Rechnet sich eine energetische Renovierung?
Tipps & Tricks / Renovieren: Wann lohnt sich eine thermische Sanierung alter Gebäude? Diese fast provokante Frage stellte eine Studie der Technischen Universität Wien. Sie sollte ein klares Bild über Kosten und Wirkung der Maßnahmen zeichnen - und wie sich diese für die Umwelt, den Staat und den eigenen Geldbeutel rechnen. Wenn langfristige Projekte größere Summen erfordern, so möchte man wissen, ob und wann sich die Sache auszahlt. Denn auch ein privater Hausbesitzer macht seinen Entschluss zur thermischen Sanierung von der Wirtschaftlichkeit abhängig.
Eindeutige ErgebnisseEindeutige Ergebnisse
30 Prozent des Energieverbrauchs und 13 Prozent der CO2-Emissionen stammen aus den Bereichen Raumwärme und Warmwasser - hier zu sparen macht also nicht nur für die Betriebskosten, sondern auch für Klima und Ressourcen Sinn. Für den Rentabilitäts-Vergleich der österreichischen Universität wurden ausschließlich die Mehrkosten für die thermische Sanierung herangezogen, da diese Maßnahme meistens bei einer allgemeinen Renovierung und Modernisierung eines Hauses mit durchgeführt wird. Betrachtet man im Rahmen der gesamten Sanierungsmaßnahmen nur die Wärmedämmung, haben sich die Kosten bereits nach acht Jahren amortisiert.
Im Mehrfamilienhaus bringt die thermische Sanierung für sich genommen der Studie zufolge eine jährliche Rendite von 16,89 Prozent, für das Einfamilienhaus sind es sogar 17,55 Prozent. Stolze Zahlen angesichts der Renditen, die man heute mit Erspartem oder auch mit Kapitalanlagen erzielen kann. Prof. Dr. Michael Getzner von der Technischen Universität Wien führt bereits seit den 90er-Jahren Studien zum Thema durch. Sein Fazit: "Nur nicht zu wenig dämmen, es zahlt sich aus. Die Technik der Dämmstoffe sowie das Dämmmaterial selbst sind wesentlich besser geworden."
Umkehrdach wird empfohlen
Wie viel Energie ein Haus konkret benötigt, hängt jedoch entscheidend vom Baujahr, seiner Größe sowie der Geometrie des Gebäudes ab. Die nachträgliche Dämmung der Außenwand spart bis zu 50 Prozent der Heizkosten ein, die nachträgliche Dämmung bei Flachdächern noch einmal bis zu 30 Prozent. Die Ausführung als sogenanntes Umkehrdach wird hier empfohlen, da die Dämmung auf der Dachdichtung angebracht wird. Das ist in der Ausführung nicht nur einfacher, sondern das Dach hält durch die sogenannte Umkehrdachanwendung doppelt so lange - und es entstehen während der Sanierung keine Einschränkungen des Wohnalltags.
Quelle: FPX Fachvereinigung Extruderschaumstoff, Berlin