Energiepolitisches Rollback muss ein Ende haben

Weltklimarat fordert mehr Erneuerbare EnergienEnergie / Energiepolitik:  Der in Berlin veröffentlichte Bericht des Weltklimarates ist aus Sicht der europäischen Solarindustrie ein deutliches Plädoyer für eine Änderung der europäischen Energiepolitik. "Das energiepolitische Rollback muss gestoppt werden", so Milan Nitzschke, Präsident der europäischen Industrieinitiative EU ProSun. "Insbesondere Deutschland hat eine Vorreiterrolle in der weltweiten Energiepolitik. Anstatt dem weiter gerecht zu werden, tritt die neue Bundesregierung aber auf die Bremse. Jetzt soll hierzulande sogar der Verbrauch von selbsterzeugtem Solarstrom mit einer Abgabe belegt werden, während die Kohlekraftwerke der Industrie befreit werden."

Blockaden bei der Förderung Erneuerbarer Energien

Auf EU-Ebene beklagen die Unternehmen Blockaden bei der Förderung Erneuerbarer Energien und fehlende Ausbauziele. Nitzschke: "Es ist unfassbar. Seit Jahren diskutiert die EU über Klimaziele und Unabhängigkeit von Energieimporten. Konkret wird aber das Gegenteil gemacht. Der vorläufige Höhepunkt war die Verabschiedung des sogenannten Umwelt- und Energiebeihilferahmens in der letzten Woche. Was harmlos klingt, ist in Wahrheit der Masterplan, um die Förderung von Erneuerbaren Energien in Europa zu beenden."

Entschlossener in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz investieren

Der IPCC-Bericht zu Klimafolgen stellt fest, dass es möglich ist, einen weltweiten Temperaturanstieg um mehr als 2 Grad zu verhindern, wenn entschlossen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz investiert wird.
Nitzschke: "In nur sieben Jahren hat die europäische Solarindustrie die Kosten für Solarstrom um mehr als 80 Prozent gesenkt. Inzwischen ist Strom aus Solaranlagen und ergänzenden KWK- oder Biogasanlagen billiger als Strom aus neuen Kohle- und Atomkraftkraftwerken. Dabei wird der Solarstrom auf Gebäudedächern genau dort erzeugt, wo er auch gebraucht wird und spart damit Netzausbau. Wo immer ein Dach ist, ist es schlicht Verschwendung, dies nicht zur Stromerzeugung zu nutzen."

Quelle:  News Aktuell / EU ProSun