Rohre am und im Haus: Selbst Hand anlegen oder Experten beauftragen?
Haustechnik / Tipps: Schäden an Rohren im und rund um das Haus und Grundstück passieren immer wieder. Dazu tragen beispielsweise klimatische Bedingungen wie sehr niedrige Temperaturen oder ein Unterspülen durch Überflutungen bei. Im Frühjahr sollten Hausbesitzer daher alle Rohre reinigen, auf Schäden prüfen und gegebenenfalls neu verlegen lassen. Aber ist das eine Aufgabe, die Sie als Hausbesitzer auch selbst durchführen können?
Ein Rohrbruch kann teuer werden
Es ist einer der Schäden am Haus, die sehr hohe Kosten nach sich ziehen können. Ein Rohrbruch, durch Bauschäden oder Materialermüdung kann die gesamte Bausubstanz nachhaltig schädigen. Das müssen immer wieder auch Gemeinden erfahren. So ist beispielsweise im kleinen Unterelchingen ein tagelang offenbar ignorierter Rohrschaden Thema, der mittlerweile die Straße unterspült und geschädigt hat. Was hier durch zahlreiche Anwohner sofort bemerkt, aber zu spät behoben wurde, bleibt im eigenen Keller oder Hinterhof oft länger unentdeckt.
Äußere Rohre reinigen und prüfen im Frühjahr
Im eigenen Haus sind oft mehrere Kilometer an Rohren und Leitungen verlegt. Funktioniert das gesamte System, erhält es durch Privatpersonen oft zu wenig Aufmerksamkeit. Denn Rohre werden ständig belastet und selbst bei Nichtnutzung sind sie gefährdet. So kommen viele Kleingärtner im Frühjahr zu einer kaputten Wasserleitung zurück in den Garten. Beim Rohre verlegen kann hier nicht so tief gegraben werden, wie es am Bau üblich ist. Die oberflächlich verlegten Rohre frieren bei tiefen Temperaturen im Winter zu und mögliche Reste des über das Jahr entnommenen Wassers dehnen sich aus und sprengen die Leitung. Nicht immer wird das sofort deutlich, viele Rohre weisen zunächst feine Risse auf und brechen erst später, wenn sie wieder intensiv genutzt werden.
Das kann auch im Haus geschehen. Hier ist das Thema jedoch oft eher die Wartung und Reinigung der Rohre, um dem Aufstauen von Wasser entgegenzuwirken. Im Frühjahr ist die perfekte Zeit dafür, beispielsweise Drainagen und Rohre zu reinigen, die im Hof verlegt sind. Im späten Herbst und Winter legen hier Tiere ungestört Vorräte an Samen und Nüssen an, gefallenes Laub staut sich auf und Moose und Flechten sterben durch den Frost ab und fallen in die Rinnen und Zuflüsse. All diese Probleme treten am ehesten am Zufluss und rund um Abflüsse, die durch Gitter nur unzureichende geschützt sind, auf, nicht tief im Rohr. Darum sollten Sie beim Rohre verlegen in diesem Bereich darauf achten, dass die Rohre stets durch feinmaschige Gitter vor Verschmutzungen geschützt sind. Auch für Dachrinnen erspart das Hausbesitzern den Frust, immer und immer wieder die Rinne reinigen zu müssen.
Rohre im Haus warten – Was ist selbst möglich?
Etwas anders gelagert ist der Fall bei Rohrsystemen, die im Haus selbst verbaut sind. Lediglich ein Teil der Abflussrohre und Wasserrohre führt in dem ein oder anderen Gebäude offenliegend durch die Kellerräume. Alle anderen Rohre sehen Sie als Hausbesitzer nur dann, wenn ein Schaden vorliegt. Dann ist es allerdings oft zu spät. Zur Wartung der Rohre gehört es daher, eine Firma einmal jährlich damit zu beauftragen, die wichtigsten Rohre im Haus auf Funktionstüchtigkeit, Sauberkeit und Materialunversehrtheit zu prüfen. Besonders wichtig ist das im Altbau. Vor Jahrzehnten verbaute Rohre bestehen nicht nur oft aus stark korrodierenden Materialien, sondern sind auch nicht auf den massenhaften Verbrauch von Wasser oder den Durchfluss mehrerer WCs im Haus ausgelegt. Sie wurden oft zu flach verlegt und schaffen es ohne entsprechende Fallhöhe nicht, Abwasser korrekt zu transportieren.
Bei der jährlichen Wartung sollten Sie sich ebenfalls direkt für eine professionelle Rohrreinigung entscheiden, die mindestens einmal alle 2 bis 3 Jahre die Rohre komplett von Schmutz befreit und vor allem die Abflüsse freimacht. Zwar trauen sich viele Hausbesitzer nicht nur das Verlegen von Rohren in Außenbereichen, sondern auch eine Rohrreinigung im Haus zu, doch sie setzen dabei oft die falschen Mittel ein, die dem Rohr langfristig oder ganz unmittelbar schaden. Vertrauen Sie daher lieber auf Profis wie die Absolut Rohrreinigung, die den Job schnell und risikolos übernehmen.
So läuft eine professionelle Rohrreinigung ab
Wenn Privatpersonen zum chemischen Rohrreiniger greifen, um Verschmutzungen im Abfluss oder Abwasserrohr zu lösen, schlagen Experten die Hände über dem Kopf zusammen. Diese Mittel, die in jedem Supermarkt in mehr oder weniger konzentrierter Form erhältlich sind, sind echtes Gift – und das nicht nur für die Klärwerke. Dort und in der Kanalisation schädigen sie die Bakterien, die das Wasser eigentlich reinigen sollten und können für eine dauerhafte Belastung der Flüsse mit Chemierückständen sorgen. Denn dort fließt das gereinigte Wasser nach rund einem Tag des Filterns und Zersetzens hinein.
Chemische Reiniger greifen oft auch die Schutzschicht der Rohre an und reagieren mit den Verschmutzungen. Natürlich ist genau das ihre Aufgabe. Um das Rohr zu reinigen, reagiert der Rohrreiniger mit Fett, Haaren, Essensresten und allem, was sonst so im Abfluss landet, aber nicht landen sollte. Je nachdem, welche Spülmittel vorher zum Einsatz kamen, welche Haushaltsreiniger sich noch im Rohr befinden und ob eventuell kleinste Plastikteile und Verpackungsreste im Rohr festhängen, entsteht ein giftiger Dampf. Da Sie das Rohr beim Einwirken nicht abdecken können, zieht dieser Dunst in die Wohnung und kann zu gesundheitlichen Problemen führen.
All das entfällt bei einer mechanischen Rohrreinigung. Die beauftragte Firma arbeitet, wenn überhaupt, nur nach der Reinigung kurz noch mit einem Desinfektionsmittel, um mögliche Abwasserrückstände in Dusche, Badewanne, Waschbecken oder WC zu entfernen. Die Reinigung selbst wird mithilfe mechanischer Spiralen und Druckgeräte durchgeführt. Beim Einsatz von Wasser- und Luftdruck, um das Rohr "freizuschießen" ist es essenzell, dass gewährleistet ist, dass die Rohre sich in einwandfreiem Zustand befinden. Das gewährleisten Dienstleister bei der jährlichen Wartung, bei der mit Kameras geschaut wird, ob die Rohre innen unversehrt sind, während offenliegende Rohre von außen geprüft werden.
In jedem Fall den Experten beauftragen?
Grundsätzlich gilt, dass Hausbesitzer theoretisch ihre Rohre selbst verlegen, warten und reinigen dürfen. Doch wer sich auf Experten verlässt, kann Schäden an der Bausubstanz eher verhindern, als wenn man ohne Sachkenntnis Rohre selbst verlegt oder Haushaltsreiniger verwendet. Die Anschaffung von Reinigungsspiralen und professionellem Gerät ist sehr kostenintensiv und auch hier kann bei falscher Handhabung das Rohr zerkratzen und dadurch später leichter brechen. Mieter hingegen müssen in der Regel über die Hausverwaltung eine Firma beauftragen. Der Inhaber entscheidet, wer die Arbeiten übernimmt und zahlt den Einsatz bei Nichtverschulden von Schäden durch den Mieter.
Am Eigentum sollten Sie in jedem Fall Profis zurate ziehen. Bei einem Rohrbruch ist sogar äußerste Eile geboten. Hier sollten Sie einen Sanitär-Notdienst rufen, der das Leck schnell verschließt. Der Austausch des betroffenen Rohres kann teilweise auch später ohne Notdienst-Zuschlag erfolgen. Zusammenfassend lässt sich sagen: An die Rohre des eigenen Gebäudes sollte sich nur trauen, wer dafür fachlich ausgebildet ist.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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