Digitales Versicherungsmanagement per App, ein neuer Boom
Hausbau / Versicherungen: Versicherungen digital verwalten und optimieren liegt im Trend. Der Markt für Versicherungs-Apps ist innerhalb eines Jahres um 720 Prozent gewachsen. Insgesamt haben seit Januar 2015 rund 1,2 Millionen Menschen eine digitale Applikation heruntergeladen. Führend ist dabei das Startup „Knip“.
Digitales Versicherungsmanagement ist bequem und passt zur Generation Smartphone: Man lädt eine App runter und verwaltet seine Versicherungsunterlagen per Handy. Dieser Idee folgend kehren immer mehr Verbraucher dem klassischen Versicherungsmakler den Rücken. Vom aktuellen InsurTech-Boom profitieren alle acht analysierten Anbieter (Allesmeins, Asuro, Clark, Getsafe, Financefox, Friendsurance, Simplr). Im ersten Halbjahr 2016 hat sich der Markt gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als versiebenfacht. Luden im 1. Halbjahr 2016 nur 79.276 Neugierige die Apps der acht wichtigsten Anbieter herunter, so waren es im ersten Halbjahr 2016 bereits 574.731 Verbraucher: Eine Steigerung um 720 Prozent von Januar bis Juni 2016 gegenüber dem Vorjahr.
Schnelles Wachstum beim Marktführer Knip
In der 18-Monats-Betrachtung seit Januar 2015 entfallen von den rund 1,2 Millionen Downloads insgesamt 658.699 auf Marktführer Knip. Das deutsch-schweizerische Startup wächst weiterhin schnell. Im 1. Halbjahr 2016 hat sich die Anzahl der Downloads gegenüber dem Vorjahreszeitraum von rund 59.121 auf 225.014 vervielfacht. InsurTech wächst weiter. Die klassischen Versicherungsmakler haben mittlerweile den Anschluss verpasst.
Zwar werden auch die Maklerpools selbst kreativ und basteln an eigenen Digitalprojekten. Doch der Erfolg ist überschaubar, so die Analyse: Gerade einmal 5% der Downloads (53.174) entfallen auf Asuro, Allesmeins oder Simplr – seit Januar 2015.
Marktführer „Knip“ bietet seine App für iOS und Android neuerdings auch mit einem „offenen Zugang“ ohne Maklermandat. Wer alle Funktionen der App nutzen möchte, etwa einen Schaden per Foto melden oder in einen günstigeren Tarif wechseln, der muss sich per digitaler Signatur authentifizieren.
Mehr Transparenz für den Verbraucher
Für die Verbraucher bieten digitalen Makler mehr Transparenz, da man alle Informationen und Verträge immer bei sich hat und nachlesen kann. Daher ist auch die Bereitschaft der Versicherer gestiegen, mit dem InsurTechs zusammen zu arbeiten, denn sie sind ein wichtiger Baustein um die Kunden der Zukunft zu erreichen. Von 68 auf 128 hat sich die Anzahl der kooperierenden Versicherungsgesellschaften in einem Jahr fast verdoppelt – allein bei Knip. Solche Kooperationen sind für die Finanzierung wichtig, denn die Versicherer zahlen Knip eine Bestandsprovision für die Betreuung ihrer Kunden.
Indes bleiben auch alteingesessene Maklerpools nicht untätig: So sorgte jüngst die JDC Group AG für Aufsehen und kaufte von der mittlerweile insolventen Unister-Gruppe das schon lange zum Verkauf stehende Portal Geld.de. Die Reichweiten der Seite sind sehr ernüchternd. So hat sich die Zahl der monatlichen Besucher von März bis heute auf unter 71.000 Visits fast halbiert. Warum sollte nun ein Maklerpool die Rettung dieser Seite besser betreiben können als ausgewiesene Online-Experten von Unister? Der Aktienkurs der börsennotierten JDC Group AG jedenfalls sank nach der Übernahme-Ankündigung, zwischenzeitlich auf 5,55 Euro.
Quelle: Knip AG
Foto: brokerchannel / Knip AG