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Gartenpflege

Sie sind wieder da - Schnecken im Garten

Schnecken im gartenGartenpflege:  Der strenge Frost im Februar und die anschließende Trockenheit haben den Nacktschnecken zwar etwas zugesetzt, doch der Regen der vergangenen Wochen hat die in tieferen Bodenhohlräumen überwinterten Jung- und Altschnecken jetzt aus ihren Verstecken nach oben gelockt. Die Entwicklung der Schneckenpopulation scheint sich also lediglich verzögert zu haben. Und da der Tisch im Garten zurzeit reichlich gedeckt ist, heißt es jetzt handeln, damit aus einer Schnecke keine Massen werden. Eigens zu diesem Zweck zusammengekommene Experten gaben vor kurzem im Rahmen einer Beratungsaktion Tipps, wie man Schnecken am besten Einhalt gebieten kann.

 


Um eine drohende massenhafte Vermehrung zu verhindern, empfiehlt die Gartenexpertin Anke Luderer von Scotts Celaflor in Mainz, einzeln auftretende Schnecken aufzusammeln und den Boden häufig zu lockern, damit Hohlräume, in denen sich Schnecken tagsüber verstecken, zerstört werden. Als Absammelhilfen können alte Bretter, Topfuntersetzer, Steinplatten oder ausgelegte Säcke dienen, unter denen sich die Tiere tagsüber verstecken und dann leicht abgesammelt werden können. Damit Schnecken nicht von anderen Grundstücken zuwandern können, empfiehlt die Expertin das Anbringen von Schneckenzäunen entlang der Gartengrenze oder um schneckengefährdete Beete herum. Wem dies zu aufwändig ist, kann entlang der Gartengrenze auch sparsam etwas Schneckenkorn ausstreuen, mit dem sich ebenso Beete sicher vor Schneckenfraß schützen lassen.

Barrieren aus Kalk, Sägemehl oder Nadelstreu sind nach Martin Breidbach, Bundesgartenberater beim Verband Wohneigentum e. V., Bonn, nicht das geeignete Mittel, um Schnecken abzuhalten. Die heute in Gärten am verbreitetsten Spanischen Wegschnecken überwinden solche Barrieren mühelos. Sollte im Einzelfall doch eine geringe Schutzwirkung ausgehen, dann nur für kurze Zeit, meistens nur bis zum nächsten Regen. Schneckenzäune aus Metall oder Kunststoff hält auch Breidbach für eine wesentlich bessere Alternative.

Auch von anderen häufig praktizierten Hausmitteln rät Hans Willi Konrad, Gartenexperte am Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau in Bad Kreuznach, ab. Das Ausstreuen von Kaffeesatz oder das Gießen einer Koffeinlösung kann zu Verbrennungen an Pflanzen führen und Nützlingen schaden. Auch Salz schadet den Pflanzen und dem Boden. Für die Schnecken bedeutet es zudem einen qualvollen Tod. Bierfallen sollten lediglich auf umzäunten Flächen aufgestellt werden, da von ihnen eine Lockwirkung auf Schnecken ausgeht. Zu bedenken ist dabei auch, dass in den Fallen Nützlinge ertrinken und Igel sich eine Alkoholvergiftung zuziehen können. Deshalb Schnecken besser absammeln oder sie mit Schneckenkorn bekämpfen, das nach Gebrauchsanleitung breitwürfig und sparsam zwischen den Pflanzen ausgestreut werden sollte.

Bei Schneckenmitteln ist der Wirkstoff entscheidend

In den meisten Schneckenmitteln ist heute der Wirkstoff Metaldehyd enthalten, der erst im Vorjahr von der EU für weitere zehn Jahre zugelassen worden ist. In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass Metaldehyd keine negativen Einflüsse auf die Umwelt hat. Für Bienen, Käfer, Regenwürmer, Igel, Amphibien und Vögel gehen von diesem Wirkstoff keine Gefahren aus und auch im Boden wird er biologisch rückstandsfrei abgebaut. Zudem ist er sehr sparsam: 40 Körner pro Quadratmeter gleichmäßig verteilt reichen bei metaldehydhaltigem Schneckenkorn bereits aus, um eine gute Wirkung zu erzielen.

Nützlinge wie Igel, Laubkäfer, Spitzmäuse, Kröten und Vögel sind nach Rolf Mündel-Klinzmann, Gartenfachberater bei Compo in Münster, nicht zu unterschätzende Schneckenvernichter und sollten deshalb im Garten gehegt werden. Am wohlsten fühlen sie sich in einer „wilden Ecke“ unter dichtem Unterholz, Reisig- oder Laufhaufen sowie in Steinhöhlen, die deshalb in jeden größeren Garten gehört. Weinbergschnecken stehen unter Naturschutz und dürfen nicht bekämpft werden. Dagegen kann man gegen die kleinen bunten Schnirkelschnecken, die bei massenhaftem Auftreten ebenfalls Fraßschäden an Pflanzen anrichten, durchaus mit Schneckenkorn vorgehen. Oftmals reichen hier schon wenige Körner, um einer Plage Einhalt zu gebieten.

Text:  Alfred Fischer, praxis press Public Relations GmbH
Bild: M. Großmann  / pixelio.de