflanzen für Rasengitterplatten
Wenn die Rasenplatten nicht betreten oder gar befahren werden, können auch andere Pflanzen als Rasen und Gräser in den Rasenwaben gepflegt werden. Die Waben bieten jedoch nicht viel Raum und der Platz für Wurzeln ist auch beschränkt, sodass hier ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt ist.
Empfehlenswert sind für Rasenplatten die Pflanzen, die auch zur Begrünung von Hausdächern, Trockenmauern oder Schotterwegen genutzt werden. Infrage kommen hier robuste Kräuter wie Thymian, Mauerpfeffer oder Wildmajoran, die allesamt auch hübsche Blüten präsentieren. Des Weiteren bieten sich Pflanzen wie Seifenkraut, kleine Heidenelken oder auch kleinwüchsige Glockenblumensorten an, die trotz des spärlich vorhandenen Raums gut gedeihen.
Wer jedoch auch hier das Besondere sucht, sollte seine Rasenplatten mit Walderdbeeren bepflanzen. Hier locken nach den schönen Blüten sehr leckere kleine Erdbeerfrüchte, die zum Naschen einladen. Bei der Auswahl der Pflanzen sind natürlich auch deren Pflegeansprüche sowie bevorzugte Lichtverhältnisse zu beachten.
Tipps und Tricks zum Verlegen von Rasenplatten
Für extrem stark beanspruchte Bereiche wie Pkw-Stellplätze oder Einfahrten benötigen Rasenplatten einen Aushub von etwa 25 Zentimeter. Für Gartenwege und dekorative Gestaltungen reichen 15 Zentimeter bereits schon aus.
In dem ausgehobenen Bereich sorgt ein wasserdurchlässiges Vlies dafür, dass keine Unkräuter von unten durchwachsen, und trennt die nun folgende Sand- oder Splittschicht vor dem Mutterboden. Das Verlegen der Rasenplatten erfolgt auf der verdichteten Sand- oder Splittschicht. Viele Kunststoffvarianten der Rasenplatten verfügen über seitliche Kunststoffhaken, die die einzelnen Elemente verbinden und eine Verankerung im Gartenboden gewährleisten.
Die Verfüllung der Waben erfolgt dann wahlweise mit Erde und Rasenaussaat, Kies, Mulch oder anderen Materialien. Bei Verwendung von Erde und Rasensamen müssen die Rasenplatten regelmäßig gewässert werden, bis ein gleichmäßiges Rasenwachstum erreicht wurde.
Autor: Philip Kullmann aus Hamburg ist Inhaber von meingartenversand.de und schreibt als Experte unter anderem zu den Themengebieten Garten, Hausbau und Sanierung.
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