Sparmotive Altersvorsorge und Wohneigentum legen zu
Kapitalanlage weniger gefragt
Baufinanzierung: Der Anteil der Bundesbürger, die sparen, verharrt auf niedrigem Niveau: Nur 48,2 Prozent legen für einen bestimmten Zweck Geld zurück. Damit lag der Wert nur wenig höher als im Frühjahr dieses Jahres, als er mit 47,4 Prozent den niedrigsten Stand seit 1997 erreicht hatte. In Ostdeutschland hat der Anteil sogar aktuell mit 45,5 Prozent den niedrigsten Wert erreicht, mit seit Jahren anhaltend abwärts gerichteter Tendenz.In Westdeutschland liegt der Anteil bei 48,8 Prozent. Dies ergab die im Juni 2007 im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum 30. Mal durchgeführte repräsentative Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger, die von TNS Infratest, Bielefeld, bei mehr als 2.000 Bundesbürgern im Alter von 14 Jahren und mehr vorgenommen wurde.
Bei den Sparmotiven haben nach Angaben des Verbandes vor allem das Sparen für die Altersvorsorge und für die Wohneigentumsbildung in der Sommer-Umfrage gegenüber dem Frühjahr sprunghaft zugenommen: Das Sparmotiv „Altersvorsorge“ nannten knapp 64,7 Prozent und damit fast 5 Prozentpunkte mehr als im Frühjahr; das Sparmotiv „Erwerb/Renovierung von Wohneigentum“ wurde von 51,6 Prozent angegeben; das waren gut 3 Prozentpunkte mehr.
Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten Bausparkassen: „Hier dürfte sich das deutlich freundlichere Wirtschaftsklima in Form von Wachstum und Beschäftigung bei gleichzeitigem Rückgang der Arbeitslosigkeit bemerkbar machen. Auch das Zinsniveau verharrt trotz des deutlichen Anstiegs in jüngster Zeit immer noch auf relativ niedrigem Niveau. Von daher dürften ebenfalls Impulse für den Wohnungsbau ausgehen. Bleibt zu hoffen, dass potenzielle Investoren von der Politik nicht durch erneute Diskussionen um steuerliche Belastungen von Immobilienbesitz verunsichert werden. Die anstehende Neuregelung der Erbschaftsteuer darf nicht zu einer Mehrbelastung der Immobilienbesitzer führen.“
Einen deutlichen Einbruch habe es bei dem Sparmotiv „Kapitalanlage“ gegeben: Nur noch etwas mehr als ein Drittel (35,8 Prozent) hätten dieses Sparziel genannt; dies seien fast 8 Prozentpunkte weniger als im Frühjahr 2007 und in der langfristigen Betrachtung der niedrigste Wert seit dem Jahre 2000 gewesen. Auch das Sparen für Konsumzwecke sei im Sommer signifikant rückläufig gewesen; 54,8 Prozent bedeuteten ein Rückgang gegenüber der Frühjahrsbefragung von fast 3 Prozentpunkten.
Der Anteil der Bundesbürger, die künftig weniger sparen wollten, sei im Vergleich zur Frühjahrsbefragung 2007 deutlich gesunken, in Westdeutschland um fast 2 und in Ostdeutschland sogar um fast 4 Punkte. Der Anteil der Bundesbürger, die künftig mehr sparen wollen, habe sich von 6,8 auf 8,3 erhöht. In Westdeutschland sei dieser Anteil um knapp 2 Punkte auf 8,7 gestiegen, in Ostdeutschland sei er mit 6,7 nahezu gleich geblieben.
Der aus der Untersuchung abgeleitete Sparklimaindex des Verbandes wird als Saldo aus den Prozent-Anteilen derjenigen, die künftig mehr sparen wollen, und derjenigen, die künftig weniger sparen wollen, berechnet. Bei der Befragung im Juni 2007 sei der Sparklima-Index mit -6,7 gegenüber dem März-Wert nahezu gleich geblieben (-6,0). Dies sei vor allem auf die Entwicklung in Westdeutschland zurückzuführen, wo sich der Index mit -5,8 gegenüber -5,7 im März die Waage gehalten habe. In Ostdeutschland sei der Index dagegen gegenüber der Befragung im Frühjahr (-7,0) mit -10,4 wieder um gut 3 Punkte zurückgegangen. Ein Jahr zuvor, also im Sommer 2006, habe der Gesamt-Index mit -11,5 noch wesentlich niedriger gelegen.
Textquelle: bausparkassen.de