Bedarf beim Energiewandel - Eine Prognose für die Zukunft

 

EnergiewandelEnergie / Strom:  Der „Dieselgate“ kursiert durch die Nachrichten, ist präsent auf den Titelblättern der Zeitungen im Briefkasten und daneben liegt der Umschlag mit der Strompreisrechnung. Zwei Papiere, zwei Themen, die sich scheinbar kaum berühren? Nicht ganz. Immer lauter werden die Stimmen, die den Umstieg fordern. „Mehr erneuerbare Energie aus Sonnenkraft, weg von fossilen Brenn- und Rohstoffen, her mit dem Elektroauto!“

 

Was aber wenn das Elektroauto dann auch Strom aus der Steckdose bezieht, der von erneuerbaren Energien kommt. Geht das überhaupt? Wer produziert all dies und stemmt die Nachfrage? Und was bedeutet all das für den Bürger, sein Eigenheim, seine Rechnung bezüglich der Strompreise? Eine kleine (elektrisierende) Prognose für die Zukunft des Stroms in Deutschland und ein Blick auf die globale Entwicklung.

Bedenkliche Entwicklung der Strompreise - Anlass zur Sorge für die Zukunft?

Strom wird seit Jahren stetig teurer und diese Entwicklung wird sich - wie es derzeit scheint - wohl auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Die Prognosen für den Strompreis für Kunden aus dem privaten Sektor und den Haushalten ist also wenig erfreulich?

Seit Anfang der 2000er ist ein kontinuierlicher Anstieg der Strompreise sowohl für Privathaushalte als auch die Industrie zu verzeichnen. Betrachtet man zwei Stichtage, einem im Januar 2000 und einen weiteren im August 2014, so wird man feststellen, dass sich die Preise für Haushaltskunden nahezu verdoppelt haben (Steigerung im besagten Zeitraum von etwa 92 Prozent). Auch die industriellen Abnehmer mussten in dieser Zeit eine enorme Preissteigerung akzeptieren. Sie nahmen einen Anstieg von rund 75 Prozent hin.

So machen sich die steigenden Strompreise also in diversen Sektoren bemerkbar, wenngleich man festhalten muss, dass die privaten Verbraucher etwas stärker betroffen sind, als industrielle Verbraucher. Dies verdeutlicht auch ein genauerer Blick auf den historischen Verlauf der Strompreise je Kilowattstunde zwischen dem Jahr 2008 und 2013. Zieht man hier für Haushaltskunden und Industrie den Vergleich, stellt man fest, dass Privathaushalte im Jahr 2013 durchschnittlich 29,21 Cent je kWh entrichteten, während Industriekunden mit nur 12,73 Cent/kWh zur Kasse gebeten wurden.

Der Mehrbedarf macht vor allem klar, dass die stärkste natürliche Energiequelle mehr genutzt werden sollte: Energie bzw. Strom aus Sonnenkraft ist für jeden frei nutzbar und als einzige Quelle, dazu auch noch vegan.

Das Automobil wird elektrisch - Folgen für Familie und Alltag

Gerade im derzeitigen Umbruch, weg von „alten“, fossilen Energieträgern, hin zu erneuerbaren Engeren stellt sich also die Frage, wie sich ein mehr Verbrauch auf die Preise auswirken wird. Dieselgate und Co. geben womöglich verstärkt Anlass zum Umdenken. Die Offensive der Elektroautos, sie ist wohl nicht mehr aufzuhalten, wenngleich - gerade in Deutschland - die alteingesessene Autolobby zu bremsen vermag.

Der US-amerikanische Elektro-Autohersteller Tesla bringt seine Limousinen mit derzeit mehr als 600 km Reichweite (NEFZ) auf den Markt. Überschaubare Stückzahlen allerdings. Gut 80.000 Fahrzeuge liefern die Kalifornier im Jahr aus. Was passiert also, wenn das Massenmodell von Pioneer Elon Musk, das Tesla Model 3, erscheint? Eine halbe Million Fahrzeuge prognostiziert er für 2018. Viele Kunden davon sind aus Deutschland. Und dann haben wir ja auch noch den chinesischen Produzenten BYD und darüber hinaus nicht zu vergessen: BMW, Daimler und Volvo wollen ab 2019 in diesem Bereich auch mitmischen. Der BMW i3 zum Beispiel soll eine Aufrüstung und Weiterentwicklung bekommen. Seine derzeit 200 - 350 km Reichweite soll konkurrenzfähiger werden. Und dann wird er wohl weiter Einzug halten, in den Straßen der Großstädte. VW hat angekündigt ab 2022 offensiver auf Elektro-Antriebe umzusteigen. 2023, also ein Jahr später, soll die Produktpalette dann zunehmend stark ausgeweitet werden.

Stellt sich nur eine Frage: Wer also stellt den Strom dafür zur Verfügung? Neuesten Berechnung von Experten zufolge benötigt ein reines Batterie-Elektroauto, das im Jahr durchschnittlich etwa 15.000 Kilometer fährt, rund 3000 Kilowattstunden Strom. Und das wäre nur ein Auto, also der Mehrverbrauch eines Einzelnen, bzw. einer Familie.

Wenn nun die Pkw-Flotte nahezu vollständig ausgetauscht wird und es also bis zum Jahr 2040 oder 2050 keine Verbrenner mehr geben soll, die neu zugelassen werden, dann beträgt der entstehende Gesamtverbrauch bei ca. 40 Millionen Fahrzeugen mehr als 120 Terrawattstunden. Um dies greifbarer zu machen: Die Stromproduktion hierzulande muss sich dafür bis zum besagten Jahr im Vergleich zu heute um mehr als 24 Prozent erhöhen, um die Energie zur Verfügung zu stellen.

Rund 30 Millionen neue Solaranlagen zur Nutzung der Sonnenkraft (in kleiner bis mittlerer Größe), installiert auf Privathäusern, wären dafür erforderlich.

Woher das benötigte Mehr kommen soll

Unrealistisch? Nun ja, bedenkt man die zunehmend schwindenden Ressourcen der Erde, wird der Energiepreise wohl zwangsläufig um ein vielfaches ansteigen und ein Wechsel hin zu nicht endlichen Ressourcen zwangsläufig erforderlich.

Gleicht man besagten Anstieg durch eine Übermenge an Nachfrage bei einem gleichzeitig rückläufigen Angebot nicht durch einen Anstieg auf der Angebotsseite aus, werden weitere Strompreisanstiege in womöglich deutlich stärkeren Ausmaß, als in den vergangenen Jahren - und wie zuvor erläutert - eintreten.

Investitionen in die Solar- und Photovoltaik-Anlagen zum Beispiel könnten dies ausgleichen. Realistisch gesehen rund 30 Millionen Anlagen - So viele werden wohl mindestens benötigt. Und auch wenn der Solartrend vorübergehend aus der Mode zu kommen scheint und der Boom hinter uns liegen mag, muss angemerkt werden, dass dies wohl nur scheinbar so ist.
Klar, die Subventionen gehen zurück, dass macht die Investitionen nicht gerade attraktiver.

Solardachziegel

Doch langfristig gesehen werden sich Umrüstungen wohl auszahlen. Und um noch einmal auf Elon Musk zurück zu kommen, Teslas „Tochter“ SolarCity, welche er mit Tesla übernommen hat, nachdem beide zu unterschiedlichen Zeitpunkten an die Börse gingen, verfolgt das Konzept Dachziegel zu entwerfen, in welche die Solarpanels bereits integriert sind. Für den vorbeigehenden Fußgänger unsichtbar sozusagen. Eine Aufrüstung nach dem Bau eines Daches ist dann nicht mehr erforderlich und es bleibt bei einmaligen Kosten.

Stabil sollen sie auch sein. Angeblich stabiler als herkömmliche Ziegel, wie erste Präsentation und Tests zeigten. Ab 2018 sollen diese produziert und ab 2019 schließlich ausgeliefert werden. Von da an werden sie ihn dann produzieren, den so dringend benötigten zusätzlichen Strom.

Gespeichert wird der Strom dann im Keller, mit den hauseigenen Powerwalls, so nennt Tesla seine angebotenen Speicher, oder eben riesige Batterien anderer Hersteller. Denn diese ziehen nach und es gibt immer mehr Komplettlösungen. Andernfalls dürfte wohl schon ab Mitte der 2020er Jahre ein Anstieg beim Strompreis bemerkbar werden. Nicht auszudenken, wo die Energiepreise bei einer tatsächlichen Wende im Jahr 2050 stehen, wenn die Angebotsseite nicht entsprechend nachzieht.

Der grüne Strom - Vegane Energie als individuelle zusätzliche Option

Doch nicht jeder Bürger hat die Möglichkeit, den Raum und die finanziellen Mittel selbst Mini-Produzent auf dem Dach des Eigenheims zu werden. Auch für diese gibt es die Möglichkeit Strom aus Solarparks oder örtlichen Betreiben zu beziehen. Der eingespeiste Strom kann somit regional genutzt werden. Hierzu sollten Recherchen im Umfeld angestellt werden und sowohl regionale als auch überregionale Anbieter mit entsprechenden Angebot in Betracht gezogen werden. Individuelle Informationen - persönlich vor Ort oder in einem Beratungsgespräch für das Eigenheim - sind hierbei von großem Vorteil, da die Möglichkeiten und das Angebot hierzu breit diversifiziert ist und entsprechend von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt, enorm schwanken kann.

Darüber hinaus sind die erworbenen Kenntnisse und Informationen dann auch persönlich brauch- und anwendbar, da sie individuell zutreffen und den Wünschen vom nachhaltigen, klimafreundlichen und frei von tierischen Rohstoffen, eben den veganen Strom, vollkommen entsprechen.

Schöne neue Welt? - Ein Ausblick der elektrisiert?

Eines ist vorab wohl klar: Unter Spannung stehen die Prognosen allemal. Diskussionswürdig ist das Thema ebenso, doch letztlich wird es wohl Einzug halten und viele Eigenheime betreffen. Und bedenkt man angesichts aller vorangegangenen Aspekte sowie Argumente die positiven Resultate - über die saubere Sonnenkraft und gewisse Unabhängigkeit hinsichtlich der Energiegewinnung - hinaus, wird sich das ganze langfristig wohl auch rechnen.

Nicht zuletzt im finanziellen Sinn, wenn man seine Situation, Möglichkeiten und persönlichen Bedürfnisse überdenkt und entsprechend umsteigt, umrüstet oder weiterentwickelt. Und das wiederum wird man wohl auch an der Stromrechnung merken.

Der Prognose zur Energieversorgung kann man dann ruhiger gegenübertreten und den Energiebedarf entspannter decken. Vor allem aber die mögliche Preisexplosion bei den Strom- und Energiepreisen kann man möglicherweise beruhigter angehen. Letztlich können die Tage dadurch „sonniger“ werden. Und das wiederum ist ja gut für die Solarzellen auf dem heimischen Dach.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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