Günstig finanzieren oder teuer mieten?
Immobilienmarkt / Immobiliennachrichten: Noch vor wenigen Jahren hätte diese Frage kaum einer verstanden. Denn da dachte man nur bei entsprechend hohem Einkommen an eine Baufinanzierung für ein Haus. Das Mieten einer Wohnung hingegen galt als die günstigere Lösung. Doch wer sich auf die Suche nach Wohnungen in Berlin begibt, der begreift schnell, dass sich die Zeiten geändert haben. Selbst in der Stadt, die einst mit einem interessant niedrigen Mietspiegel lockte, steigen die Wohnungsmieten. Noch ist Wohnraum zu bezahlbaren Preisen zu haben.
Wenn man sich vor ein, zwei Jahren mit anderen über die Vor- und Nachteile von Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt oder Köln unterhielt, dann hieß es immer, dass es in der deutschen Hauptstadt ein unschlagbares kulturelles Angebot und unendlich viele bezahlbare, schöne Wohnungen gäbe. Somit galt die Suche nach Wohnungen in Berlin als eine leichte Übung.
Die Leerstände in Berlin sinken
Auch die zahlreichen Bildungsinstitutionen und Arbeitgeber machten Berlin zu einem attraktiven Wohnort. Doch da nicht wenige dem Ruf dorthin folgten, hat sich die Situation geändert, sprich: Die Mieten sind deutlich gestiegen. So standen im Jahr 2001 noch über 20.000 von 750.000 Wohnungen beim "Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V." (BBU) leer, heute sind es nur noch 5.500. Damit hat sich der Leerstand bei dem größten wohnungswirtschaftlichen Verband in der Hauptstadtregion von 6 auf 3 Prozent halbiert. Vor allem modernisierte Wohnungen in zentraler Innenstadtlage in Bezirken wie Tiergarten werden sehr stark nachgefragt. Auch hier hat sich der Leerstand innerhalb der letzten 10 Jahre auf 1,3 Prozent nahezu halbiert.
Die Suche nach Wohnungen in Berlin
Traditionell weniger gefragt sind zum Beispiel Bezirke wie Hellersdorf. Doch da viele Wohnungssuchende angesichts des knapper werdenden Angebots auch in vermeintlich weniger attraktiven Stadtteilen suchen, ist der Leerstand dort ebenfalls um etwa die Hälfte gesunken, und zwar auf knapp 6 Prozent. Auch in zentralen Bezirken wie Mitte, Lichtenberg, Friedrichshain und Köpenick konnte der Verband viele ehemals leerstehende Wohnungen vermieten. Die steigende Nachfrage nach Mietraum in Deutschlands Hauptstadt hat sich jedoch nicht nur auf die Leerstände und die Mietpreise, sondern auch auf die Zahl der Umzüge ausgewirkt. Denn bei den Menschen, die bereits 'ihre' Wohnung in Berlin gefunden haben, herrscht dank der Attraktivität der Großstadt und der bezahlbaren Mieten eine hohe Wohnzufriedenheit. Da die Leerstände in den letzten Jahren gesunken sind, ist die Suche nach Wohnungen in Berlin zwar schwerer geworden. Doch immer noch haben die Wohnungsunternehmen und Immobiliengesellschaften sogar in begehrten Wohnlagen bezahlbare Mietimmobilien im Angebot. Mit ein bisschen Geduld bei der Suche wird man die Traumwohnung in Berlin finden.
Bernd Boscolo / pixelio.de