Einzug in ein altes Gemäuer: So entkernt man ein Haus
Tipps & Tricks / Renovieren: Alte Häuser und Altbauten sind beliebt. Sie sehen wunderschön aus, haben oft große Räume und hohe Decken. Die sind oft auch noch mit einmaligem Stuckwerk verziert. Die dicken Wände und Mauern bieten eine gute Isolierung.
Aber das Innere des Gebäudes ist oft schon sehr alt und entsprechend verwohnt. Je nach Zustand des Gebäudes kann es nötig sein, dass das Gebäude entkernt oder kernsaniert wird. Von einer Entkernung spricht man, wenn die gesamte Innenausstattung des Hauses zurückgebaut wird, sodass anschließend nur noch die Außen- und tragende Wände stehen. Eine Entkernung ist die Voraussetzung einer Kernsanierung, bei dem alle Teile des Gebäudes außer den tragenden Elementen erneuert werden.
Die Entkernung eines Gebäudes ist viel Arbeit, aber in der Regel nicht besonders schwer. Wer sein Traumhaus oder seine Traumwohnung gefunden hat, der kann eine Entkernung auch selbst übernehmen. Einzige Voraussetzung: Man darf sich nicht davor scheuen, die Hände dreckig zu machen.
Was passiert beim Entkernen?
Wer ein Haus entkernen will, der muss alles entfernen, was nicht zur tragenden Struktur des Gebäudes gehört. Hierzu gehört nicht nur die Einrichtung und vielleicht noch die Böden, sondern auch die Heizungsanlage, die Sanitärinstallationen, die Elektrik des Gebäudes wie Steckdosen und Stromleitungen, eventueller Trockenbau und sogar Fenster und Türen. Am Ende bleiben nur noch tragende Wände und die Außenmauern des Gebäudes übrig. Bei einer Entkernung sollte man sogar denkmalschutzwürdige Türen sorgfältig ausbauen, um anschließend besser arbeiten zu können.
Bei einem solchen Projekt fällt natürlich enorm viel Abfall an, weswegen man sich früh genug einen Abfallcontainer mieten sollte. Denn noch bevor der erste Schlag mit dem Vorschlaghammer geführt wird oder der erste Kuhfuß angesetzt wird, muss das Gebäude entrümpelt werden.
Hierbei wird das komplette Mobiliar aus dem Haus entfernt und auch alles was dazu gehört. Dabei sollte man nicht überstürzt vorgehen, sondern genau überlegen, was wiederverwendet, aufgearbeitet oder verkauft werden soll. Gerade bei Altbauten stehen die Chancen nicht schlecht, dass Teile der Sanitärinstallation wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden können.
Vorsicht vor Asbest!
Wer einen Altbau entkernen möchte, der muss immer damit rechnen, das Gebäude mit Asbest verseucht sein könnte. Anders als man oft annimmt, wurde Asbest auch vor den 50er und 60er Jahren in Gebäuden verbaut. Schon in den 1920er Jahren wurde Asbest in Wohngebäuden als feuerfesten Dämmstoff eingesetzt.
Asbest ist, solange er versiegelt in einem Gebäude vorhanden ist, vollkommen ungefährlich. Sobald der krebserregende Stoff aber freigelegt und eingeatmet werden kann, muss man mit größter Vorsicht arbeiten. Am besten beauftragt man in diesem Fall ein spezialisiertes Unternehmen. Schon geringen Mengen Asbest in der Lunge können eine Asbestose oder Lungenkrebs auslösen.
Das Haus selbst entkernen
Besonders schwer ist es nicht, ein Haus zu entkernen. Aber obwohl es sich um Abrissarbeiten handelt, sollte man nicht mit allzu viel Zerstörungskraft ans Werk gehen, andernfalls könnte man die erhaltenswerte Substanz beschädigen. Deswegen sollte man nach Möglichkeit eher Hand anlegen und den Presslufthammer in der Garage lassen. Es reicht die Innenausstattung entweder sachgerecht mit so wenig Beschädigungen wie nötig zurückzubauen und nur dann wenn nötig Vorschlaghammer und Kuhfuß anzusetzen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Pixabay / CCO Public Domain / Peggy_Marco