Baufinanzierung

Sparen bei der Baufinanzierung: Tipps zu Material- und Lohnkosten für Eigenleistungen

Baufinanzierung:Der Bau einer Immobilie erfordert eine solide Finanzierung. Sparpotenzial ergibt sich durch Eigenleistungen. Werden gewisse Arbeiten in Eigenregie erledigt, ist das gegenüber der Beauftragung eines Fachmanns deutlich günstiger. Damit sich die sogenannte Muskelhypothek tatsächlich auszahlt, müssen Bauherren allerdings einige Faktoren bedenken.

 

Materialbeschaffung für Eigenleistungen

Um Aufgaben beim Hausbau selbst erledigen zu können, benötigen Heimwerker das passende Material. Beim Einkauf wird oft der Fehler gemacht, dass zu möglichst preiswerter Ware aus Baumärkten gegriffen wird. Das kann später fatale Folgen haben. Lösen minderwertige Materialien Baumängel aus, müssen diese teuer ausgebessert werden. Obwohl Bauherren in Verbindung mit Eigenleistungen auf die günstigen Konditionen verzichten müssen, die Handwerksbetriebe durch Rabatte erhalten, ist der Kauf beim Fachmann ratsam. Die Kosten fallen zwar höher aus, dafür profitieren Laien aber von langlebiger Qualität, kompetenten Ansprechpartnern und können meist direkt die passenden Werkzeuge leihen.

Ratenkredite zur Finanzierung

Steht die Baufinanzierung mit der Hausbank bereits, das Geld für die Materialbeschaffung fehlt aber dennoch, kann ein kleiner Ratenkredit die Lösung sein. Die Kosten dieser Darlehensform sind vergleichsweise gering und die Planungssicherheit durch regelmäßige Raten kommt im Rahmen eines Hausbaus zugute. Empfehlenswert sind Kreditanbieter, die eine möglichst unkomplizierte Beantragung fördern. Als Beispiel dient die schottische Geschäfts- und Privatkundenbank Bank of Scotland, welche die gesamte Abwicklung digitalisiert hat. Post- und Video-Ident-Verfahren sowie digitale Signaturen erlauben den schnellen und bequemen Abschluss via Internet. So können Bauherren einfach einen Ratenkredit beantragen und finden die Kreditsumme innerhalb von 48 Stunden auf ihrem Konto, um alle nötigen Materialien zur Durchführung der Eigenleistung zu beschaffen. Wichtig ist, dass die Summe für das Material nicht zu knapp kalkuliert wird. In der Regel wird es immer teurer als geplant.

Lohnkosten – entscheidend für die Zusage der Bank

Eigenleistungen sind ein wirkungsvolles Mittel, um Defizite beim Eigenkapital gegenüber der baufinanzierenden Bank auszugleichen. Allerdings werden die Materialkosten hierbei nicht berücksichtigt. Schließlich ist das Material notwendig. Ob die Arbeiten per Eigenleistung von Bauherren durchgeführt werden oder vom Fachmann, spielt keine Rolle. Entscheidend sind die Lohnkosten, die beim Beauftragen eines Betriebs anfallen würden und dank Eigenleistung eingespart werden. Ein Anteil von etwa zehn Prozent an den Baukosten wird von vielen Banken akzeptiert.

Zeitaufwändige Arbeiten bringen die größte Ersparnis

Aufgrund der Tatsache, dass die Materialkosten bei Eigenleistungen gegenüber der Bank eine untergeordnete Rolle spielen, sind insbesondere Gewerke mit einem vergleichsweise hohen Lohnkostenanteil und geringen Materialkosten lohnenswerte Eigenleistungen. Vorausgesetzt die Arbeiten sind mit dem handwerklichen Geschick der Bauherren vereinbar. Typische Eigenleistungen sind:

Streichen der Wände
Tapezieren
Böden verlegen
Dachausbau
Trockenbau
Anlegen von Terrasse und Gartenanlage
Zäune aufstellen

Besonders viele Optionen für Eigenleistungen bieten Holzhäuser. Da hier das Mauern von Wänden entfällt, was aufgrund der Ansprüche an die Statik nicht ohne Fachmann erledigt werden sollte, ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten. Generell ist es unverzichtbar, dass Bauherren ihr Können realistisch beurteilen. Aber auch die konkrete Ausrichtung der Immobilie auf mögliche Eigenleistungen kann zur Senkung der Kosten beitragen. Wird beispielsweise auf komplizierte architektonische Besonderheiten verzichtet, lassen sich womöglich viele Erledigungen im Innenausbau ohne Profi meistern. Beziehungsweise lediglich unter dessen Anleitung. Wer keine Fliesen verlegen kann, stattdessen aber Klick-Laminat, könnte die Bodenbeläge entsprechend auswählen und möglichst viele Räume selbstständig ausstatten.

Berechnung des potenziellen Zeitaufwands

Zur Berechnung des Zeitaufwands für geplante Eigenleistungen wird häufig folgende Rechnung empfohlen: Lohnkosten / Stundenlohn = Arbeitsstunden. Ein Auftrag, der von einem Fachmann im Kostenvoranschlag mit 5.000 Euro (reine Arbeitszeit) veranschlagt wird, ginge bei einem Stundenlohn von 40 Euro mit 125 Arbeitsstunden einher. Das Problem ist, dass Handwerker aufgrund ihres Know-hows und ihrer Erfahrung schneller arbeiten als unerfahrene Laien. Deshalb ist stets mit einer längeren Zeitspanne zu rechnen. Die realistische Einschätzung der Arbeitszeit ist elementar, um überhaupt entscheiden zu können, ob eine Eigenleistung machbar ist. Insbesondere Berufstätige, die neben dem Hausbau Vollzeit tätig sind, sollten ihre Kraftreserven kritisch hinterfragen. Ansonsten drohen Überforderung und gesundheitliche Beschwerden. Zudem steigt das Risiko für Unfälle, weil die Konzentrationsfähigkeit leidet. Mehr als 20 Stunden pro Woche sollten Berufstätige nicht für ihren Einsatz am Bau kalkulieren.

Tipp:

Packen Helfer aus Familie und Freundeskreis zur Realisierung von Eigenleistungen mit an, sollte für alle Beteiligten eine Unfallversicherung abgeschlossen werden. Schließlich haften Bauherren, sollte jemand verunglücken. Nähere Informationen zur Bauhelferversicherung finden Interessenten auf der Internetpräsenz der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Pixabay / CCO Public Domain /272447